2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Die SpVgg Greuther Fürth um Tobias Gressel (Nr. 6) dominierte ihre Vorrundengruppe, schied dann im Halbfinale aber unglpcklich aus (Foto: BFV).
Die SpVgg Greuther Fürth um Tobias Gressel (Nr. 6) dominierte ihre Vorrundengruppe, schied dann im Halbfinale aber unglpcklich aus (Foto: BFV).

Halbfinal-Aus: Fürth scheitert an acht Sekunden

FCN bleibt hinter Erwartungen zurück +++ SC 04 Schwabach erwischt nicht den besten Tag

Es waren noch acht Sekunden auf der Uhr. Wenige Augenblicke also, welche die SpVgg Greuther Fürth hätte noch überstehen müssen, um den Traum von der Titelverteidigung weiter zu träumen. Der FC Ingolstadt 04 aber, seines Zeichens Vorjahreszweiter, nutzte seine Chance, verwandelte den Zehnmeter und zog ins Finale ein. Den in der Vorrunde groß aufspielenden Fürthern blieb Rang 3, das Finale gewannen die Münchner Löwen. Nicht mehr dabei waren zu diesem Zeitpunkt der 1. FC Nürnberg und der mittelfränkische Bezirksmeister SC 04 Schwabach, die jeweils unter ihren Möglichkeiten blieben.

Turnierverlauf SpVgg Greuther Fürth

In Gruppe B war der in der Jugend-Bundesliga abstiegsbedrohte Kleeblatt-Nachwuchs in der Vilsbiburger Ballsporthalle das klar dominierende Team. Ohne Verlustpunkt und mit lediglich einem Gegentreffer zog das Team von Trainer Janos Radoki ins Halbfinale ein. Die größten Probleme bereitete den Fürthern gleich zum Auftakt Bayernligist FC Schweinfurt 05, der mit einer geschickten Defensivtaktik bis zur elften Minute ein 0:0 hielt. Dann jedoch traf Tobias Gressel mit der Picke zum 1:0 und bescherte der SpVgg den erhofften Auftaktsieg.

In den weiteren Spielen hatte Fürth leichteres Spiel. Den Oberfranken-Champion JFG Steigerwald fegten die "Grünen" gar mit 8:0 vom Parkett. Peter Jost (1.), Tim Danhof (6.), Nicolas Dantscher (8.), Kilian Kustermann (11.), Hannes Scherer, Benedikt Kirsch und Gressel (alle 12.) netzten für das Kleeblatt, das anschließend auch im mittelfränkischen Duell mit Bezirksmeister keine Zweifel aufkommen ließ und 5:0 gewann (Spielverlauf siehe beim Absatz zu Schwabach).

Doch nicht nur gegen die unterklassigen Teams, sondern auch gegen Ligakonkurrent FC Augsburg war die SpVgg klar der Herr im Haus. Muhammed Kayaroglu sorgte dabei per Doppelpack (3./4.) für die frühe Fürther Zweitoreführung. Scherer erhöhte auf 3:0 (6.). Richter verkürzte zwar (7.), doch zweimal Danhof (8./11.) und Jost (12.) ballerten den Titelverteidiger zum nächsten Kantersieg. Nicht ganz so hoch, dafür umso souveräner dann der letzte Kleeblatt-Streich im entscheidenden Match um den Gruppensieg gegen den starken Bayernligisten FC Memmingen. Nach einer Abtastphase zu Beginn schaffte Danhof das 1:0 (6.), Gressel erhöhte auf 0:2 (10.). Den Schlusspunkt setzte Memmingens Schmid per Eigentor (12.).

Der Titelverteidiger stand also souverän im Halbfinale, wo es gegen den FC Ingolstadt 04 zur Neuauflage des Vorjahresendspiels kam. Dabei hatte Fürth vor dem Seitenwechsel, der nach sechs gespielten Minuten stattfand, zwar mehr Ballbesitz, bis auf einen geblockten Kayaroglu-Schuss jedoch kaum Torszenen. Nach der Pause dann der umgedrehte Spielverlauf. Die "Schanzer" übernahmen das Kommando und hatten durch Schiller, Scintu und Pongracic, der den Posten traf, sehr gute Chancen. Doch das Kleeblatt rettete sich mit ein wenig Glück unbeschadet in die letzte Minute. Aber eben nicht ins Zehnmeterschießen. Denn acht Sekunden vor dem Ende durfte Schiller für den FC 04 bereits vom Punkt schießen und verwandelte zum 1:0-Endergebnis.

Immerhin konnte sich das Kleeblatt im Spiel um Rang 3 aber noch einmal motivieren. Bereits in der drittten Minute vollstreckte Danhof gegen Memmingen, das kurz zuvor noch Vorrundengener war, nach einem schönen Spielzug zum 1:0. Der gleiche Spieler wollte nachlegen, FCM-TW Klotz jedoch etwas dagegen (4.). Nach der Pause entwickelte sich ein technisch hochwertiges "kleines Finale", das Fürth überlegen führte. Gressel scheiterte jedoch am Pfosten (8.) und Jost vergab einen Zehnmeter (10.). Doch Scherer machte es in der Schlussminute besser und sicherte der SpVgg Greuther Fürth immerhin die Bronzemedaille.

Turnierverlauf 1. FC Nürnberg

Dem FCN-Nachwuchs gelang der erwartete Auftaktsieg. Mit 2:0 setzte sich der Club im ersten Spiel des vom niederbayerischen A-Klassisten TSV Haarbach ausgerichteten Turniers gegen den oberbayerischen Bezirksmeister SV Grainet durch. Leicht tat sich Nürnberg gegen den Kreisligisten allerdings nicht. Erst in der zweiten Spielhälfte trafen Aleksander Toncic (11.) und Agyemang Diawusie (12.) zum Pflichtsieg.

Doch schon im zweiten Match zeigte sich, dass es nicht der Tag des FCN werden sollte. Gegen den Oberpfalz-Champion FC Weiden-Ost musste Max Beck im Nürnberger Kasten schon in der ersten und fünften Spielminute stark parieren. Nach dem Seitenwechsel war der Bundesliganeunte zwar stärker, verwandelte seine Gelegenheiten jedoch nicht. Ganz im Gegensatz zum Bezirksoberligisten, dem in der zehnten und elften Minute ein Doppelschlag gelang. Zu allem Überfluss sah Nürnbergs Tomic in der Schlussphase auch noch die Rote Karte und konnte im restlichen Turnierverlauf nicht mehr mitwirken. Eindeutig das bessere Team waren die Franken hingegen gegen die JFG Gäubodenkickers. Bugra Basli brachte den Club hochverdient in Führung (5.), welche Dino Kardovic noch vor der Pause (6.) ausbaute. Der in der Kreisliga beheimatete Niederbayern-Champion verkürzte zwar nochmal, doch David Kammerbauer brachte sein Team mit dem 3:1 endgültig auf die Siegerstraße (8.).

Die entscheidende Turnierphase aus Sicht der Nürnberger sollte jedoch mit den Spielen gegen 1860 München und den FC Ingolstadt noch folgen. Im Match gegen die Löwen begann alles recht gut, Basli hatte die erste gute Chance. Die "Blauen", die in ihrer Gruppe den besten Futsal zeigten, machten es aber besser und gingen postwendend durch Mayer in Front (3.). Stingl (8.) und erneut Mayer (11.) erhöhten für den späteren Turniersieger nach der Pause in einem letztlich doch recht einseitigen Match auf 3:0. Der Club stand nun im abschließenden Spiel gegen die "Schanzer" unter Druck. Nur ein Sieg hätte den Einzug ins Halbfinale gebracht. Der Konkurrent aus der Junioren-Bundesliga ging aber durch Schiller in der achten Minute in Führung. Jonas Fries ließ den fränkischen Altmeister aber durch seinen umgehenden Ausgleich wieder hoffen (9.). Es folgt eine dramatische Schlussphase, in der erst Ingolstadt den Pfosten traf, dann Nürnberg den Torwart ausflöste, Druck machte, aber nicht mehr jubeln konnte. Hinter 1860, Ingolstadt und dem FC Weiden-Ost, gegen den man die notwendigen Punkte vor allem liegenließ, wird der FCN mit sieben Zählern nur Vierter seiner Gruppe.

Turnierverlauf SC 04 Schwabach

Als frisch gebackener mittelfränkischer Bezirksmeister euphorisch angereist, wurden dem SC 04 Schwabach in der zweiten Vorrundengruppe letztlich in einigen Partien Grenzen aufgezeigt. "Es lief heute von der ersten Sekunde nicht viel", fasste ein enttäuschter 04er-Coach Marco Meier gegenüber FuPa Mittelfranken das Abschneiden seiner Elf zusammen. Schon das erste Match gegen die JFG Steigerwald verlief für den mittelfränkischen Landesligisten alles andere als nach Plan. Der oberfränkische Meister lag nach Sengers Treffer früh (3.) in Front. Schwabach drückte zwar bis zum Seitenwechsel, doch erst kurz danach gelang Soner Uluca das ersehnte Tor (7.). Endres im direkten Gegenzug und erneut Senger (11.) brachten dem hinten heraus stärkeren Bezirksoberligisten jedoch den Sieg im fränkischen Duell.

Nach dem negativen Start folgte das Schwabacher Turnierhighlight: 1:1 gegen den Bundesligisten FC Augsburg! Den Schwaben gelang zwar durch Blaser (6.) das 1:0, nach der Pause aber drehten die schon vor dem Break besseren Jungs aus der Goldschlägerstadt auf. Jonas Engelhardt scheiterte noch am FCA-Keeper (7.), doch Uluca packte den Hammer aus und erzielte fast von der Mittellinie das 1:1 (8.). In der Folge verhinderte sowohl SC 04-Hüter Kenny Abubaka wie auch sein Gegenüber spektakulär weitere Tore und sah Uluca kurz vor Schluss noch Gelb-Rot.

Diesem positiven Ergebnis folgte für Schwabach jedoch Ernüchterung. "Gegen Fürth hatten wir keine Chance", gesteht Coach Meier. Schimm traf für das furios aufspielende Kleeblatt bereits nach zwei Zeigerumdrehungen zum 1:0. Nach der Pause hatte Schwabach zwar eine kurze Drangphase, richtig torgefährlich war jedoch weiterhin nur die SpVgg. Jost erhöhte nach zehn Minuten auf 2:0, ehe in den Schlussekunden alle Dämme brachen und Dressel, Schimm und Danhof den Titelverteidiger zum 5:0-Kantersieg schossen.

Im folgenden Duell mit dem Bayernligisten FC Memmingen hatte Schwabach zunächst Pech. Kevin Schwarz traf die Latte (3.). Und nach der Pause war es Uluca, der am stark reagierenden FCM-Torsteher Klotz scheiterte (7.). Wie man es besser macht, zeigte der spätere Halbfinalist und markierte durch Speiser (8./10.) zwei sehenswerte Treffer. Das Scheitern vom Zehnmeterpunkt konnten die Allgäuer da verkraften (12.). Torreich wurde es für Schwabach im abschließenden Frankenmatch gegen den unterfränkischen Champion FC Schweinfurt 05. Bereits in der ersten Minute ging der Bayernligist durch Illig in Front, Rugovaj erhöhte (6.) auf 2:0. Schwarz ließ Schwabach nach der Pause noch einmal hoffen (2:1/8.), doch durch Treffer von Zehe (8.) und Kühlinger (10.) zogen die "Schnüdel" davon. Doch auch der SC 04 durfte nochmal netzen: Uluca mit 2:4 (12.).

"Wir haben unsere Angriffe vor dem Tor heute nicht konsequent genug ausgespielt", bemängelte Schwabach-Coach Meier, der in Anbetracht der beginnenden Wintervorbereitung einige angeschlagene Spieler zuhause ließ. "Sie hätten sonst wohl einige Einheiten verpasst. Dennoch sind wir etwas enttäuscht, da mehr drin gewesen wäre. Wir nehmen die Chance, gegen Bundesligisten gespielt zu haben, aber als Erfahrung mit und schauen selbstbewusst der Rückrunde entgegen."

Der Endstand

1. TSV 1860 München (Bundesliga)
2. FC Ingolstadt 04 (Bayernliga)
3. SpVgg Greuther Fürth (Bundesliga, Titelverteidiger)
4. FC Memmingen (Bayernliga)
5. FC Weiden-Ost (Bezirksoberliga)
6. 1. FC Schweinfurt 05 (Bayernliga)
7. 1. FC Nürnberg (Junioren-Bundesliga)
8. FC Augsburg (Junioren-Bundesliga)
9. JFG Gäubodenkickers (Kreisliga)
10. JFG Steigerwald (Bezirksoberliga)
11. SC 04 Schwabach (Landesliga)
12. (SG) SV Grainet (Kreisliga)

Aufrufe: 031.1.2015, 20:13 Uhr
aschAutor