2024-05-08T14:46:11.570Z

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Äußerst begehrt waren in Waldbuch die Autogrammkarten und VfB-Nikoläuse von Hajime Hosogai.  Foto: Ralf Mangold
Äußerst begehrt waren in Waldbuch die Autogrammkarten und VfB-Nikoläuse von Hajime Hosogai. Foto: Ralf Mangold
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Hajime Hosogai zu Besuch beim VfB-Fanclub „Rot-Weiße Linde“

Ein sympathischer Fußballprofi zum anfassen

Hajime Hosogai vom VfB Stuttgart war als Stargast zu Besuch beim VfB-Fanclub „Rot-Weiße Linde“.

Und tatsächlich ist er gekommen: Hajime Hosogai vom VfB Stuttgart stand ganz plötzlich in der Gaststube der Linde in Waldbuch und freute sich über den donnernden Applaus der rund 50 VfB-Fans, die ihn am Donnerstagabend schon sehnsüchtig erwartet hatten.

Seit über fünf Jahren ist die „Linde“ offizieller Fantreff und zum 150. wöchentlichen Stammtisch kam der Stargast in das kleine Dorf in Frankenhardt. Bereits vor drei Jahren war der ehemalige VfB-Keeper Sven Ulreich zu Gast und jetzt hatte der Fanclub „Weiß-Rote Linde“ schon wieder das Glück, einen Profi begrüßen zu dürfen. „Da sind die anderen Fanclubs bestimmt ein bisschen neidisch auf uns.“

Um in den Lostopf mit über 350 Fanclubs zu kommen, musste ein Bewerbungsschreiben aufgesetzt werden. „Neben den beiden Jubiläen haben wir noch einen Spruch angehängt“, erzählt Gastwirt und VfB-Fan Dieter Hillenmeyer mit einem Schmunzeln. Und der lautete: „Wir haben inzwischen mehr Mitglieder als der VfB in den letzten drei Jahren Punkte geholt hat.“ Vielleicht habe sogar dieser nicht ganz ernst gemeinte Spruch am Ende den Ausschlag gegeben, vermutet er.

„Montags ist eigentlich immer Ruhetag, doch seit der VfB in der zweiten Liga spielt, wird zur Liveübertragung die Gaststätte eben doch eröffnet“, erzählt Fanclub-Vorstand Peter Ley seinem Stargast bei der Begrüßung. Deshalb hoffe er auch, dass der VfB bald wieder aufsteige, damit die Linde wieder ihren gewohnten Ruhetag hat. Die Euphoriewelle, auf welcher der VfB gerade schwimmt, kann Ley ganz einfach begründen: „Endlich gibt es wieder öfter Grund zum Jubeln.“

Rede und Antwort

Sehr sympathisch und immer freundlich antwortete der Stargast aus Japan auf die Fragen, die Jochen Riecker vorbereitet hatte. Direkt nach dem Nachmittagstraining habe sich der Fußballprofi in sein Auto gesetzt und mit seinem Navi „sogar“ Waldbuch gefunden. Bei dem Interview erfuhren die Fans auch, dass sich der Japaner in Deutschland sehr wohlfühlt und seit Kurzem Vater einer Tochter ist. Hosogai versuchte überwiegend in Deutsch zu antworten, doch ab und zu sprang er auch ins Englische. „Deutsch ist sehr schwer für mich“, entschuldigte sich der 30-Jährige bei seinen Zuhörern. „Dafür kann ich schon ein bisschen Schwäbisch, gell?“ hatte er mit dem letzten Wort gleich die Lacher auf seiner Seite. Zur besseren Verständigung untereinander versprach Riecker: „Da muss i halt hochdeitsch schwätze.“

Bis zum Sommer spielte der 26-fache Nationalspieler bei Bursaspor in der Türkei. „Ich wollte einfach noch ein anderes Land sehen.“ Aber mit dem Terror dort wurde es ihm zu gefährlich und jetzt ist er sehr froh, bei dem ambitionierten Zweitligisten zu kicken und hofft auf ein möglichst langfristiges Engagement dort, bevor er nach der Karriere wieder in seine Heimat zurückkehren will. Entdeckt in Japan wurde er übrigens von Guido Buchwald. Auf die Frage was das bisherige Highlight seiner Karriere gewesen sei, antwortete Hosogai spontan „jetzt beim VfB“ und bekam dafür kräftigen Applaus. Seine Nationalmannschaftskarriere habe er ad acta gelegt, „ich konzentriere mich jetzt voll auf meinen Verein“. Zuletzt musste der zentrale Mittelfeldspieler des VfB wegen eines Muskelfaserrisses ein paar Wochen pausieren, aber nun ist er wieder fit und hofft auf einen Einsatz im heutigen Topspiel gegen Hannover 96. „Wir wollen unbedingt aufsteigen“, gibt er als Ziel für diese Saison aus. Schon alleine deshalb, weil er selbst wieder in der Bundesliga kicken will. Knapp 100 Spiele hat er nämlich schon absolviert für Hertha BSC, FC Augsburg und Bayer Leverkusen.

Nach dem Essen – Spätzle findet Hosogai übrigens sehr lecker – verteilte der sympathische Profi noch VfB-Schokoladen-Niko­läuse an die Kinder und nahm sich Zeit für jeden Autogramm- oder Fotowunsch. „Der Abend hat mir sehr gefallen. Es ist eine tolle Sache, so nah bei den Fans zu sein“, lautete schließlich das Fazit des Japaners. Und so sahen es auch alle VfB-Anhänger in Waldbuch, die ihn jetzt sicherlich noch mehr bei den Heimspielen (oder vor dem TV-Gerät) unterstützen werden.

Aufrufe: 012.12.2016, 11:00 Uhr
HT / Ralf MangoldAutor