2024-04-25T14:35:39.956Z

Testspiel
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Hagg greift in die Psycho-Trickkiste

Fußballtestspiel: TSV Berg - SC Pfullendorf (Samstag, 14.30 Uhr)

Pfullendorf / sz - Am 20. Februar startet Oberliga-Schlusslicht SC Pfullendorf mit einem Heimspiel gegen den SSV Reutlingen in die Rückserie. Am Samstagnachmittag steht beim württembergischen Verbandsligisten TSV Berg nun das erste Testspiel an für die Mannschaft von Trainer Patrick Hagg, die am 11. Januar in die Vorbereitungsphase eingestiegen ist.

Auf Berger Seite arbeitet mit Adnan Sijaric ein langjähriger Pfullendorfer Trainer. Sijaric war im Herbst für den glücklosen Michael Steinmaßl gekommen. Neun Punkte aus sechs Spielen holte er seither, darunter die ersten drei Saisonsiege. Sijaric verpasste der Mannschaft offenbar die bis dato fehlende Balance zwischen Abwehr und Angriff. Und dann konnte der TSV auch wieder seine Stärken in der Offensive ausspielen. Andreas Kalteis , der als wichtigster Neuzugang vor der Saison vom FV Ravensburg kam, machte seine ersten Tore. Stürmer Silvio Battaglia fand die Spielfreude wieder. Mit einem 5:0-Sieg gegen die TSG Balingen I I hat sich der TSV in die Winterpause verabschiedet. Zwar überwintert Berg mit 13 Punkten auf dem drittletzten Platz, aber das rettende Ufer ist wieder in Sicht. Fünf Punkte auf den sicheren Nichtabstiegsplatz dürften in der Rückrunde machbar sein. Man wolle das Feld dann "von hinten aufrollen", so Sijaric.

Kampfansage an die Konkurrenz

So weit würde Patrick Hagg beim SCP in seiner Rhetorik nicht gehen. Doch auch der Pfullendorfer Trainer hat ja unlängst - sicherlich etwas überraschend - verkündet, dass der Kampf um den Klassenerhalt noch nicht verloren sei. Haggs Klassenerhaltskalkulation in Kurzform: Am Ende den aktuellen Tabellenvorletzten Friedrichstal hinter sich lassen und dann selbst als Tabellenvorletzter auf die glückliche Fügung der Dinge am grünen Tisch hoffen. "100-prozentig abgestiegen sind wir jedenfalls noch nicht", so Hagg in der vergangenen Woche gegen über der Schwäbischen Zeitung.

Mit einem bemerkenswerten psychologischen Kunstgriff will Hagg seine Elf ab sofort auf die Rückserie einstimmen: Während Trainer im ersten Testspiel einer Vorbereitungsphase in aller Regel schon mit einer oberflächlichen Standortbestimmung zufrieden sind, geht es Hagg gleich ums letztlich Wesentliche: "Das Ergebnis steht für mich absolut im Vordergrund. Wir stehen in der Rückserie in der Pflicht zu punkten. Und da will ich nach den Tests nicht nur sagen: Dies und das war schon ganz okay, dies und das noch nicht so ganz. Sondern ich will, dass wir Ergebnisse liefern. Das nackte Resultat steht absolut im Vordergrund!"

Hagg gibt sich kämpferisch, so wie im Moment der ganze Verein, dessen neuer Vorstand mit allen verfügbaren Kräften darum bemüht ist, die wirtschaftliche Infrastruktur zu erneuern. Hagg: "Es gibt diese Aufbruchstimmung im Verein. Und dazu wollen wir als Mannschaft unseren Teil beitragen."

Aufrufe: 022.1.2016, 15:29 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor