Hagg-Elf kassiert vierte Heimpleite

Die Pfullendorfer wirkten nach den hohen Niederlagen gegen Karlsruhe (0:4) und Ulm (1:4) verunsichert, kamen von Anfang an nicht richtig in die Zweikämpfe. Sowohl beim 0:1 (19.) wie auch beim 0:2 (36.), jeweils erzielt vom überragenden Simon Lukas Lindner, wirkte die Viererabwehrkette des Sportclubs reichlich indisponiert.

Der gute Wille war der extrem jungen Mannschaft von Patrick Hagg zwar wieder mal nicht abzusprechen. Doch deren Nervosität war von Anfang an geradezu mit Händen greifbar. Kaum ein Zuspiel wollte da gelingen, kaum eine Ballannahme saß. Da auch Leitwolf Alexander Schnetzler (36), der die Woche über aus beruflichen Gründen an keiner der drei Trainingseinheiten teilnehmen konnte, dann auch mal einen schwächeren Tag erwischte und zur Halbzeit erschöpft um Auswechslung bat, fand sich niemand, der in der Lage gewesen wäre, den Aufstand auszurufen gegen die Schwaben, die auf dem stumpfen Rasen der Geberit-Arena auf denkbar bequemste Art und Weise zu drei Punkten kamen.

Gegen tief stehende Pfullendorfer zogen die Gäste meist über den stets präsenten Mario Di Biccari gekonnt ihr Spiel auf, überbrückten mit großer Ballsicherheit das Mittelfeld. Vergeblich wartete der Sportclub auf Fehler der Bissinger, um darüber die erhofften Tempogegenstöße zu setzen. Und wenn dazu dann doch einmal die Möglichkeit bestanden hätte, soff der SCP-Motor im Vorwärtsgang immer wieder schnell ab.

In Strafraumnähe erfreuten sich die Gäste am mangelhaften Stellungsspiel der Pfullendorfer Viererabwehrkette. "In den entscheidenden Zweikämpfen waren wir nur zweiter Sieger", räumte Patrick Hagg hinterher unumwunden ein.

Ruhiger Tag für Keeper Burkhardt

Und während Gästekeeper Sven Burkhardt in 93 Spielminuten lediglich ein SCP-Schüsschen von Mehmet Levent (23.) zu halten bekam (der zur Halbzeit als zweite Spitze neben Dennis Blaser eingewechselte Lekavski traf in der 56. Minute dann nochmal das Außennetz, das war alles an Pfullendorfer Torabschlüssen), lautete das Verhältnis seriöser Torchancen im ersten Durchgang 5:0 für Bissingen, im zweiten gar 8:0.

Glück für den Sportclub, dass wenigstens Keeper Maximilian Ritzler Normalform erreichte.

Im zweiten Abschnitt schalteten die Gäste einen Gang zurück, ohne dadurch an Dominanz einzubüßen. Pfullendorf konnte froh sein, nicht unter die Räder zu geraten. Bissingen ging allzu großzügig mit seinen Chancen um.

Den Schlusspunkt setzte dann aber doch noch der eingewechselte Asch per Foulelfmeter in der 93. Minute nach einer ungeschickten Attacke von Jonas Vogler gegen M'Hassani.

Der SCP bleibt somit Tabellenvorletzter, muss am Samstag zu CfR Pforzheim. Am Wochenende darauf steht in der Geberit-Arena dann das Derby gegen den FV Ravensburg an.

Teams & Tore

SC Pfullendorf: Ritzler - M. Löffler, Springer, J. Vogler, Sautter - Schnetzler (46. Lekavski), Renger - Gruler, Goldmann (82. Keller), Levent (62. Scherer) - Blaser

Bissingen: Burkhardt - Buck, Walter, Ngo, Williams - Di Biccari, Ludwig (69. Asch), Schmiedel, Gorgoglione (78. Scheuerle), Lindner - Wiens (88. M'Hassani)

Tore: 0:1 Lindner (19.), 0:2 Lindner (36.), 0:3 Asch (93. Foulelfmeter) - Schiedsrichter: Reitermayer (Karlsruhe) - Beste Spieler: Lindner, Di Biccari (Bissingen), Ritzler (SCP) - Zuschauer: 180