2024-04-24T13:20:38.835Z

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Holstein Kiels  Lisa Lorenzen  wählt den unbequemen  Weg durch die Mitte gegen die Schönbergerinnen Pauline Grossfeld  (li.) und Svea Lükemann. Lorenzen    und die U23 Holstein Kiels  stehen immer noch ohne Trainer da. Foto: Stark*
Holstein Kiels Lisa Lorenzen wählt den unbequemen Weg durch die Mitte gegen die Schönbergerinnen Pauline Grossfeld (li.) und Svea Lükemann. Lorenzen und die U23 Holstein Kiels stehen immer noch ohne Trainer da. Foto: Stark*

Hagen Ahrensburg: Zukunft ungewiss - Holstein: Ohne Trainer

Zwischenbilanz in der Schleswig-Holstein-Liga der Frauen

Bevor die Schleswig-Holstein-Liga der Frauen am kommenden Wochenende mit den Nachholspielen SG Ratekau/Srrand gegen die Bundesliga-Reserve Henstedt-Ulzburgs sowie Klausdorf gegen das U23-Team Holstein Kiels ins neue Jahr startet, ist es Zeit für eine kleine Zwischenbilanz. Gesucht wird zum einen der Meister, der sich gleichzeitig für die Aufstiegsrunde zur Regionalliga qualifiziert. Wie schon in der letzten Saison, als alle in Frage kommenden Vereine auf einen möglichen Aufstieg verzichteten, ist das Interesse auch jetzt überschaubar. Beim Tabellenzweiten SG Ratekau-Strand 08 ist offiziell noch keine Entscheidung darüber getroffen worden - nach den Verzichten aus den Vorjahren deutet aber auch jetzt wieder sehr viel in Richtung ,,Nein, danke!"

Noch deutlicher ist die Ansage des Titelverteidigers und aktuellen Tabellenführers SSC Hagen Ahrensburg. Deren Trainer Tristan Gollnest hatte bereits zu Saisonbeginn der Option Aufstieg eine Absage erteilt: ,,Uns fehlt der Unterbau. Außerdem sind wir froh, wenn wir dieses Jahr mit unserem sehr dünnen Kader vernünftig zu Ende bringen." Meldungen über einen Rückzug der zweiten Mannschaft, in der Kreisliga Stormarn/Lauenburg immerhin Tabellenerster, wurden vom SSC sogleich dementiert.

Gollnest stellt dazu klar: ,,Wir werden diese Saison mit beiden Teams vernünftig zu Ende bringen und im Idealfall zwei Titel nach Ahrensburg holen. Beide Mannschaften arbeiten sehr eng zusammen, auch hinsichtlich unseres Personals. Darüber, wie es dann in der kommenden Saison weitergeht, werden wir in den nächsten Wochen entscheiden. Jetzt gilt ausschließlich diese Spielzeit, die mit dem Landespokalfinale im Mai ja noch einen weiteren Höhepunkt für uns bereithält."

Vollkommen offen ist die Entscheidung beim SV Henstedt-Ulzburg II. Trainer Christian Pusch: ,,Wir können zurzeit überhaupt noch keine Aussage treffen. Und doch gibt es ihn, den einen Verein, der sich durchaus vorstellen kann, den Schritt in die Regionalliga zu gehen. TuRa Meldorfs Coach Tim Dethlefs bestätigte den Aufstiegswillen. Als sportliche Voraussetzung hat sich der Regionalligist aus der letzten Saison Platz drei auferlegt. Dem Führungsquartett folgen mit Aufsteiger Schönberg (Trainer Heiko Lükemann: ,,Wir sind sehr zufrieden.") und dem Kieler MTV zwei Mannschaften, die das kleingehaltene Mittelfeld besetzen. Dahinter beginnt beriets der Abstiegskampf.

Die halbe Liga zittert, die Plätze sieben bis zwölf trennen gerade einmal zwei Punkte. Kurios dabei: Schlusslicht Holstein Kiel hätte anstatt bisher sechs schon elf Zähler haben können, wenn ihm nicht insgesamt fünf Punkte abgezogen worden wären. Grund dafür waren Einsätze nicht berechtigter Spielerinnen. Christian Fischer, Chefcoach des Zweitligateams: ,,Den zweiten Abzug beim Unentschieden gegen Meldorf nehme ich auf meine Kappe. Da habe ich nicht aufgepasst."

Wenn es der Spielplan zulässt, stellt sich Fischer bei Spielen der zweiten Mannschaft auch selbst an die Seitenlinie: ,,Wir haben immer noch keinen Nachfolger für Patou Musangi gefunden, konnten dafür aber den Trainerstab erweitern. So haben wir wenigstens die Möglichkeit, zu jedem Spiel unserer U23 eine verantwortliche Person dabei zu haben." Sanktionen der Art, dass bei zum wiederholten Male verlorenen Spielen am ,,Grünen Tisch" womöglich ein Zwangsabstieg anstünde, drohen der KSV Holstein nicht. Dennoch sollten solche vermeidbaren Rückschläge tunlichst vermieden werden, denn sonst würde es so oder so auf einen Abstieg hinauslaufen. Der droht auch so ohnehin schon.

Von den Mannschaften, die sich in der unteren Hälfte bewegen, wird dem TSV Klausdorf am ehesten zugetraut, sich frühzeitig von der Abstiegszone zu entfernen. Nachdem er über Wochen immer am Tabellenende festklebte, gelang dem Vorjahresdritten Eichholzer SV direkt vor der Winterpause ein kleiner Durchbruch. So katapultierten sich die Lübecker am letzten Spieltag hoch auf Rang sieben. Das Polster von zwei Punkten sorgt dabei aber bei weitem für Entspannung.

Als Abstiegskandidat Nummer eins wurde vor der Saison (wieder einmal) der SV Fortuna Bösdorf gehandelt. Der Verlust gleich mehrerer Leistungsträgerinnen wog schwer. Der Versuch, mit Dirk Hubert einen geeigneten Nachfolger für den langjährigen Trainer Stephan Mohr zu finden, ist nicht geglückt. Die Vorstellungen Huberts mit der der Mannschaft gingen zu weit auseinander. Nun ist es wieder an Mohr, den Klassenerhalt ein weiteres Mal zu schaffen. Mit sieben Zählern stehen die Fortunen auf dem ersten Nichtabstiegsplatz, wobei drei der bisher erzielten Punkte am ,,Grünen Tisch" erzielt wurden. Ohne den nachträglichen Sieg gegen Holstein stünde Bösdorf ganz unten in der Tabelle.

Auch Rot-Schwarz Kiel und dem TSV Russee wurde eine schwierige Saison prognostiziert. Wen es am Ende dann tatsächlich erwischt, ist schwer auszumachen. Auf eines jedenfalls können sich die Vereine im Vergleich zur Vorsaison verlassen: Es gibt definitiv nur zwei Absteiger; mit etwaigen Rechenexempeln muss sich niemand aufhalten.
Aufrufe: 09.2.2016, 16:30 Uhr
SHZ / sunAutor