Sonntag, 15 Uhr, Sportplatz Brabant.
Grün-Weiß Wuppertal - FC Remscheid - Im letzten Derby gegen Union Solingen steckte im Drumherum Brisanz, im kommenden Nachbarschaftsduell dominiert der sportliche Wert. Denn das Gastspiel des FCR in Wuppertal ist das Topspiel des Wochenendes. Der Dritte empfängt den souveränen Spitzenreiter, der sieben Zähler mehr auf dem Konto hat. "Für uns ist das eine Standortbestimmung", sagt FCR-Trainer Zdenko Kosanovic.
Tatsächlich hatten die Remscheider bei aller unbestreitbarer fußballerischen Qualität bisher nicht das allerschwerste Programm. Die ersten acht Gegner tummelten sich bestenfalls im Mittelfeld der Tabelle. Die Grün-Weißen haben dagegen schon gegen drei Mannschaften aus der "Top 5" der Liga gespielt, sind also angesichts der bisherigen Ausbeute sicher kein Leichtgewicht.
Das weiß auch Zdenko Kosanovic, der "volle Konzentration" fordert, um die Neun-Siege-Serie auszubauen. "Das ist unser Ziel", sagt er, "wir wollen die Punkte aus Wuppertal mitnehmen." Aber dabei will er nicht nur auf das so oft (und erfolgreich) erprobte Mittel der langen Bälle auf den schnellen Patrick Posavec bauen. "Man hat zuletzt gesehen, dass sich die Gegner immer besser darauf einstellen. Wir müssen im Aufbau fußballerisch variabler werden", sagt der Coach.
Allerdings verlagert sich aktuell die größere Baustelle vom Spielaufbau zum Spielerkader. Denn der schrumpft an wichtigen Stellen zusehens. Besonders im Tor: Nico Tauschel trainiert zwar wieder leicht, kann aber noch nicht zwischen die Pfosten. Der für ihn nachverpflichtete Nenad Radanovic hat sich gegen Union Solingen eine schwere Prellung am Schienbein eingehandelt, sein Einsatz ist fraglich. Im Zweifel stünde der junge Marlin Kottmann im Tor. Und da Innenverteidiger Heiko Emde beruflich unterwegs, sein natürlicher Ersatz Marvin Merchel angeschlagen ist und Benjamin Wünschmann aus Studiengründen nicht trainiert hat, wird die bisher so sichere Zentrale zur Baustelle. Und das gegen Gastgeber, die in Ahmet Al Khalil (10 Tore) den nach Ferhat Ülker (11) besten Schützen der Liga haben.
Sonntag, 15 Uhr, Höfen.
SC 08 Radevormwald - Vatan Spor Solingen -Mit dem Blick auf die Tabelle erschließt sich auch Nicht-Eingeweihten der Szene die Bedeutung der Partie: Der SC 08 als Tabellendreizehnter (10 Punkte) empfängt den Tabellenfünfzehnten aus Solingen (6). Und schon ist auch klar, dass es sich hier um eins der ominösen "Sechs-Punkte-Spiele" handelt. Im Klartext: Gewinnt der Aufsteiger aus der Bergstadt, liegen sieben Zähler zwischen den Klubs. So was nennt man wohl ein kleines Punktepolster auf die Abstiegszone. Deswegen sagt SC-Co-Trainer Hakan Arzu auch: "Die drei Punkte sollen bei uns bleiben. Wenn wir so weitermachen, wie in der ersten Halbzeit in Velbert, dann mache ich mir da auch keine großen Sorgen." Coach Erdal Demir sieht das ähnlich, sagt aber auch: "Je nach Spielverlauf kann man natürlich auch mit nur einem Punkt leben. Aber drei wären besser." Das wird allerdings kein Spaziergang. Vatan Spor hat zuletzt - wenn auch gegen die Liga-Schießbuden von Sonnborn und Jugoslavija - zweimal hintereinander "Sechs-Punkte-Spiele" gewonnen. Zudem müssen die Radevormwalder personell improvisieren. Nicht nur, weil sich Kapitän Fatih Yamak vergangenen Sonntag seine fünfte Gelbe Karte eingehandelt hat, sondern auch wegen der Grippewelle, die inzwischen Volkan Gülenc, Marvin Zipperling und Marvin Kirschsieper erreicht hat. Zudem fehlen Timo Ziegenhagen und Tolga Er verletzungsbedingt. "Das ist nicht schön, aber nicht zu ändern", sagt Hakan Arzu. "Immerhin ist Carmelo Salpetro wieder einsatzbereit", ergänzt Erdal Demir, der auch ein bisschen auf die Kondition setzt: "Wir haben genug drauf, um auch am Ende des Spiels für entscheidend Aktionen zu sorgen."
Sonntag, 15 Uhr, Kollenberg.