2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Wann wird die brachliegende Grünfläche hinter der Krippe Wieselweg zum Fußball-Trainingsplatz? Nach den Wünschen der Stadtverwaltung und des TuS Eversten möglichst bald. Torsten von Reeken
Wann wird die brachliegende Grünfläche hinter der Krippe Wieselweg zum Fußball-Trainingsplatz? Nach den Wünschen der Stadtverwaltung und des TuS Eversten möglichst bald. Torsten von Reeken

Hängepartie am Hogenkamp

Es war nicht der Abend der Stadtverwaltung. Das Thema "Sportplatz Hogenkamp" schien doch ausdiskutiert: Daten, Fakten, Argumente waren längst ...
ausgetauscht, Bedarf ermittelt, Bebauungspläne gewälzt, Bedenken gehört und berücksichtigt. Eigentlich musste der Sportausschuss nur noch den Deckel aufdrücken und das Thema dem Rat für die Sitzung am 29. Mai zum Beschluss vorlegen. Denkste!

Der konkret gefasste Vorschlag der Verwaltung, "auf der restlichen Fläche des Sportplatzes sowie auf Teilen der angrenzenden, zu diesem Zweck hinzugekauften Fläche, einen Sportplatz mit den Spielfeld-Innenmaßen 60 mal 40 Meter zu bauen", wurde nach zähem Ringen und erneuter Aufbietung aller Bedenken erst durch die Empfehlung der Ausschussvorsitzenden Petra Averbeck (CDU) einstimmig als behandelt betrachtet.

Der Feststellung von Sportamtsleiterin Christiane Cordes ("Es ist alles gesagt") mochten aber längst nicht alle Ausschussmitglieder folgen. Die Einlassungen waren allgemeiner Natur wie bei Franz Norrenbrock (WFO-LKR/"Das ist hier nicht so einvernehmlich") oder inhaltlicher Natur wie bei Michael Schilling (SPD/"Wie viel Grün kommt dafür weg? Ist es weniger, weil der Platz nun kleiner werden soll?"). Als dann auch noch Heinz Backhaus (SPD) anregte, unter dem veränderten Sachverhalt erneut den Anwohnern das Wort zu gönnen, platzte Jürgen Krogmann der Kragen.

Der Oberbürgermeister wehrte sich massiv gegen den Vorwurf, die Verwaltung würde verantwortungslos mit öffentlichen Mitteln umgehen. "Der Entwurf für den Sportplatz Hogenkamp ist ein guter und durchdachter Kompromiss. Kleiner geht es nicht!", echauffierte sich der Verwaltungschef und spitzte die Entscheidungsfindung zu: "Wir können das Ganze auch auf die Frage reduzieren wollen wir diesen Vorschlag oder lassen wir ihn komplett?"

Bekanntlich wurde die Krippe Wieselweg auf einer Hälfte des bisherigen Bolzplatzes an der Grundschule Hogenkamp erweitert. Auf der anderen Hälfte (2275 Quadratmeter) und auf der be-nachbarten Grünfläche (3216 Quadratmeter), die die Stadt zugekauft hat, sollte nach Plänen der Verwaltung ein Fußballfeld entstehen, das Ligaspiele bis zur D-Jugend ermöglichen würde, um die stark beanspruchten Plätze des TuS Eversten im Sportpark am Tegelkamp zu entlasten.

Nach zahlreichen Gesprächen unter Beteiligung von Anliegern, Grundschule, TuS Eversten, Stadtsportbund und Umweltverbänden sowie regem Austausch mit der Politik hatte die Verwaltung angeregt, am Hogenkamp statt eines normgerechten Turnierplatzes nunmehr ein in der Größe reduziertes Trainingsfeld anlegen zu lassen.

In der Gesprächsrunde im August 2016 war zwischen den Teilnehmern unstrittig geblieben, dass im Stadtteil ein hoher Bedarf an Sportflächen vorhanden ist.

Der TuS Eversten möchte den Platz am Hogenkamp gerne für den täglichen Trainingsbetrieb nutzen. In einer schriftlichen Stellungnahme erklärte der Verein, eine Spielfläche von 60 mal 40 Metern sei für die Belange des Vereins ausreichend. Der Punktspielbetrieb soll weiterhin nur im Sportpark an der Hundsmühler Höhe stattfinden. Laut Beschlussvorschlag der Verwaltung habe der TuS angekündigt, Ausweichplätze an anderen Standorten einzufordern, sollte am Hogenkamp nicht gebaut werden.

Rolf Künzel sieht als Anwohner des Biberwegs die Wünsche der Bürger durch die Verwaltung ignoriert: "Die viel beschworene Bürgerbeteiligung hat sich in dieser Sache als Farce erwiesen". So entspreche die Behauptung, am Hogenkamp finde eine regelmäßiger Trainingsbetrieb statt, nicht der Wahrheit. Die Stadt habe nach den Gesprächen einfach Fakten schaffen wollen.

Aufrufe: 012.5.2017, 11:00 Uhr
Oliver SchulzAutor