Hängende Köpfe in Essenheim

Fidelia Ockenheim – SG Harxheim 1:4 (0:1). – Bereits vor dem Anpfiff ereilte Fidelia-Trainer Gerd Korz eine schlechte Nachricht. Aus dem ohnehin dünnen Kader schaffte es Innenverteidiger Maximilian Berlin nicht zum Anstoß. Der 30-Jährige hatte Notdienst in einem Krankenhaus in Bad Kreuznach und musste noch bei einer OP mitwirken. Ohne den Stammspieler verschliefen die Ockenheimer die erste Halbzeit und lagen nach einem Tor von Sven Heinrich 0:1 zurück (20.). „Mit Berlin lief es dann besser“, fand Korz. Allein: Trotz einer Steigerung musste er mit ansehen, wie seine Mannschaft dreimal ausgekontert wurde. Raphael Brantzen (60.), Maximilian Schirp (70.) und erneut Heinrich (90.) vollendeten die Gegenangriffe für Harxheim. Aufseiten der Fidelia trug sich Stürmer Kevin Hanss in die Torschützenliste ein (62.).

TSV Wackernheim – SV Gau-Algesheim 4:3 (2:0). – Viele Tore, mehrere Wendungen und Spannung bis zum Schluss. Wer die Spiele des TSV in dieser Saison besucht, bekommt bislang einiges geboten. Die Freude der Zuschauer ist gleichzeitig aber auch das Leid von Trainer Patrick Rudolf. „Das machen meine Nerven nicht lange mit“, lachte er nach dem Torfestival. Jan Benner (7. Minute) und ein Eigentor von SV-Verteidiger Niklas Weidmann (18.) brachten den Gastgeber zur Pause 2:0 in Führung. Nach dem Seitenwechsel egalisierten André Weyrich (55.) und Thorsten Leinberger (60.) innerhalb von fünf Minuten. Als Benner mit dem direkten Gegenzug das 3:2 für den TSV erzielte (61.) und Thorsten Heinen per Elfmeter erhöhte (69.), schien das Derby entschieden. Patrick Wybranietz sorgte mit einem verwandelten Strafstoß noch einmal für Spannung (72.). „Unsere Verteidigung war erneut nicht sattelfest“, kritisierte Rudolf. „Das war zeitweise wie beim Tag der offenen Tür.“

FC Basara Mainz – FSV Oppenheim 4:1 (1:1). – Drei Spiele, drei Siege, 17:1 Tore. Der vom Ex-Mainzer Shinji Okazaki mitgegründete FC ist nach zwei Aufstiegen auch in der A-Klasse bislang nicht zu stoppen. Als Titelfavorit sieht Trainer Matthias Güldener seine Truppe aber (noch) nicht: „Dafür ist es zu früh. Es wäre vermessen, jetzt schon vom Aufstieg zu reden.“ Dass Basara eine starke Mannschaft habe, wisse er. Und die anderen Vereine wissen das auch. Gegen den Vorjahresvierten dauerte es jedoch, bis der Spitzenreiter für klare Verhältnisse sorgte. Takuya Hidaka hatte die Gastgeber in Führung gebracht (6.), Christopher Sattler das erste Saison-Gegentor für den FC besorgt (20.). „In der Kabine wurde es dann etwas lauter“, erklärte Güldener. „Ich habe versucht, meine Jungs wachzurütteln.“ Das gelang und Tatsuki Yamamoto (47.), Ryo Miyairi (79.) sowie Hiroki Nunome (80.) sicherten den Heimerfolg. Bei den Gästen sah Leon Kram nach einer Tätlichkeit die Rote Karte (58.).

Spvgg. Essenheim – TSV Mommenheim 2:6 (2:0). – Trainer Andreas Zeller war ratlos, seine Spieler saßen mit hängenden Köpfen in der Kabine. „Wir wissen nicht, wie das passieren konnte“, schüttelte Zeller den Kopf. Janis Heinze (4.) und Sebastian Rheingans (40.) hatten die Spielvereinigung 2:0 in Führung geschossen. „Und wir hatten noch vier, fünf weitere Riesenmöglichkeiten“, berichtete der Coach. Kein Schuss der Essenheimer fand den Weg ins Netz, dafür trafen die Mommenheimer – und das gleich sechsmal. Dominik Göbig traf zum Anschluss und schockte die Hausherren (50.). Anschließend ging es Schlag auf Schlag. Dennis Secker erzielte einen Doppelpack (60./70.), Steffen Schreiber (62.) und Timon Gräber erhöhten (85.). „Wir haben acht Gänge zurückgeschaltet“, ärgerte sich Zeller. Sein Kollege Marvin Dollmann freute sich über die drei Zähler: „Es ist ein glücklicher Sieg. Normalerweise ist das Spiel schon nach 45 Minuten entschieden.“

Alemannia Laubenheim – SKC Barbaros Mainz 2:2 (2:0). – Die Alemannia wollte vor heimischem Publikum den ersten Dreier einfahren und startete konzentriert in die Begegnung. Janic Diether (27.) und Kevin Behringer (37.) belohnten die Gastgeber mit einer 2:0-Pausenführung. „Der zweite Durchgang begann wie von uns befürchtet“, berichtete FSV-Abteilungsleiter Wolfgang Meyer. Keine 60 Sekunden nach Wiederanpfiff kamen die Gäste durch Mustafa Akman zum 1:2 (46.). Barbaros drängte in der Folge auf den Ausgleich, aber FSV-Schlussmann Steffen Binger parierte glänzend. In der 85. Minute war er aber machtlos, als Mehmet Oral einen Foulelfmeter verwandelte. Barbaros-Coach Özdem Güclü ärgerte sich über die Leistung seiner Elf: „Wir haben den Start verschlafen. Am Ende müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein.“

TSG Bretzenheim 46 II – Fiam Italia Mainz 1:0 (0:0). – Ein Aufeinandertreffen der schwächeren Sorte erlebten die Zuschauer bei der Landesliga-Reserve der TSG Bretzenheim 46 II. „Das war eher C-Klasse-Niveau“, urteilte TSG-Trainer Alexander Paetz. „Wille, Körperspannung und Einsatz haben gefehlt. Ich weiß nicht, ob es an den Temperaturen lag. Aber ich schiebe es einfach mal darauf.“ Das goldene Tor erzielte Moritz Rutkowski in der 70. Minute. Nach einem Angriff über die Außen bediente Dennis Engel seinen Mitspieler, der mit der Pike zum 1:0 einnetzte. Für weitere positive Schlagzeilen sorgte der Aufsteiger mit einer bemerkenswerten Fairplay-Geste, nachdem Schiedsrichter Edgar Braun einen Handelfmeter gegen Fiam gepfiffen hatte. Nach den Protesten der Italiener bestätigten die Bretzenheimer die Fehlentscheidung und das Spiel wurde mit einem Freistoß fortgesetzt.