2024-04-24T13:20:38.835Z

Totopokal
Manfred Schwabl in Aktion für den TSV 1860 München. F: imago
Manfred Schwabl in Aktion für den TSV 1860 München. F: imago

Hachings Zukunftshoffnung: Manni Schwabl

Nachwuchs-Koordinator Manfred Schwabl über die Zukunft des Drittligisten - zwischen Pokaleinzug und Zukunftsproblemen

Die SpVgg Unterhaching unterhält mit 30 Mannschaften die größte Nachwuchs-Abteilung in Deutschland. Das Konzept des ehemaligen Bundesligisten ist es vermehrt Spieler aus dem eigenen Nachwuchs so gut auszubilden, dass sie den Sprung in die eigene erste Mannschaft schaffen. Nachwuchs-Koordinator für den Leistungsbereich ab der U14 aufwärts ist der ehemalige Profi Manfred Schwabl aus Holzkirchen. FuPa sprach vorm morgigen Endspiel der Hachinger um den DFB-Pokaleinzug mit dem Ex-Nationalspieler über die aktuelle Situation beim Münchner Vorort-Klub.

FuPa: Hallo Manni, Du bist seit einem Jahr verantwortlich im Nachwuchs der SpVgg Unterhaching tätig. Wie fällt Deine Bilanz aus?
Manfred Schwabl (45): Durchweg positiv. Ich möchte gleich vorweg schicken, dass mir diese Aufgabe wahnsinnig viel Spaß macht und ich gerne weitermachen will. Ich gehe auch davon aus, dass das so kommen wird. Wir sind mit der U17 Meister und bereits aufgestiegen in die Bundesliga. Die U19 und die U15 sind in ihren Spielklassen jeweils Erster mit je einem Punkt Vorsprung vor Wacker Burghausen. Bleibt die U19 an der Spitze, dann steigt sie auch in die Bundesliga auf. Die U15 kann's über die Relegation gegen Jahn Regensburg oder den FSV Erlangen-Bruck schaffen. Dann hätten wir die U19, U17 und U15 jeweils in der höchsten Spielklasse. Das wäre ein toller Erfolg.

Haching hat nach wie vor einen sehr guten Namen im Nachwuchsfußball.

FuPa: Habt Ihr noch genügend Zulauf an Nachwuchs-Spielern?
Schwabl: Ja, auf jeden Fall. Die SpVgg Unterhaching hat sich über Jahre hinweg einen sehr guten Namen in Sachen Nachwuchs-Ausbildung gemacht. Hier ist schon immer solide gearbeitet worden. Daher kommen viele Spieler zu uns. Da hat sich gegenüber der Vergangenheit nichts geändert.

FuPa: Wie sieht Deine Aufgabe genau aus?
Schwabl: Ich bin dafür zuständig ab der U14 die Talente leistungsorientiert zu fördern und über die U23 an die erste Mannschaft heran zu führen. Dazu arbeite ich eng mit unserem Trainerstab zusammen, der sehr gute Arbeit leistet.

FuPa: Ist dein Job bei der SpVgg Unterhaching der einzige oder bis Du noch anderweitig tätig?
Schwabl: Ich habe eine eigene Firma im Immobilienbereich mit einem großen Netzwerk. Da gibt es auch viel zu tun.

Schwabl: "Für alle Drittligisten ist es schwer finanziell zu überleben."



FuPa: Die SpVgg Unterhaching benötigt, wie diese Woche bei einer Pressekonferenz bekannt wurde, noch Geld, um die Lizenz für die dritte Liga zu bekommen. Präsident Engelbert Kupka sprach davon, dass man mit drei Sponsoren in engen Verhandlungen stehe und dass bis zum 1. Juni ein Abschluss perfekt sein muss. Klappt das Deiner Einschätzung nach?
Schwabl: Es ist für alle Klubs schwer, in der dritten Liga zu überleben. Ob das nun Ahlen, Jena oder Dresden sind. Alle haben zu kämpfen, das gilt auch für die SpVgg Unterhaching. Ich kann dazu aber keine Auskunft geben. Ich gehe davon aus, dass es für Unterhaching in der dritten Liga weitergeht, da die finanziellen Dinge in den Griff zu kriegen sind. Aber es ist heute nicht so einfach mal eben einen Sponsor zu finden, der einsteigt.

FuPa: Da kommt Dir ja eine ganz wichtige Aufgabe im Verein zu, oder?
Schwabl: Ja, sicher. Wir müssen weiter sehr gut ausbilden. Denn der Weg der SpVgg Unterhaching kann es nur sein, die erste Mannschaft überwiegend mit eigenen Talenten zu bestücken. Das wird ja in großer Zahl schon gemacht. Mein Sohn Markus entstammt ja auch dieser Nachwuchs-Abteilung. Schaffen wir das in diesem Stil weiterhin, dann wird die SpVgg Unterhaching eine rosige Zukunft haben.

FuPa: Eure erste Mannschaft tritt am Dienstag ab 19 Uhr beim SV Wacker Burghausen an. Der Sieger dieser Partie zieht in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals ein. Das würde ein Antrittsgeld von rund 70.000 Euro bedeuten. In diesem Spiel, so hat es der Bayerische Fußball-Verband entschieden, dürfen beide Klubs alle Spieler einsetzen, die Spielerliste für den Pokal wurde außer Kraft gesetzt. Schafft Unterhaching den Einzug in den DFB-Pokal?
Schwabl: Ich bin überzeugt, dass die Hachinger das schaffen werden. Das wäre natürlich auch finanziell ganz wichtig. Denn in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals kann man ja ein attraktives Los bekommen. Aber auch Burghausen will natürlich diesen Schritt machen. Es wird sicher eine spannende Angelegenheit.


Infos zu Manfred Schwabl:
Manfred Schwabl ist am 18. April 1966 in Holzkirchen geboren. Sein Heimatverein ist der FC Holzkirchen. Aber schon mit 14 Jahren wechselte der junge Holzkirchener in die Nachwuchs-Abteilung des FC Bayern München. Dort erhielt er zur Saison 1984/85 seinen ersten Profivertrag. Sein Bundesliga-Debüt gab er am 8. Oktober beim 6:0-Heimsieg über Hannover 96. Sein erstes Profitor erzielte Schwabl allerdings für den 1. FC Nürnberg, für den er ab 1986 spielte. Das war am 11. Oktober 1986 beim 2:1-Sieg gegen den FC Schalke 04. Nach drei Jahren beim Club wechselte der Oberbayer wieder zurück zu Bayern München, wo er bis 1992 blieb. Zu Jahresbeginn 1992 wechselte Schwabl erneut nach Nürnberg bis 1994. Es folgte ein Intermezzo beim FC Tirol Innsbruck. Seine letzte Station war der TSV 1860 München, bei dem er 1997 seine Karriere beendete. Manfred Schwabl bestritt sieben U18-Länderspiele und war 13 Mal in der deutschen U21 im Einsatz. Vier Partien bestritt der Oberbayer in der A-National-Mannschaft. Sein Debüt im Trikot mit dem Bundesadler gab Schwabl 23. September 1987 in Hamburg beim 1:0-Sieg über Dänemark. Seit Sommer 2010 ist Schwabl nun Nachwuchs-Koordinator bei der SpVgg Unterhaching.

Aufrufe: 023.5.2011, 15:38 Uhr
Dirk MeierAutor