2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview
Versucht, die SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz in der Fußball-Kreisliga A2 wieder auf Kurs zu bringen: Coach Thomas Kristen. Christian Flemming
Versucht, die SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz in der Fußball-Kreisliga A2 wieder auf Kurs zu bringen: Coach Thomas Kristen. Christian Flemming

"Haben Spiele oft leichtfertig aus der Hand gegeben"

Thomas Kristen über den Abstiegskampf von Fußball-Kreisligist SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz

Lindau / ps - Zehn Punkte aus 16 Spielen, ein Torverhältnis von 17:40, zur Winterpause auf Position 14 und damit dem vorletzten Tabellenrang rangierend: Als Aufsteiger der Fußball-Kreisliga A2 blickt die SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz auf einen bislang enttäuschenden Saisonverlauf zurück. Hinzu kam der Rücktritt des bisherigen A2-Trainers Wolfgang Fluhr (LZ berichtete), dessen Amt seit Anfang Dezember Thomas Kristen innehat. Im Gespräch mit LZ-Redakteur Peter Schlefsky geht der 48-Jährige auf die aktuelle Situation seiner Mannschaft ein.

Vor der Winterpause ist die A2-Mannschaft der SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz nie über den elften Tabellenplatz hinausgekommen. Aktuell rangiert das Team auf dem vorletzten Rang. Warum lief es bislang schief?

Mit entscheidend ist aus meiner Sicht, wie man in eine Saison hineinkommt. Das ist eminent wichtig, vor allem als Liga-Neuling (Aufstieg in der Vorsaison glückte über die Relegation; Anmerkung). Vor allem gab es zum Saisonstart im August enge Spiele, etwa die beiden ersten Partien zu Hause gegen den SV Achberg (0:2) und VfB U23 (0:2). Da hat man sich gut verkauft, spielte auf Augenhöhe und verlor dennoch. Das brachte eine gewissen Verunsicherung mit sich.

Daran änderte offenbar auch der 3:2-Auswärtssieg am dritten Spieltag in Ettenkirch nur wenig...

Richtig. Wir dachten nach diesem Erfolg, dass jetzt die Kurve nach oben zeigt. Das war jedoch nicht der Fall.

Auffällig war, dass Ihr Team bei einer Vielzahl von Begegnungen vor allem in der ersten Halbzeit gut agierte, in den zweiten 45 Minuten das Spiel aus der Hand gab. Haben Sie hierfür eine Erklärung?

Ja, das war auffällig und ärgerlich. Zumal die Spiele oft leichtfertig aus der Hand gegeben wurden. Als Konsequenz des Misserfolgs im Spätsommer und Herbst nahm die Trainingsbeteiligung ab, damit war es auch konditionell bei einigen Spielern nicht ums Beste bestellt. Fehlt es an Kondition, fehlt es auch an Konzentration. Das erklärt, dass nach hinten heraus die Spiele unglücklich verloren gingen.

Konnte Ihr Vorgänger Wolfgang Fluhr da überhaupt noch wirkungsvoll gegensteuern?

Vor dem zweiten und bislang letzten Saisonsieg beim FC Friedrichshafen (3:1) Ende Oktober hat Wolfgang Fluhr die erste Mannschaft umgebaut und zusätzliche jüngere Spieler integriert. Dennoch war uns das Glück nicht hold. In Neukirch haben wir erst in der letzten Spielminute verloren (0:1). Auch in Achberg hätten wir, nach einer 1:0-Führung zur Halbzeitpause, wo wir alles im Griff hatten, nie und nimmer unterliegen dürfen.

Hängt die Misere auch mit der mangelnden Durchschlagskraft der Spielgemeinschaft im Angriff zusammen? Oder anders gefragt: Hat die SGM nach dem berufsbedingten Karriereende von Christoph Marte ein Offensivproblem?

Christoph fehlt uns da schon sehr. Jetzt im Winter haben wir mit ihm nochmals gesprochen, ob er uns helfen kann. Vielleicht kehrt er nochmals später zurück in den Kader, aktuell allerdings nicht. Sowohl nach dem Wiederaufstieg als auch jetzt zur Winterpause haben wir unsere Fühler nach Offensivspielern ausgestreckt, momentan ist jedoch kein Kandidat auszumachen.

Können Sie kurzfristig auf erfolgversprechende Talente aus der JSG-Jugend für den A2-Kader zurückgreifen?

Ja, wir haben zwei A-Jugendspieler, die wir in die Mannschaft integrieren wollen. Wir versprechen uns davon frischen Wind für die Rückrunde.

Kurz nach Beginn der Winterpause ist Wolfgang Fluhr als Trainer der SGM Hege-Nonnenhorn/Bodolz zurückgetreten. Noch vor Weihnachten haben Sie, zusammen mit Albert Steinhauser, das Training übernommen. Was wollen Sie anders machen?

Wichtig war mir, dass wir frühzeitig nach der Weihnachtspause, zunächst auf freiwilliger Basis, wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen. Das ist auch gelungen, seit dem 10. Januar treffen wir uns mit der Mannschaft zweimal wöchentlich.

Beim Saisonziel kann es für Sie und Ihr Team eigentlich nur heißen: Kämpfen um den Klassenerhalt, oder?

So ist es, und daran gibt es auch nichts zu rütteln. Daran lasse ich mich auch messen. Sehr wichtig wird es sein, wie wir aus der Winterpause herauskommen. Da wird das zweite Spiel daheim gegen den SV Ettenkirch sicherlich richtungsweisend sein. Da müssen wir Farbe bekennen. Unser Ziel ist es, aus den erfahrenen Spielern und den jüngeren Spielern die richtige Mischung zu finden.

Aufrufe: 024.1.2016, 18:54 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor