2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview der Woche

"Haben die Qualität nicht verbessert"

Interview: SC Herfords Trainer Sascha Cosentino

Verlinkte Inhalte

Gut gelaunt: Herfords Trainer Sascha Cosentino (l.) blickt der kommenden Saison optimistisch entgegen.

Herford. Für den SC Herford beginnt am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen den VfB Fichte Bielefeld die neue Saison in der Fußball-Westfalenliga. Noch vor dem ersten Punktspiel sprach NW-Redakteur Dirk Kröger mit Herfords Trainer Sascha Cosentino. Der beruflich als Kaufmann tätige 34-jährige bekennende Arminia-Fan beantwortete Fragen zum Stand der Vorbereitung und Probleme im Umfeld.

Herr Cosentino, am Samstag ist Saisonstart. Wie weit ist die Herforder Mannschaft, wie lief die Vorbereitung?
SASCHA COSENTINO: Die Vorbereitung lief sportlich sehr gut, auch wenn urlaubs- und verletzungsbedingt nicht immer alle an Bord waren. Aber wir haben ja eine Woche früher angefangen als die meisten anderen Mannschaften und diese Ausfälle damit gut kompensiert. Konditionell ist die Mannschaft sehr gut aufgestellt, spielerisch sehe ich noch Steigerungsmöglichkeiten – aber das ist ja ohnehin ein kontinuierlicher Prozess. Richtig gut waren die letzten Testspielergebnisse mit Siegen gegen die Oberligisten Gütersloh und Arminia Bielefeld.

Mit Samuel Gurcke, Sascha Wohlann und Alban Shabani stehen drei Stammspieler der Vorsaison nicht mehr im Kader. Wie ist das zu kompensieren?
COSENTINO: Wir haben ja Saliou Abou und Janik Brosch neu verpflichtet, uns zwar nicht verbessert. aber die Qualität des Kaders gehalten. Abou ist im Spielaufbau sogar noch stärker als Wohlann, die Abstimmung mit Joschka Matys muss sich aber noch einspielen. Brosch kam aus der Kreisliga A als Perspektivspieler, bringt aber eine Super-Qualität mit und ist entwicklungsfähig. Er hat in jedem Testspiel getroffen, ist aber natürlich ein anderer Spielertyp als Shabani. Ich bin aber zufrieden damit.

Wie viel darf in der nächsten Saison von Ihrer Mannschaft erwartet werden?
COSENTINO: Für uns steht erst einmal die Weiterentwicklung des Teams im Vordergrund. Die Liga ist unglaublich stark geworden. Delbrück, Münster II, Rödinghausen II, Hiltrup, Theesen und vielleicht auch der SC Hassel – das sind alles Mannschaften, die ganz oben landen können. Ich möchte unsere Zielsetzung auch nicht an einem Tabellenplatz festmachen, wenn wir die 52 Punkte aus der vergangenen Saison bestätigen könnten, wäre das sicher ein Erfolg. Wir müssen aber defensiv noch mehr Sicherheit erlangen. Zum Start haben wir ganz starke Gegner – aber vom Auftakt hängt natürlich auch viel für die ganze Saison ab.

Wie weh tut es, dass es keine 2. Mannschaft mehr gibt? Immerhin stehen im Kader des Westfalenligateams 24 Spieler. Da scheint doch Unruhe programmiert zu sein...
COSENTINO: Das ist sehr unglücklich. Der Verein ist aber enorm bemüht, nächstes Jahr wieder eine neue 2. Mannschaft zu installieren. Zumindest sechs Spieler werden regelmäßig nicht in unserem Kader stehen, für sie besteht dann auch keine andere Möglichkeit, Spielpraxis zu erlangen. Das könnte wirklich Unruhe geben, ich bin aber zuversichtlich, dass das nicht passieren wird, weil die Mannschaft charakterlich absolut in Ordnung ist. Und über den gesamten Saisonverlauf werden wir jeden Einzelnen brauchen.

Wie sind im Verein eigentlich die Kompetenzen geregelt, was machen Birol Arapi und Sven Moning?
COSENTINO: Arapi ist als sportlicher Leiter für Neuverpflichtungen und Vertragsgespräche zuständig, Moning dient als Teammanager und ist Bindeglied zwischen der Mannschaft und dem Vorstand. Wir haben uns ja mit Bruno Obens und Hein-Dirk Hinrichs etwas breiter aufgestellt, um alles etwas zu professionalisieren. Die Kompetenzen müssen sich noch einspielen, im Moment sind wir da noch in der Findungsphase und alles ist etwas fließend.

Es war aber auch schon davon zu hören, dass es in der Saisonvorbereitung organisatorische Probleme im Umfeld gegeben hat. Sind die gelöst?
COSENTINO: Das war in der Tat so. Beim Pokalspiel in Hunnebrock war zum Beispiel niemand da, der den Spielbericht ausfüllen konnte, aber das war auch zum Teil urlaubsbedingt. Das wird alles bis zum ersten Spieltag geregelt sein, dann wird jemand fest die Schiedsrichter-Betreuung übernehmen und auch den Spielbericht eingeben.

Und wie sieht’s im Bereich der Physio-Therapeuten aus? Da gab es ja wohl auch eine Vakanz.
COSENTINO: Ja, da gab es Probleme. Aber wir hatten zuletzt auch schon bei jedem Training wieder einen Physio dabei. Das ist also geregelt.

Fehlen beim SC Herford einfach ehrenamtlich tätige Menschen?
COSENTINO: Wir sind ja inzwischen breit aufgestellt. Man muss nur aufpassen, dass nicht Jeder alles macht. Für mich sind Hans-Dieter Menke, Karl-Heinz Menzel und Sven Moning die Ansprechpartner, von denen ich auch immer Antworten bekomme. Das muss sich alles noch richtig finden, vom Personal her sind wir aber auch im Umfeld gut aufgestellt.

Die letzte Frage: Wie war’s denn am Montag auf der Alm?
COSENTINO: Die Stimmung war wieder ein Traum. Aber Hertha war von der Spielanlage her einfach besser und ist mehr als verdient weiter gekommen – wobei alles hätte anders laufen können, wenn es nach dem Foul an Christian Müller einen Elfmeter gegeben hätte.

Aufrufe: 012.8.2015, 16:08 Uhr
Dirk Kröger/Foto: Noah WedelAutor