2024-04-25T14:35:39.956Z

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Stehen vor großen Herausforderungen: Giulia Gwinn (links) und Janina Minge. Jochen Dedeleit
Stehen vor großen Herausforderungen: Giulia Gwinn (links) und Janina Minge. Jochen Dedeleit
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Gwinn und Minge stehen vor EM-Quali

Beide Spielerinnen vom Bodensee freuen sich auf Siena

Friedrichshafen / sz - 16 Spielerinnen des Jahrgangs 1998 hat DFB-Trainerin Anouschka Bernhard für die EM-Qualifikation der U17-Juniorinnen vom 9. bis 14. April in Siena nominiert. Und nach dem jüngsten 2:0 in Duisburg-Wedau gegen die Niederlande zwei Spielerinnen des Jahrgangs 1999: die 15-jährige Ailingerin Giulia Gwinn und ihre gleichaltrige Freundin Janina Minge aus Lindau.

Für die beiden Fußballerinnen vom Bodensee erfahren die ereignisreichen Wochen somit eine Fortsetzung. Im vergangenen Monat erst war von Bundesligist SC Freiburg die Verpflichtung von Minge und Gwinn bekanntgegeben worden.

Bevor die U17-Juniorinnen nach Italien reisen, wird in der Sportschule Grünberg noch ein Vorbereitungslehrgang absolviert. Abreisetag nach Siena ist der 7. April, in Italien trifft die deutsche Mannschaft am 9. April (16 Uhr) im Artemio Franchi in Siena auf Weißrussland, am 11. April (12 Uhr) wartet im Stadio Comunale B. Bonelli in Montepulciano die Tschechische Republik, ehe es zum Abschluss am 14. April (16 Uhr) erneut im Artemio Franchi zur Begegnung mit den Gastgeberinnen kommt.

Nur die sechs Gruppensieger der Miniturniere sowie der beste Gruppenzweite qualifizieren sich laut DFB-Homepage für die Europameisterschaft, die vom 18. Juni bis 4. Juli in Island stattfindet. Deutschland ist mit vier EM-Titeln Rekordsieger des Kontinentalturniers, zuletzt gewann das DFB-Team 2013 in England den EM-Titel. Noch im Dezember, zum Jahresabschluss der U16-Juniorinnen, waren Giulia Gwinn und Janina Minge beim Kaderlehrgang der Fußballerinnen des Jahrgangs 1999 in der Sportschule Hennef und in Köln, Ulrike Ballweg ihre Trainerin. Vor rund anderthalb Jahren streiften Minge und Gwinn gegen die Niederlande erstmals das Nationalteamtrikot über, in der U15 war Bettina Wiegmann für die Kickerinnen vom Bodensee zuständig.

"Janina und Giulia sind Führungsspielerinnen, Janina ist Spielmacherin, Torjägerin und Spielführerin des Teams. Ob auf oder neben dem Platz", ließ Ballweg, die Co-Trainerin von Bundestrainerin Silvia Neid, in Köln im SZ-Gespräch wissen. Und gab keine direkte Empfehlung aus, dass die beiden sich in naher Zukunft einem Frauen-Bundesligisten anschließen sollten. Janina Minge, Stürmerin des FC Wangen, sowie Mittelfeldakteurin Giulia Gwinn, die vor dieser Saison zum SV Weingarten gewechselt war, sind in ihren Teams die einzigen Mädchen. Dies wird sich jedoch schon in der kommenden Saison ändern (die SZ berichtete) - wird doch der SC Freiburg ihre neue Heimat sein.

Seit der U13 unter Beobachtung

"Wir beobachten die beiden seit der U13. Die beiden sind nicht die ersten Spielerinnen, die in diesem Alter zum SC kommen. Sie haben fußballerische Qualität, Ehrgeiz und kommen in ein leistungssportliches Umfeld, das junge Spielerinnen fördert und früh in der Frauen-Bundesliga einsetzt. Melanie Leupolz (1994) und Sara Däbritz (1995) kamen im gleichen Alter zu uns. Da ich von beiden Spielerinnen absolut überzeugt, werden Giuli und Janina das ebenso so schnell schaffen", sagt Ede Beck, U17-Trainer in Freiburg.

"Janina und Guilia wie natürlich auch ihre Eltern kenne ich seit mindestens sechs Jahren. Damals war nicht absehbar, welchen tollen Weg beide gehen werden. Mit Hilfe der Eltern hatten wir regelmäßig Kontakt, Ede Beck und ich hatten dies natürlich auch zu unseren Trainerkollegen der SC-Partnervereine", so Freiburgs U14-Coach Lutz Riemenschnitter.

Im Internat untergebracht

Die Unterbringung der beiden Kickerinnen erfolgt in Freiburg in einem Internat. "Alle Fahrstrecken können mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Viermal wird abends trainiert, zweimal vormittags. Der Verein und der Olympiastützpunkt wissen zu jeder Zeit über die Noten der Spielerinnen Bescheid. Eine Person ist extra für alle Belange der Schule verantwortlich", so Ede Beck.

Minge und Gwinn werden ein Einzelzimmer zusammen mit anderen Leistungssportlern des Olympiastützpunktes (OSP) beziehen. Verantwortlich für die Einhaltung der Regeln, etwa um 22 Uhr zu Hause zu sein, ist eine vom OSP angestellte Pädagogin.

Aufrufe: 018.3.2015, 22:27 Uhr
Schwäbische Zeitung / Jochen DedeleitAutor