2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Horst Zellmann
F: Horst Zellmann

GWF bezwingt disziplinlose Viktoria mit 4:1

Zwei Platzverweise im Halbfinale der Weseler Stadtmeisterschaft: Viktoria-Coach Rocco Steinert über Auftritt seines Teams verärgert +++ Finale zwischen PSV Wesel und Flüren

Rocco Steinert, Trainer von Viktoria Wesel, hatte gestern Abend direkt nach dem Abpfiff des ersten Halbfinal-Spiels der Fußball-Stadtmeisterschaft Gesprächsbedarf. Er holte sein Team noch auf dem Platz zusammen, weil es sich im Duell zweier B-Ligisten bei der 1:4 (1)1-)-Niederlage gegen Grün-Weiß Flüren einige Disziplinlosigkeiten geleistet hatte.

Die unrühmlichen Höhepunkte waren die Rote Karte für Kapitän Javier Lopez-Gamez wegen Nachtretens (59.) und die Gelb-Rote Karte gegen Michel Prison wegen Meckerns (60.).

"Erst ist es der Ton gegenüber den Gegenspielern, dann gegenüber dem Schiedsrichter und schließlich untereinander", schimpfte Rocco Steinert, der über manche verbale Entgleisung einiger Akteure verärgert war. "Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich ein Gerüst zusammen habe. Aber dieses Spiel hat alles über den Haufen geworfen." Wesentlich zufriedener war derweil sein Trainerkollege Marco Scholten nach den 70 Minuten. "Wir waren in den Zweikämpfen schneller und aggressiver", sagte der Coach von GW Flüren.

Lediglich die Schlussphase der ersten Hälfte hatte ihn ein wenig gewurmt. Da war die Viktoria durch einen Kunstschuss von Daniel Berge aus 20 Metern noch zum Ausgleich gekommen (35.). "Dabei hatte ich noch gewarnt, aber da fehlt den Jungs ein bisschen die Erfahrung", sagte Scholten.

Auf dem nach dem starken Regen rutschigen Nebenplatz auf der Anlage am Molkereiweg fand GW Flüren wesentlich schneller Zugriff zur Partie. Das zahlte sich auch in Chancen aus. Fabian Kanning traf früh den Pfosten (8.). Ole Wagner (15.) und Tanju Sayman (29.) ließen weitere Gelegenheiten aus. Ein Kopfball übers Tor von Pascal Kluitmann (21.) und Jörn Tissens Schuss an den Außenpfosten (28.) standen für die Viktoria zu Buche.

Ein Patzer von Ado Talic leitete die von Tanju Sayman mit einem Pass auf Cemal Aydin clever herausgespielte GWF-Führung ein (32.). Nach dem Seitenwechsel sorgten Tanju Sayman (51.) und Ole Wagner (54.) für einen 3:1-Vorsprung, ehe bei manchem Viktoria-Akteur die Nerven durchbrannten. Erneut Aydin markierte den 4:1-Endstand (67.) in einer Partie, die so Rocco Steinert, "bei uns spielerisch wieder gleich Null war". Mit Blick auf die Gelbsperren nach fünf Verwarnungen ab der neuen Saison sagte Marco Scholten, dass "man Disziplin jetzt schon ein wenig üben kann". Für die Viktoria besteht da noch erheblicher Trainingsbedarf..

GW Flüren:Kaworsky - Busch, Visser, Görtzen, Kilic, Schulzek, Becker, Wagner, Kanning, Reymann (27. Sayman), Aydin.

Viktoria Wesel: Mielke - Bulut, Hamazoglou, Talic (51. den Brock), Lopez-Gamez, Kluitmann (63. Kilbinger), Prison, Tagay (52. Schmitz), D. Berge, Tissen, Talic.

Landesligist PSV Wesel schaffte durch einen 7:6-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen den SV Bislich den Einzug ins Finale der Stadtmeisterschaft. Bezirksligist SVB zeigte eine gute Leistung und lag in der regulären Spielzeit schon mit 2:0 vorn.

Der Favorit wankte gewaltig. Aber er fiel nicht. Landesligist PSV Wesel schaffte gestern Abend im zweiten Halbfinal-Spiel der Fußball-Stadtmeisterschaft vor 250 Zuschauern einen 7:6 (2:2, 0:1)-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen den Bezirksligisten SV Bislich, nachdem er in der regulären Spielzeit am Rand einer Niederlage gestanden hatte. Denn der SV Bislich lag in der guten Partie bereits mit 2:0 in Führung, weil er taktisch sehr clever agierte und eiskalt konterte. Der PSV trifft morgen, 16 Uhr, im Finale nun auf den drei Klassen tiefer spielenden B-Ligisten GW Flüren. Um 14 Uhr wird die Partie um Platz drei zwischen dem SV Bislich und Viktoria Wesel (B-Liga) angepfiffen.

Bei der Entscheidung vom Punkt aus besaß der Gastgeber gestern die besseren Nerven, als es schon fast zappenduster auf der Anlage am Molkereiweg war. Der Bislicher Kapitän Matthias Boland scheiterte als zwölfter Schütze an PSV-Keeper Valentin Leber, der zuvor auch einen Elfmeter von Marc Ressel pariert hatte. Marvin Schweds, Lars Klein-Hitpaß, Björn Assfelder, Christopher Abel und Timo Giese verwandelten für den PSV, für den nur Oliver Vos verschoss. Moritz Schiermeister, Steve Olm, Hakan Isik und Yasin Cagatay trafen für Bislich.

"Ein Sieg im Elfmeterschießen ist immer Glückssache. Ich bin zufrieden, weil die Mannschaft ordentlich gespielt hat und nach dem 0:2-Rückstand noch einmal zurückgekommen ist. Entscheidend war dabei, dass wir nach der Pause aggressiver waren und endlich einmal aus der zweiten Reihe geschossen haben", sagte PSV-Coach Roger Rütter.

In Hälfte eins hatte seine Mannschaft zwar etwas mehr vom Spiel gehabt. Doch der SV Bislich war weitaus gefährlicher. Er erspielte sich aus einer sicheren Abwehr heraus einige Chancen. Marc Ressel erzielte nach einem blitzsauberen Konter auf Zuspiel von Moritz Schiermeister das 1:0 (18.). Steve Olm und Moritz Schiermeister hätten die Führung schon vor der Pause der 70 Minuten dauernden Begegnung ohne Verlängerung ausbauen können. Das zu diesem Zeitpunkt verdiente 2:0 für den Bezirksligisten erzielte nach dem Wiederanpfiff dann Alpha Samoura (47.).

Der PSV Wesel kam erst richtig gut ins Spiel, als der Bislicher Kai Sprenger in der Defensive einmal nicht entschlossen genug geklärt hatte. Marvin Schweds (51.) nutzte dies zum Anschlusstreffer und erzielte nur vier Minuten später den Ausgleich. Am Ende war der SVB dem Sieg wieder etwas näher. Yasin Cagatay verfehlte mit einem Kopfball das Tor (66.). Einem Treffer von Marc Ressel (70.) wurde wegen Abseits die Anerkennung verweigert.

Die ansprechende Vorstellung seines Teams sorgte dafür, dass der Bislicher Coach Dennis Lindemann die Niederlage im Lotteriespiel Elfmeterschießen relativ gut verkraften konnte. "Wir haben bis zur 50. Minute sehr gut gespielt. Am Ende fehlte vielleicht auch ein wenig die Kraft, weil das Personal knapp war", sagte er. Denn der Coach selbst war als einziger Ersatzspieler dabei. Er verzichtete auf seine Einwechslung.

PSV Wesel: Leber - Bruns, Michels (48. Vos), Assfelder, Giese, Schweds, Floris (44. Hamazoglou), Klejonkin, Abel, Eisenstein, Grimm (50. Klein-Hitpaß).

SV Bislich: Sextro - Hußmann, Isik, Boland, Olm, Cagatay, Sprenger, Cosgun, Samoura, Schiermeister, Ressel.

Aufrufe: 09.8.2014, 00:28 Uhr
Rheinische Post / R.P.Autor