Guter Fußballgeist

"Ich wundere mich manchmal, wo so ein Spiel wie beim 1. FC Mönchengladbach herkommt (4:0). Da kann mich der Sieg gegen Gnadental natürlich nicht so richtig überraschen", gesteht Trainer Dirk Schneider, der sich besonders über die starke Einstellung seiner Truppe in den vergangenen Wochen freut. "Drauf haben die Jungs es. Aber es hat nicht immer geklappt, alles abzurufen. Dass dies nun in einer Phase gelingt, wo wir nicht mehr in das Aufstiegsrennen eingreifen können und es eigentlich eher gelassen angehen könnten, zeugt von einem guten Fußballgeist."

Gegen Gnadental verursachte die SG Kaarst eine einseitige erste Halbzeit mit viel Druck und vier Chancen in den hohen Kategorien. Doch nur Kamill Niewolik nutzte seine Möglichkeit und besorgte nach einer guten halben Stunde die überfällige Führung. Nach dem Seitenwechsel auf dem herrlichen neuen Platz mit den künstlichen Grashalmen fehlte den Gastgebern dann kurz der Esprit. Gnadental nutzte ein Geschenk zum Ausgleich und hatte dann sogar die große Chance, selbst in Führung zu gehen. "Da hatten wir schon auch Glück", meinte Schneider, der sich in der aktuellen Trainingsphase auf die "Arbeit an der Fehlerbehebung" konzentriert.

Das zahlt sich aus, denn fortan stand das taktische SG-Gerüst wieder vollkommen sicher und sorgte letztlich für klare Verhältnisse. Elfmeter-Spezialist Marc Robin Philipp, der gegen Meer erstmals nach einem Dutzend erfolgreicher Versuchen gescheitert war, meldete sich am Punkt zurück und verwandelte den Strafstoß nach einem Foul am viel zu schnellen Dennis Brune sicher zum 2:1. Alexander Cule stellte kurz vor dem Abpfiff den 3:1-Endstand her.

Das letzte Gefecht steigt am Sonntag erneut am Kaarster See. Zu Gast ist Letzter-Spieltag-Dauergegner SC Rheindahlen, allerdings unter neuen Umständen. Vor drei Jahren stieg der SC durch einen 4:1-Erfolg in die Landesliga auf. Am Sonntag droht dem SC der Abstieg in die Kreisliga A. Sollte die Reserve des SC Kapellen II gegen Meer nicht gewinnen, könnte die SG Kaarst noch Vizemeister werden. Doch eigentlich benötigt die Schneider-Elf derlei Motivation nicht; denn der Mai läuft eh gut und dann ist da ja noch der gute Fußballgeist.