Gute Leistung, schlechtes Resultat

Leverkusen. Es ist nicht immer leicht, Leistungen unabhängig von Ergebnissen zu bewerten. Peter Hyballa gehört zu den beneidenswerten Menschen, denen das offenbar keine Probleme bereitet. Jedenfalls hat er sich aus diesem Dilemma nach dem 2:3 (0:1) seiner A-Junioren-Fußballer von Bayer 04 Leverkusen im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund mit Leichtigkeit befreit. „Ich kann den Jungs nicht böse sein, sie haben ein sehr gutes Spiel gezeigt”, resümierte der Coach entspannt. „Klar, dafür können wir uns im Moment nichts kaufen, aber: Kopf hoch, weiter geht?s.”

Doch so einfach, wie es sich anhört, ist es auch in einem von Resultaten weitgehend gelösten Ausbildungsstadium nicht. Für den Leverkusener Nachwuchsspieler war es ja bereits die dritte Niederlage nacheinander, in der Meisterschaft hatten sie sich zuletzt Borussia Mönchengladbach mit 3:4 geschlagen geben müssen, in der europäischen Youth League unterlagen sie am Dienstag dem AS Monaco mit 1:3. Manch einer beginnt an sich zu zweifeln, ein Coach ist in solchen Phasen eher als einfühlsamer Psychologe denn als purer Vermittler von Taktiken und Techniken gefragt. „Fußball ist für mich mehr als der Blick auf die Tabelle”, hat Hyballa deshalb auch umgehend betont, „und wenn wir nächste Woche in Bochum gewinnen, ist auch der in Ordnung.”

Gegen Dortmund sah er eine erste Halbzeit, in der die Gäste mehr Ballbesitz hatten und durch Vincent Stenzel verdient in Führung gingen (36.). Doch nach dem Seitenwechsel war Leverkusen sehr präsent in den Zweikämpfen, stark im Umschaltspiel und abgeklärt vor dem Tor. Goalgetter Marc Brasnic sorgte für das 1:1 (47.) und Emil Vincazovic ließ sogar das 2:1 für die Werkself folgen (57.). „Da waren wir eigentlich dran, wenn wir das 3:1 gemacht hätten, dann hätten wir sie gehabt”, meinte Hyballa. Und vermutlich hatte er Recht. Stattdessen aber erzielte der BVB durch einen spektakulären Schuss von David Sauerland in den Winkel das 2:2 (67.), ehe Luca Steinfeld den Dortmunder Erfolg besiegelte (80.). Bayer 04 kam noch zu Chancen und hätte laut Hyballa nach einem Foul an Benjamin Henrichs einen Elfmeter bekommen müssen, aber der Ärger darüber war schon bald vorbei.