2024-04-24T13:20:38.835Z

Totopokal
Nach dem gewonnenen Elfmeterschießen feierten die Kicker des FC Gundelfingen den Einzug in die nächste Pokalrunde.	   F.: Walter Brugger
Nach dem gewonnenen Elfmeterschießen feierten die Kicker des FC Gundelfingen den Einzug in die nächste Pokalrunde. F.: Walter Brugger

Gundelfingen steht im Achtelfinale

Im Elfmeterschießen den 1. SC Feucht bezwungen +++ Der TSV Rain/Lech und TSV Landsberg scheiden dagegen aus

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Während der Landesligist FC Gundelfingen das Achtelfinale im Bayerischen Toto-Pokal erreicht hat, ist der Bayernligist TSV Landsberg auf der Strecke geblieben. Allerdings boten die Lechstädter der SpVgg Unterhaching viel Gegenwehr, ehe sich der Regionalligist in der Schlussphase doch durchsetzte. Auch für den TSV Rain/Lech ist die Pokalsaison nach der 0:1-Niederlage beim SV Seligenporten beendet.
FC Gundelfingen – 1. SC Feucht 5:3 n. E.
Während die Feuchter fast komplett angetreten waren, hatte Gundelfingens Trainer Stefan Anderl seine Startelf fleißig durchgewechselt. „Ich war auch vor dem Spiel schon ehrgeizig, denn ich habe Vertrauen in meine Spieler und weiß, dass alle 20 Mann im Kader auch gegen einen Bayernligisten bestehen können“, meinte Anderl nach dem Schlusspfiff. In der Tat waren seine auch mit der „zweiten Garde“ den Mittelfranken durchaus ebenbürtig und hatten durch Marc Sirch (5.) oder Oguz Yasar (24.) keineswegs die schlechteren Chancen. Zumal sie sich auf Keeper Dominik Trenker verlassen konnten, der unmittelbar vor dem Pausenpfiff gegen Feuchts Stürmer Sebastian Schulik den Rückstand verhinderte. Als aber nach dem Seitenwechsel dem aufgerückten Innenverteidiger Patrick Schmidt der Ball vor die Füße fiel, war Trenker machtlos – 0:1.
„Wir konnten zwar nie das Spiel kontrollieren, haben auf dem großen Platz einfach die Mitte nicht zu bekommen“, kritisierte SCF-Trainer Klaus Mösle, „trotzdem hätten wir nach der Führung die Partie entscheiden müssen. Ich weiß nicht, ob Maximilian Zischler bei seinem Treffer wirklich im Abseits gestanden hat, denn dann wäre der Sack zu gewesen.“ So aber stellte Mösle noch einen Unterschied zum Landesligisten fest: „Die konnten nachlegen, wir nicht.“ Denn als bei den Gundelfingern nach einer Stunde Manuel Feil aufs Feld kam, wirbelte der die Feuchter regelrecht durcheinander. Und so war es auch Feil, der nach 77 Minuten für den Ausgleich sorgte. Weil sich daran nichts mehr änderte, musste das Elfmeterschießen entscheiden.
„Das ist dann einfach ein Glückssache“, meinte Mösle. Das wiederum war den Gundelfingern hold, denn ihr einziger Fehlschuss von Philipp Urban nach Parade von SCF-Keeper Nicolas Herzig blieb folgenlos. Denn die Feuchter vergaben zweimal, ehe Christoph Schnelle anlief und Herzig nicht den Hauch einer Abwehrchance ließ – 5:3.
Schiedsrichter: Luka Beretic (Friedberg) - Zuschauer: 210
Tore: 0:1 Patrick Schmidt (49.), 1:1 Manuel Feil (77.)
Elfmeterschießen: 2:1 Manuel Müller, Leondrit Maraj verschießt, TW Nicolas Herzig hält gegen Philipp Urban, TW Dominik Trenker hält gegen Sebastian Schulik, 3:1 Elias Weichler, 3:2 Daniel Schneider, 4:2 Michael Grötzinger, 4:3 Nico Wessner, 5:3 Christoph Schnelle


Etwas enttäuscht waren Stefan Strohhofer und Maximilian Süli nach der Pokalniederlage schon. Aber sie durften sich mit ihren Teamkollegen nach einem beherzten Auftritt gegen Regionalligist Unterhaching trotzdem von den Fans feiern lassen. F.: Julian Leitenstorfer

TSV Landsberg – SpVgg Unterhaching 1:3
Aus der Traum. Der TSV Landsberg ist in der zweiten Hauptrunde ausgeschieden. Vor einer prächtigen Kulisse von fast 1200 Zuschauern boten die Hausherren der Spielvereinigung über weite Strecken ordentlich Paroli. Am Ende setzte sich der Regionalligist aber verdient durch.
Die Parkplätze rund um die TSV-Anlage waren Mangelware. Genauso wie Sitzplätze auf der Tribüne. Auch wenn der Hacker-Pschorr-Sportpark an den jüngsten Bayernligaspieltagen auch gut besucht war – so voll war es schon lange nicht mehr. Und die Zuschauer wurden von Beginn an mit einer flotten Partie belohnt. Auch wenn Landsberg in den ersten Minuten abwartete und dem Drittligaabsteiger das Feld überließ, war man spätestens nach zehn Minuten richtig drin im Spiel. Maximilian Süli tauchte urplötzlich allein vor Hachings Schlussmann Stefan Marinovic auf, kam aber nicht mehr rechtzeitig an den Ball. Süli war für den zuletzt überragenden Thomas Spannenberger auf die Sechserposition gerutscht, der sich am Montag im Abschlusstraining am Knöchel verletzt hatte.
Der TSV legte seinen Respekt immer mehr ab und nach einer zunächst abgewehrten Ecke besorgte Charly Fülla mit einem trockenen Schuss aus rund 18 Metern die Landsberger Führung (15.). Diese sollte allerdings nicht lange Bestand haben. Denn Dominic Reisner hielt drei Minuten später nach einer flachen Hereingabe von Luca Marseiler den Fuß hin und traf zum Ausgleich. Nach einer halben Stunde Glück für Landsberg: Nach einem Freistoß prallte der Ball zunächst an die Latte, der Abpraller landete zwar im Tor, aber Schiedsrichter Jan-Eric Wild hatte bereits abgepfiffen. Unterhaching drückte nun, aber Landsberg hielt sich schadlos, ging gut in die Zweikämpfe und setzte selbst immer wieder feine Nadelstiche.
Im zweiten Durchgang ging es munter weiter. Wer geglaubt hatte, dass den Hausherren in der dritten englischen Woche in Folge langsam die Kraft ausgeht, sah sich getäuscht. Mit viel Willen hielt Landsberg dagegen und die blutjunge Unterhachinger Truppe fand die Lücke in der TSV-Defensive nicht. Ausgerechnet ein Neuzugang sollte dann für die Vorentscheidung sorgen. Der eingewechselte Thomas Steinherr – tags zuvor vom Drittligisten VfR Aalen zu den Münchner Vorstädtern zurückgekehrt – zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern ins Landsberger Tor (70.). Kurz darauf trafen die Hachinger nur die Latte und auch auf der Gegenseite knallte es: Muriz Salemovic zog von der Strafraumkante ab, traf aber nur den Pfosten (82.). Nach der verpassten Chance auf den Ausgleich verwandelte Kapitän Jonas Hummels, der Bruder von Nationalspieler Mats, kurz vor Schluss einen Foulelfmeter zum 1:3-Endstand und besiegelte das Landsberger Pokal-Aus.
Von Enttäuschung war bei TSV-Trainer Sven Kresin nach Abpfiff keine Spur: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat abgerufen, was sie kann. Wir haben es Haching nicht einfach gemacht.“ Angesichts der großen Zuschauerresonanz meinte er: „Wir haben zuletzt und auch heute gezeigt, dass wir schönen Fußball spielen können.“ Auch Hachings Coach Claus Schromm fand anerkennende Worte für den Landsberger Auftritt: „Wir wussten, dass es nicht einfach wird. Respekt an Landsberg. Da war hohes Tempo drin und sie haben nie nachgelassen. Der Kollege leistet gute Arbeit.“
Schiedsrichter: Jan-Eric Wild (Mauerstetten) - Zuschauer: 1170
Tore: 1:0 Andreas Fülla (15.), 1:1 Julian Birkner (19./Eigentor), 1:2 Thomas Steinherr (70.), 1:3 Jonas Hummels (90./Foulelfmeter)




Matthias Riedelsheimer (links) flog im Pokalspiel gegen Seligenporten durch eine Rote Karte vom Platz. Foto: Gerd Jung

SV Seligenporten – TSV Rain 1:0
Ausgeträumt sind die Pokalträume des TSV Rain für diese Saison. Nach einer schwachen Leistung verlor das personell arg dezimierte Team von Trainer Jürgen Steib beim SV Seligenporten verdient mit 0:1. Der TSV Rain hatte sich nach der Halbzeit durch zwei Platzverweise zusätzlich selbst geschwächt. Nicolas Ledl sah in der 58. Spielminute wegen wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte. Fünf Minuten später folgte ihm Mannschaftskapitän Matthias Riedelsheimer nach einem groben Foulspiel an der Mittellinie mit der Roten Karte. Beide Karten waren völlig überflüssig aber dennoch korrekt.
Von Beginn an war der Regionalliga-Absteiger gegen den Regionalliga-Aufsteiger das wesentlich aktivere Team. Rain stand tief und wollte über punktuelle Konter zum Erfolg kommen. Dieses Ansinnen gelang nicht. Rain hatte während der gesamten ersten Spielhälfte kaum nennenswerte Offensivaktionen. Da auch Seligenporten seine Chancen, darunter einen verschossener Foulelfmeter in der 14. Spielminute liegen ließ, ging es mit 0:0 in die Pause. Insgesamt schmeichelte dieses Ergebnis dem TSV Rain sehr.
Nach dem Seitenwechsel schwächte sich der TSV Rain binnen fünf Minuten selbst durch zwei Platzverweise. In Unterzahl war es nun ein Fußballspiel der etwas anderen Art. Das Geschehen spielte sich jetzt mit meist 20 Spielern in der Rainer Hälfte ab. Der TSV zog sich noch weiter zurück und Seligenporten fand in der dicht gestaffelten Abwehr kein Durchkommen. Schließlich sorgte der mittlerweile eingewechselte SVS-Torjäger Rico Röder in der 86. Spielminute für die Entscheidung. Freistehend fand er die Lücke und ließ Dominik Jozinovic im Tor keine Abwehrchance.
Rains Trainer Jürgen Steib war wegen des Ausscheidens nicht übermäßig traurig: „Es ist wie es ist, jetzt können wir uns ganz auf die Regionalliga konzentrieren.“ Florian Schlicker, Trainer des SV Seligenporten, freute sich dagegen sehr über den Sieg: „Trotz einiger Umstellungen haben wir eine solide Leistung geboten, allerdings haben wir zu wenig Tore erzielt. Vielleicht können wir nun wieder an unsere früheren Pokalerfolge anknüpfen.“
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach) - Zuschauer: 204
Tor: 1:0 Rico Röder (84.)
Gelb-Rot: Nicolas Ledl (55./TSV Rain/Lech/Wiederholtes Foulspiel)
Rote Karte: Matthias Riedelsheimer (60./TSV Rain/Lech/Grobes Foulspiel)
Bes. Vorkommnis: Marco Christ (SV Seligenporten) verschießt Foulelfmeter (16.)

Aufrufe: 018.8.2015, 21:50 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor