Güngörs Schatten weiter über Heiligenhaus

Wie Hicham Es-Sassi (21), der vor seinem Wechsel an die Talburgstraße nur in unbedeutenden Mannschaften gespielt hatte. Oder A-Jugend-Torjäger Mustafa Ali-Khan, den Güngör zu einer Denkpause zwang, und die dann voll einschlug beim 19-jährigen Angreifer.

"Da sind wir bei einigen unserer vielen Talente auf gewisses Unverständnis gestoßen", gibt Fabio Falco zu. Der 44 Jahre alte selbstständige Versicherungskaufmann hatte Heiligenhaus aber einen "Plan B" bereit. Und der hieß Deniz Top. Der 30-jährige Lintorfer, angehender Lehrer, hatte viel getan im Umfeld der SSVg. Die Ersatzbank akzeptierte er als Spieler ohne knurren und gerade dann griff dessen begeisterndes Verhalten auf die Mannschaft über. Trainer-Erfahrung hat Top auch. Bei der SG Unterrath trainierte er einst als Spielertrainer die zweite Mannschaft. Zudem half er mit, den Bezirksliga-Kader zu verstärken. Er holte Kumpel Dennis Ter Haar aus der Zweiten türkischen Liga nach Heiligenhaus und drehte mit beim Wechsel von Thilo van Schwamen und Stefan Prengel. Die beide aus dem Nachwuchsbereich vom Ratingen 04/19 stammen, aber im Oberliga-Kader keine wirklichen Stammplätze besaßen. Für Fußball-Chef Bernd Wagner, dem die Trennung nach eigenen Worten überaus nahe ging und der sie liebend gerne umgangen hätte, und auch Vereinsboss Heinz Dedenbach, war klar, dass Top als Trainer genau der Richtige ist, Güngörs Arbeit fortzusetzen.

Bernd Wagner: "Einen solch erfolgreichen Trainer wie Mesut, mit dem ich lange zusammen gearbeitet habe, freistzustellen, dass schmerzt immer noch. Aber wir müssen nach vorne schauern." Ähnlich sieht Deniz Top die Lage: "Ich bin dabei, meine B-Lizenz zu erlangen. Ich sehe mich mehr als Interimslösung. Es gilt, jetzt zu helfen. Wo wir so toll an der Spitze stehen und es in der Rückrunde viel zu verteidigen gibt." Schon am Sonnatg, beim Derby in Velbert, ist er gefordert.