2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Kaum aus der Türkei zurück, schon wieder im Gonsenheimer Trikot: Arif Güclü (rechts) wird vom Mehringer Johannes Diederich bedrängt.	Foto: hbz/Jörg Henkel
Kaum aus der Türkei zurück, schon wieder im Gonsenheimer Trikot: Arif Güclü (rechts) wird vom Mehringer Johannes Diederich bedrängt. Foto: hbz/Jörg Henkel

Güclüs Zukunft bleibt offen

Zurückgekehrter Stürmer kann 1:2 des SV Gonsenheim nicht verhindern / Wechsel steht weiter im Raum

Mainz. Ausgelaugt und mit einem Eisbeutel am Knöchel sitzt Babak Keyhanfar auf dem Gonsenheimer Kunstrasen, überall an ihm klebt Granulat. ,,Ich bin von hinten umgehauen worden, das ist elfmeterwürdig", blickt der stürmende Co-Trainer des SV Gonsenheim auf die Nachspielzeit der Oberliga-Partie gegen Aufsteiger SV Mehring. Die Gäste führen 2:1, Balcan Sari kommt nach einer Ecke zum Schuss - und trifft den auf der Linie liegenden Keyhanfar. Es gibt so Tage, da läuft es einfach nicht.

,,Wir haben erst gekämpft, als wir kämpfen mussten", ärgert sich Keyhanfar, ,,wir sind das Spiel nicht mit dem gleichen Elan angegangen wie in Karbach und haben hinten nicht die nötige Stabilität gehabt." Jonas Raltschitsch, der vor dem Spiel noch über Schwindel geklagt hatte, nahm der Co-Trainer noch aus der Schusslinie. Doch dessen Innenverteidiger-Kollege Jan Itjeshorst fing sich eine volle Breitseite ein: ,,Er war der schlechteste Mann auf dem Platz. Wir sind stark von ihm abhängig, und seine Verunsicherung hat sich auf die ganze Mannschaft übertragen." Dass der 25-Jährige wegen wiederholten Foulspiels in der Schlussphase die Ampelkarte sah (86.), rundete das Bild ab.

Dabei hatte der Tag so schön begonnen. Denn unverhofft fand sich Arif Güclü in der Mannschaftsaufstellung wieder. Der 22-fache Torschütze der Vorsaison war am Freitagmorgen vom mehrwöchigen Probetraining bei Alanyaspor in der Türkei wiedergekommen und prompt von Frank Specht ins Abschlusstraining komplementiert worden. ,,Er hat Vertrag bei uns", betont der Gonsenheimer Manager, der das Team anstelle des abwesenden Jörg Jansohn von der Außenlinie aus coachte. ,,Das war seit Montag so abgesprochen", sagt Specht über die Rückkehr des Stürmers, der zu gern zu einem höherklassigen Klub wechseln würde. ,,Ich habe die Info am Freitag bekommen", berichtet Keyhanfar. ,,Es laufen noch Gespräche, alles ist offen", sagt Güclü. Denkbar sei ein Wechsel ins In- oder Ausland, Zeit ist für die laufende Periode noch bis Ende August. ,,Etwas Konkretes kann ich nicht sagen", erklärt der 22-Jährige. Offenbar scheitert der Wechsel bislang auch an der Ablösesumme, aber nicht nur. ,,Wir haben eine Sorgfaltspflicht gegenüber dem Spieler", sagt Specht. Im Gonsenheimer Vorstand ist man erbost über den Umgang mit Güclü in der Türkei, der nach langem Probetraining weiter keine Gewissheit hat.

Seinen sportlichen Wert bewies der Stürmer beim zwischenzeitlichen 1:1, als er Maxim Bujnov freispielte (26.). Doch weil Marc Mees per Kopf nach einem Freistoß (9.) und Sebastian Schmitt mit einem Heber (53.) zwei der zahlreichen Löcher in der Gonsenheimer Defensive ausnutzten, war die Niederlage die logische Konsequenz. Auch wenn Keyhanfar (18., 62., 65.), Stefano Pennella (24.), Güclü (28.) und Nico Tasch (74., 76.) gute bis sehr gute Chancen hatten, unverdient war das Ergebnis nicht.

SV Gonsenheim: Darmstädter - Harden, Raltschitsch (72. Tasch), Itjeshorst, Pennella - Kern (46. Letz), Matzon (68. Bernert), Sari, Bujnov - Güclü, Keyhanfar.



Aufrufe: 09.8.2015, 21:00 Uhr
Torben SchröderAutor