2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Hennigsdorf und Hohenleipisch teilen die Punkte.  F: Thiemig
Hennigsdorf und Hohenleipisch teilen die Punkte. F: Thiemig

Guben Nord gibt Spiel aus der Hand

Mangelnde Chancenverwertung kostet Hohenleipisch-Elf zwei Punkte

Verlinkte Inhalte

Hohenleipisch muss sich mit einem Zähler in Hennigsdorf zufrieden geben, gleich wenn man über weite Strecken die bessere Mannschaft war. Ihre mit einem Blitzstart erlangte Führung gab Guben Nord durch zwei einfache Abwehrfehler preis und fand nach einem Doppelschlag der Frankfurter nicht wirklich mehr zu ihrer Linie zurück.

BSV Guben Nord – 1.FC Frankfurt/O. 1:3 (1:2)
Ihr personelles Handicap, mit den angeschlagenen Franz-Aaron Ullrich und Florian Kunzke, sowie ohne die gesperrten Christian Schulz und Enrico Schwittlich anzutreten, steckten die Breesener durch ihr Engagement gut weg. Ein flottes, kampfbetontes Spiel entwickelte sich, da sich beide Kontrahenten von Beginn an nicht versteckten. Es ging sofort hin und her. Einen von der Abwehr geklärten Ball spielte Steven Stoll steil auf Marvin Wegner, der auf der linken Seite zwei Gegenspieler austanzte und entschlossen, am Torwart vorbei, ins lange Eck zum 1:0 abzog. Von der Führung beflügelt gestalteten die Gastgeber den anschließenden Schlagabtausch optisch leicht überlegen. Vor allem der gut aufgelegte Wegner war kaum und mehrfach nur durch, leider nicht angemessen geahndete, Fouls zu bremsen. Doch die Hoffnung, mit diesem Start den dritten Heimsieg in Folge einzufahren, zerbarst durch zwei hausgemachte Abwehrfehler, welche von den Oderstädtern dankend als Einladung zu einem Doppelschlag angenommen wurden. Bei einem Angriff von links schlug ein Frankfurter das Leder quer durch den Strafraum, Piotr Loboda stand in der falschen Ecke und Georgi konnte unbedrängt einköpfen. Nur eine Minute später hebelte Loboda seine Abwehrkette durch einen Querschläger aus und Georgi fand erneut die Lücke, um die Kugel zum zweiten Mal per Kopf über die Linie zu drücken. Mit dem Vorsprung ging den Breesenern auch die Spielhoheit verloren. Zwar gaben alle ihr Bestes, doch häuften sich die Fehler, es fehlte die kommunikative Abstimmung, während der FCF mit schnellem Umkehrspiel gefährliche Angriffe inszenierte. In dieser Phase wies der BSV nur einige Halbchancen auf, während die Frankfurter für einige heikle Szenen vor Lobodas Kasten sorgten. Vor der Pause bäumte sich der BSV noch einmal auf. Aber einen Seitfallzieher Stolls, nach Zuspiel von Arek Waszkowiak lenkte Torwart Schnürer zur Ecke, wie auch einen Kopfball Wegners, den er sensationell aus dem Dreiangel fischte. Auf der anderen Seite konnte Loboda einen strammen Flachschuß Aniols erst im Nachfassen klären und bei einem Konter verfehlte der FC-Torjäger freistehend nur um Haaresbreite das Tor. Nach dem Wechsel bemühte sich der BSV um den Ausgleich, agierte aber dabei zu verkrampft und nervös. Die Ballverluste, speziell im Spielaufbau, häuften sich und eine Körpersprache fand nicht statt. Mit einem schönen, allerdings auch stark abseitsverdächtigen, Spielzug wurde dann die Gubener Abwehr erneut düpiert. Begier war rechts durch, legte quer auf Aniol, der Loboda keine Chance ließ. Die Messen schienen damit gesungen. Aber die Nordgubener gaben sich noch nicht auf. Durch eine schöne Kombination über Waszkowiak und Okuniewicz frei gespielt, zwang Wegner den Torwart erneut zur tollen Parade. Dem endgültigen K.o. entging der BSV, als ein Schuss der Frankfurter von der Lattenunterkante tropfte und von der Linie zurück ins Feld sprang. Den folgenden Konter beendete Erik Schack mit einem Pfostenknaller. Schließlich landete auch ein Freistoß Stolls am Gebälk. BSV-Coach Franz-Aaron Ullrich: „Nach gutem Start wurden wir durch eigenes Unvermögen zurück geworfen und hatten dann noch bei unserer Aufholjagd Pech. Unterm Strich hat aber heute unser stark spielender Gegner verdient die Punkte mitgenommen.“

FC Hennigsdorf - VfB Hohenleipisch 1912 1:1 (0:0)
Nach einer kämpferisch geprägten ersten Hälfte übernahm der VfB in Halbzeit zwei das Heft und vergab gleich eine Dreifachchance. Das sollte am Ende das größte und entscheidende Manko sein, denn Möglichkeiten zur Vorentscheidung gab es jede Menge. So schaffte Hennigsdorf per Strafstoß kurz vor Schluss noch den Ausgleich. Die unter Zugzwang stehenden Gastgeber begannen sehr engagiert und hatten in der zerfahrenen Anfangsphase eine sehr gute Führungsmöglichkeit (11.), was lange Zeit aber die einzige Chance bleiben sollte. Jose scheiterte per Kopf am glänzend reagierenden Drangosch und auch auf der anderen Seite war ein Kopfball die erste Torszene. Freigang, der bis zum Abpfiff glücklos agier-te, verzog (18.). Im Mittelfeld wurden die Hohenleipischer die Bälle zu schnell los und vor allem machten sie es sich oftmals selbst schwer. Nicht umsonst forderte Trainer Henrik Pohlenz immer wieder "Einfach spielen!". Hinzu kam, dass nach vorn zu wenig ging und gefährliche Abschlüsse nahezu ausblieben. Abgesehen von einer Möglichkeit durch Otto, dessen Schuss aus Nahdistanz noch ein Feldspieler zur Ecke abfälschte (28.) und einem Konter über Mouen Ebongue, der auf den mitgelaufenen Freigang hätte quer ablegen müssen (31.). Zu wirklicher Torgefahr kamen die Platzherren gegen die notgedrungen wieder umformierte VfB-Abwehr auch nicht und dennoch zeigte sich FC-Trainer Falk Franke nicht gänzlich unzufrieden. "In der ersten Halbzeit haben wir ganz gut gespielt, aber wir müssen auch endlich mal in Führung gehen." So blieb nur ein Drei-ßig-Meter-Schuss von Jose knapp am Kasten vorbei, zu notieren (44.), bevor torlos die Seiten gewechselt wurden. Die zweite Hälfte begann die VfB-Elf furios und ließ gleich drei Möglich-keiten, zwei davon sogenannte "Riesen" aus. Lehmann setzte die Kugel am langen Pfosten vor-bei, musste noch einen Zwischenschritt machen (46.), Ayata schoss auch links vorbei (47.) und die klarste Chance hatte Freigang, der noch in der gleichen Minute aus zwölf Metern unbedrängt zu hoch zielte. Hohenleipisch bestimmte jetzt das Geschehen eindeutig und ging nach einer Otto-Ecke durch Nitzschner verdient in Führung (55.). "Ich hatte noch in der Kabine vor den Stan-dards gewarnt." ärgerte sich der 98er Übungsleiter hinterher. Allerdings hätte er sich über einen höheren Rückstand überhaupt nicht beschweren können. Die Hohenleipischer vermochten je-doch aus ihren vielen Möglichkeiten nichts zu machen. Entweder scheiterten sie am Tormann, wie Mouen Ebogue (67.), Freigang (69.) und Nitzschner, dessen Distanzschuss Bobermin noch an die Latte lenkte (75.), oder waren im Abschluss zu ungenau, manchmal in der inzwischen vielbeinigen FC-Hintermannschaft zu unentschlossen. Die Einheimischen blieben durch ihren hohen kämpferischen Einsatz und ihren Keeper im Spiel, der gegen Freigang die vermeintliche Vorentscheidung nach einem Klasse-Konter vereitelte und seine Fingerspitzen noch an den Ball bekam (80.). In den Schlussminuten rückte auch der Schiedsrichter in den Focus. Auf der einen Seite verwehrte er Hohenleipisch einen klaren Strafstoß nach Foul an Freigang, das er auch be-stätigte, wollte Otto, zu dem der Ball kam, anschließend jedoch im "Vorteil" gesehen haben (89.). Dass vier Hennigsdorfer direkt vor Otto in der Schussbahn standen oder lagen, war ihm jedoch entgangen und forderte so natürlich berechtigten Unmut der Gäste-Zuschauer heraus, zumal der Referee zuvor den Elfmeter für den FC auch erst mit Verzögerung gepfiffen hatte, weil sich wohl kein Vorteil ergab. Arndt ließ Drangosch vom Punkt keine Chance (85.). Am Ende hätte dies den Hohenleipischern ganz egal sein können, denn sie hatten es selbst in der Hand, den Dreier zu sichern. "Hohenleipisch muss vorher den Sack zumachen, so sind wir mit dem 1:1 noch gut bedient." meinte abschließend Hennigsdorfs Trainer. Dagegen ließ der VfB eher zwei Punkte liegen, ist aber nun seit fünf Spielen ungeschlagen und erfüllte sein Minimal-ziel, den Abstand nach unten zu halten.

Aufrufe: 023.11.2014, 16:05 Uhr
Roland Scheumeister/Frank ThiemigAutor