2024-04-23T06:39:20.694Z

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<b>F: Dietrich Hildebrandt</b>
<b>F: Dietrich Hildebrandt</b>

GSV-Reserve startet ins Ungewisse

Zwei Klassen höher als in der vergangenen Spielzeit tritt das Team von Sebastian Brauwers in Moers nun an

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"Das alles erscheint mir wie ein großes Abenteuer", sagt Sebastian Brauwers. Der Abenteuerspielplatz liegt an der Filder Straße in Moers, und die Geschichte handelt von jener Mannschaft, die zwei Stufen auf der Aufstiegsleiter auf einmal nahm und nun in der Kreisliga A bestehen soll.

Und der 28-Jährige ist der unerfahrene Chef der Truppe, die vor zwei Jahren erst zusammen gekommen ist, um gemeinsam für Furore zu sorgen, die sich nun aber schwört, als Reserve-Auswahl des GSV Moers den etablierten Teams der Liga das eine oder andere Beinchen zu stellen.

"Wir wollen die Großen in der Liga gerne ein wenig ärgern", spricht der Trainer von den Erwartungen, die er an die zukünftigen Auftritte seiner Mannschaft knüpft. Ein Jahr lang hat Brauwers' Team keine Konkurrenz fürchten müssen. In der Kreisliga C gab es mitunter Ergebnisse im zweistelligen Bereich, stets eine ganz breite Brust und oft die Möglichkeit, auch mal mit "Spitze, Hacke, Tor" zum schnellen Erfolg zu gelangen. "Das Gefühl für die neue Aufgabe ist inzwischen da", hat Brauwers bemerkt, dass seine Spieler sich umgewöhnt haben.

"Die meisten kennen die Kreisliga A ja aus früheren Spielen in anderen Vereinen", sagt der Trainer. "Nur hat wohl keiner damit gerechnet, dass sie so schnell wieder in der Liga kicken werden." Aber, beim GSV ist man vor Überraschungen nicht immer gefeit. Nachdem die ehemals zweite Mannschaft und ihr damaliger Coach Ali Boyacilar die Brocken hingeworfen hatten und der Abstieg aus der Bezirksliga kurz darauf besiegelt war, nahmen Brauwers und sein bis dahin als "GSV IV" angetretenes Team eben gleich zwei Schritte auf einmal und übersprangen damit die B-Liga. "Klar, wir wissen dass es nach dem ungewöhnlichen Aufstieg ein ganz schweres Projekt wird", sagt Brauwers. "Aber dafür betreibt man ja seinen Sport."

Er und sein Co-Trainer Volker Schittenhelm gehen das Abenteuer mit einem 25-köpfigen Kader an, das mit routinierten Spielern gespickt ist. Nur vier Neuzugänge muss das Duo in die Auswahl integrieren - da gibt es wohl schwierigere Aufgaben.

Andre Hüsken zum Beispiel kennt die Liga nach seinen Spieljahren bei Alemannia Kamp zur Genüge, auch Ralf Knop, mit vielen GSV II-Spielern noch aus gemeinsamen Tagen beim SV Scherpenberg bekannt, wird in seiner Zeit bei den Meidericher Grün-Weißen kaum etwas verlernt haben. Lukas Thieme, ehemaliger Repelener Junior und zuletzt beim 1. FC Mülheim tätig, wäre ein Kandidat für das zentrale Mittelfeld. Und Ben Firas Haffmann, der ohne Verein war und einfach mal nachfragte, ob er mitkicken dürfte, ist inzwischen für so gut befunden worden, dass Brauwers und Schittenhelm auch auf den 20-jährigen Linksfuß zählen wollen. Nominell geht der GSV II lediglich mit drei Stürmern in die Saison. "Da werden auch mal die Verteidiger aufrücken müssen", weiß Brauwers wie er das Problem taktisch angehen wird.

An der taktischen Marschroute wird in den letzten Tagen vor dem Auftaktspiel gegen den FC Meerfeld noch speziell gearbeitet. "Allein mit der individuellen Klasse unserer Spieler werden wir wohl nicht bestehen", gibt der Trainer der Mannschaft mit auf den Weg. "Mit zwei, drei Übersteigern gewinnen wir garantiert kein Spiel, wir müssen taktisch diszipliniert vorgehen", fordert er. "Klügere Fußballer sind nämlich die besseren Fußballer." Und das gilt auch im Abenteuerland der Kreisliga A.

Aufrufe: 06.8.2014, 18:04 Uhr
Rheinische Post / Detlef KanthakAutor