GSV Geldern trifft siebenmal ins Schwarze

Und der Sieg hätte noch höher ausfallen können. Wären noch einige Minuten länger gespielt worden, hätte das Ergebnis durchaus zweistellig ausgehen können. GSV-Coach Peter Streutgens war jedenfalls zufrieden: "Für unser erstes Testspiel war das schon super", sagte er. Und da Partien in der Saisonvorbereitung dazu da sind, um Laufwege, Spielsysteme und Positionen auszuprobieren, ließ Streutgens in der ersten Halbzeit auch hauptsächlich diejenigen auflaufen, die üblicherweise nicht zur Stamm-Elf gehören.

Dennoch gestaltete die "B-Elf" die Partie in den ersten 45 Minuten offen. Was jedoch auffiel war, dass hier und da die Laufwege und die Abstimmung nicht stimmten. Die Gäste, die in der vorigen Saison den Aufstieg in die Kreisliga A geschafft hatten, machten deutlich, dass man sich nicht abschießen lassen wollte. Nach 18 Minuten musste Gelderns Abwehrchef Aykut Songur sich dann auch ordentlich lang machen, um eine gute Chance der Gäste zu vereiteln. Wenige Minuten später kam die Antwort der Hausherren. Cosmin-Alin Gherman konterte mit einem ordentlichen Schuss aufs gegnerische Tor.

Geldern machte fortan den etwas besseren Eindruck, kam oft über die Außen, wartete aber zu lange mit dem Abschluss oder dem letzten Pass in die Mitte. Das rächte sich. Denn in der 32. Minute stand es plötzlich 1:0 für St. Hubert. Quasi aus dem Nichts hatte sich Sebastian van Stiphoudt nach vorne geschlichen und einfach mal aus spitzem Winkel abgezogen. Das beeindruckte Geldern aber überhaupt nicht, da der TuS fortan nicht mehr viel zu melden hatte.

Vor allem zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde das deutlich. Streutgens hatte zuvor acht neue Spieler auf den Kunstrasen beordert - und zwar viele Stammspieler. Mit von der Partie waren auch die beiden Zugänge Rene op de Hipt (vom TSV Wa.-Wa.) und Mergim Rustemi (vom SV Genc Osman).

Während Rustemi auf der Sechserposition spielte, machte op de Hipt Dampf auf der rechten Außenbahn. Die Einwechslung aller etablierten Kräfte zeigte sofort Wirkung. Geldern kam enorm druckvoll zurück ins Spiel und drängte die Gäste quasi bis zum Ende in die eigene Hälfte.

Zählbares sprang natürlich auch dabei heraus. Das 1:1 (54.) markierte Kai Rietz, nachdem er von Rene op de Hipt mustergültig bedient worden war. Rietz war es auch, der den zweiten GSV-Treffer vorbereitete. Erdi Ezer (62.) hämmerte den Ball flach aus 18 Metern ins Netz und ließ acht Minuten später das 3:1 folgen. In der 73. Minute trat Ezer einen präzisen Freistoß auf Skerdilaid Haxhimusa, der den Ball aus vollem Lauf zum 4:1 einköpfte.

TuS-Trainer Marco Gerber hatte wohl auch gesehen, dass seine Elf nicht mehr rankommen würde, machte ihr aber trotzdem Mut: "Los Leute, bewegt euch. Ergebt euch nicht", rief er seinen Spielern zu.

Die Ansage hatte aber nur bedingt Erfolg. Krisha Penn sorgte mit einem satten Schuss unter die Latte fürs 5:1 (77.), Haxhimusa erhöhte aus spitzem Winkel auf 6:1 (85.). Und als wäre der Sieg nicht schon hoch genug ausgefallen, legte Ümit Ezer noch das 7:1 in der Nachspielzeit nach. "In der zweiten Halbzeit haben wir schneller und schnörkelloser gespielt als in Durchgang eins", sagte GSV-Trainer Streutgens. "Hinterher war es für uns ein Schaulaufen." Bereits am Montag setzen die Gelderner ihr knüppelhartes Vorbereitungsprogramm fort. Auf dem Plan steht eine intensive Laufeinheit, bevor es dann am Mittwochabend in der ersten Runde des Voba-Cups gegen den Uedemer SV geht.

Weitere Testspielergebnisse aus dem Gelderland: VfB Speldorf II - Union Kervenheim 7:1, SV Millingen Union Wetten 3:0, SV Herongen II - TSV Wa.-Wa. II 4:2, 1. FC Viersen II - SV Herongen 0:1, TSV Weeze - 1. FC Bocholt II 1:1, SV Straelen II - Hülser SV 1:2, TSV Nieukerk II - BSV Rot-Weiß Bönninghardt II 7:0, SV Thomasstadt Kempen - TSV Nieukerk 2:5, SV Sonsbeck - Sportfreunde Broekhuysen 3:0.