2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Die Mitglieder des VfL Kellinghusen diskutierten kontrovers über die Sanierung der Mehrzweckhalle Eichenallee, stimmten dann aber mehrheitlich dafür. Foto: hinz
Die Mitglieder des VfL Kellinghusen diskutierten kontrovers über die Sanierung der Mehrzweckhalle Eichenallee, stimmten dann aber mehrheitlich dafür. Foto: hinz

Grünes Licht für Hallensanierung beim VfL Kellinghusen

Gebäude an der Eichenallee wird grundlegend überholt +++ Mitglieder segnen Finanzierungsplan des Vorstandes und Beitragserhöhung ab

Es ist ein riesiger Betrag, den der Verein schultern muss: Um die Mehrzweckhalle zu sanieren, muss der VfL Kellinghusen wegen fehlender Zuschüsse durch die Stadt 200000 Euro aufbringen. Zusammen mit einem Altdarlehen wären es 340000 Euro Verbindlichkeiten, die der VfL zu bewältigen hätte. Bei der Hauptversammlung sollten nun die Mitglieder entscheiden. Auch wegen der damit verbundenen Erhöhung des Beitrags herrschte volles Haus. 100 Teilnehmer kamen ins Vereinsheim in der Eichenallee - ,,So viele wie noch nie", wie Vereinssprecher Hans Streuber feststellte.

Der Vorsitzende Detlev Rehmke war davon überzeugt: ,,Wir müssen das Bauvorhaben ausführen, wenn die Halle weiterhin funktionsfähig sein soll, denn sie steht seit 1975, und es gab bisher nur wenige Investitionen." Handlungsbedarf sei auch wegen knapper Hallenzeiten durch den zunehmenden Nachmittagsunterricht an den Schulen gegeben. Neben der Tischtennissparte sollen weitere Gruppen in die dann sanierte Halle verlagert werden - welche, ließ er noch offen.

Den Plan, das Gebäude zu einer reinen Sporthalle umzurüsten, müsste der Verein jedoch mit geringsten Kosten realisieren, was in der Ausgestaltung nicht viel Spielraum übrig lasse. ,,Das Finanzierungsproblem sollten wir jetzt in einem gutem Zinsniveau angehen. Wenn nicht jetzt, wann dann?" Dafür wollte sich der Vorstand die Rückendeckung der Hauptversammlung einholen.Kritik an den Plänen kam von unterschiedlicher Seite. So forderte die Seniorengruppe einen gelenkschonenden Belag zum Turnen. ,,Der nun geplante Boden ist zu hart. Wer haftet dann für Gelenkschäden?", so ein aktiver Seniorensportler. Dem setzte Kassierer Jürgen Grelck entgegen: ,,Ein Schwingboden kostet das Drei- bis Vierfache. Das können wir uns nicht leisten."

Kritisiert wurde auch, dass eine abgespeckte Lösung kaum eine Chance lasse, Turngruppen in die Halle zu verlegen. Detlev Rehmke machte deutlich, dass eine große Lösung mit einem Schwingboden eine Beitragserhöhung von fünf Euro ausmachen würde. ,,Was, wenn wir den Mitgliederbestand nicht halten können?" Wir wollen auch für weniger Begüterte noch attraktiv bleiben." Die Anregung, Veranstaltungen in die Wiesengrundhalle zu verlegen, wurde ebenso verworfen, da der neue Boden dafür völlig ausreichen würde.

Vereinsheimswirtin Birgit Dethlefs gab einen Hinweis auf einen beweglichen Schwingboden, der bei Bedarf hinein und wieder heraus verlegt werden könne. Angeregt wurde, für mobile Lösungen mit Schwingboden Sponsoren zu suchen. Auch Fuß- und Handballer, so ein weiterer Kritikpunkt, hätten nichts von einer großen Lösung, müssten die Erhöhung aber mittragen.Hart kritisierten die Mitglieder die Haltung der Politik in der Stadt, die sowohl einen Zuschuss als auch die Erlassung Gebühren in anderen Sporthallen verweigere. ,,Bei unseren Bemühungen zur Gesundheitserhaltung ist so etwas beschämend." Und weiter: ,,Wir sind seit eineinhalb Jahren in Gesprächen mit der gesamten Politik", so der Vorsitzende. Selbst der Bürgermeister habe ihnen gesagt, dass es haushaltsrechtlich keine Möglichkeiten gebe.

Allerdings, so wendete ein Zuhörer ein, habe sich die Lage nun mit einem hauptamtlichen Bürgermeister geändert. ,,Da wäre es sinnvoll, erneut einen Antrag zu stellen." Stellvertretender Bürgermeister Malte Wicke erläuterte das Dilemma der Politik: ,,Das sind ganz praktische Entscheidungen. Wenn wir Ihnen hier etwas erlassen, dann müssen wir das woanders her nehmen. Es gibt eben immer Profiteure und Verlierer von Entscheidungen." Schließlich wurde gegen den Widerstand einzelner abgestimmt. Die große Mehrheit entschied sich bei zehn Enthaltungen für die Sanierung der Halle und für die Aufnahme eines Darlehens mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Damit einhergehend beschlossen sie, die monatlichen Beiträge für 2016 zu erhöhen - bei Erwachsenen von zehn auf zwölf Euro, bei Familien von 24 auf 29 Euro, bei Jugendlichen von sieben auf acht Euro. Außerdem wird eine Aufnahmegebühr von zehn Euro eingeführt.
Aufrufe: 027.1.2016, 15:30 Uhr
SHZ / Ludger HinzAutor