Großziethen stoppt die Ragower Siegesserie

Knackpunkt war ein Foulspiel nach einer Viertelstunde von Großziethens Kevin Schneider an Ragows Verteidiger Matthias Voro. Der Abwehrspieler wurde in vollem Lauf mit dem langen Bein von Schneider rüde gestoppt. Voro musste nach einer langen Verletzungspause mit einer ausgekugelten Schulter ins Krankenhaus gebracht werden. Schiedsrichter Daniel Jens Buchholz verzichtet allerdings auf die durchaus fällige Rote Karte. Die Gäste zeigten sich in der Folge vom Ausfall des wichtigen Akteurs und der aggressiven Spielweise der Gastgeber bis zur Pause zu beeindruckt. Mit einem Doppelschlag in der 29. und 30. Minute durch Mason Billerbeck und Nico Beyer setzte Großziethen die kurze Unordnung in der Ragower Abwehr zur 2:0-Halbzeitführung um.

Nach der Pause zeigte der Tabellenführer ein anderes Gesicht und erspielte sich einige Chancen. Doch ein inzwischen verdientes Anschlusstor blieb den Gästen verwehrt. Stattdessen setzte Kai Röhle in der hektischen Schlussphase mit dem 3:0 nach einem blitzsauberen Konter den Schlusspunkt. Unrühmliches Ende war dazu noch die Gelb-Rote Karte für Großziethens Marc-Ramon Schulz in der 76. Minute. Schiedsrichter Buchholz verteilte insgesamt neun Gelbe Karten, fünf davon alleine in der letzten halben Stunde.

Das körperlich robuste Auftreten der Großziethener wollte Ragows Trainer Stefan Eggert aber nicht als Ausrede für die Niederlage durchgehen lassen: "Wir kennen die Mannschaft schon und wussten, dass sie über die Aggressivität kommen und mit viel Kommunikation auf dem Platz versuchen zu provozieren. Wir haben uns aber in zwei der drei Situationen tatktisch zu schlecht verhalten. In der 2. Halbzeit hatten wir mehrere gute Chancen, wenn davon eine rein geht wäre noch mehr drin gewesen. Aber es sollte heute nicht sein. Meine Mannschaft hat es trotzdem gut gemacht." Die Niederlage wird in Ragow also auch nicht als Rückschlag gewertet: "Wir sind gut gestartet, besser als erhofft. Und jetzt wollen wir natürlich auch so lange wie möglich oben dabei bleiben. Die Jungs sind heiß, das merkt man. In der Kreisoberliga gibt es vier oder fünf Mannschaften, die oben mitspielen werden und wo jeder jeden schlagen kann", so Eggert. In den nächsten Wochen wird er mit Matthias Voro aber auf einen wichtigen Spieler verzichten müssen. Eggert: "Er ist ganz ganz wichtig und sein Ausfall ist nur schwer zu kompensieren. Auf seiner Position haben wir leider keinen adäquaten Ersatz."

Sein Gegenüber Stephan Wuthe freute sich über die drei Punkte: "Der Sieg war aus meiner Sicht verdient. In der ersten Halbzeit haben wir etwas besser gespielt und den Ball mehr laufen gelassen. In der 2. Hälfte mussten wir über den Kampf die ein oder andere Bequemlichkeit ausmerzen. Das hat das Team gut gemacht." Großziethen hat sich damit in der Spitzengruppe etabliert. "Wir haben als Trainerteam einen Drei-Jahres-Plan ausgestellt. Wir wollen in spätestens drei Jahren mindestens in der Landesklasse spielen. Wir haben dieses Jahr schon das Potenzial, oben dran zu bleiben. Am Ende gehört natürlich immer auch das nötige Glück dazu", so Wuthe.