Das hatten sich beide Seiten ganz anders vorgestellt. Als Nachfolger von Manuel Strobel hatte Peter Wiesmüller die Fußballerinnen des RSV Hohenmemmingen vor Saisonbeginn übernommen. Die Pläne des 62-Jährigen klangen dabei vielversprechend. „Wenn man in der untersten Fußballklasse spielt, gibt es kein ,oben mitspielen', da will jeder aufsteigen“, wurde Wiesmüller in der Saisonvorschau der HZ zitiert.
Diese erfolgsorientierte Einstellung sei ihm nach eigenem Bekunden nun zum Verhängnis geworden. Und das obwohl das erste Saisonspiel am vergangenen Wochenende gegen den TV Steinheim mit 3:2 gewonnen wurde. „Mein Engagement war ein Missverständnis. Der Spaß ist diesem Team wichtiger als der Erfolg“, so Wiesmüller, dessen Philosophie sich mit dieser Einstellung nicht vereinbaren lasse. Am vergangenen Mittwochabend teilte er der Mannschaft nach dem Training in der teaminternen Whatsapp-Gruppe seinen Rücktritt mit.
Am Donnerstag kam es dann zum Gespräch mit Klaus Strobel, dem Vorsitzenden des RSV Hohenmemmingen. „Peter Wiesmüller bat mich um Auflösung seines Vertrages, wir haben uns dann in beidseitigem Einvernehmen getrennt. Wir konnten seinen Anforderungen schlichtweg nicht gerecht werden“, so Strobel.
Er selbst wird die Hohenmemminger Frauen vorerst interimsmäßig betreuen. Eine Dauerlösung sei das aber nicht, da sich Vereinsvorsitz und Trainertätigkeit nicht vereinbaren ließen. Für den RSV Hohenmemmingen geht die Suche nach einem neuen Frauen-Trainer damit in Runde zwei. Potenzielle Interessenten dürfen sich laut Strobel gerne mit dem Verein in Verbindung setzen.
Für die Mannschaft selbst geht es am Sonntag, 25. September, ab 10.30 Uhr mit einem Heimspiel gegen den SV Kirchheim/Dirgenheim weiter, der im ersten Spiel Absteiger FC Härtsfeld 03 mit 0:2 unterlag.
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