2024-03-28T15:56:44.387Z

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Zeigte großes Fairplay: Fillip Kieffer. | Foto: Knopf
Zeigte großes Fairplay: Fillip Kieffer. | Foto: Knopf

Großes Fairplay von Emmendingens Fillip Kieffer

Spieler gibt beim Stand von 4:4 in der Nachspielzeit sein Handspiel auf der Linie zu

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Oft wird im Fußball über den Fairplay-Gedanken gesporchen, der FC Emmendingen II praktiziert ihn auch!
Der SV Kenzingen feierte in einem spannendem Spiel einen knappen 5:4 (1:2)-Erfolg gegen die zweite Mannschaft des FC Emmendingen. Doch nicht unbedingt die stattliche Anzahl von neun Toren sorgte noch lange nach Schlusspfiff für Gesprächsstoff im Mühlegrün, sondern ein Mann der Gäste: Fillip Kieffer.

Es lief die Nachspielzeit als die Kenzinger noch eine letzte Möglichkeit auf den Sieg bekamen, doch der Schuss eines SVK-Akteurs wurde von FCE-Verteidiger Fillip Kieffer in Torhütermanier per Hand über die Latte gelenkt. Ein wohl ziemlich offensichtliches Handspiel, welches Schiedsrichter Franz Kaspar allerdings nicht wahrgenommen hatte. Nach heftigen Protesten der Hausherren entschied sich FCE-Trainer Michael Heinelt zu einer bemerkenswerten Geste. Er schickte seinen Kapitän Dennis Lippitz zu Kieffer, welcher gehörlos ist und von der ganzen Aufregung nichts mitbekam. Lippitz verständigte sich per Gebärdensprache mit seinem Teamkollegen, der sein Missgeschick sofort zugab. Kaspar entschied nun doch auf Handelfmeter, welchen Pascal Genditzki zum 5:4 verwandeln konnte. Der FCE-Verteidiger sah allerdings für das Vereiteln einer klaren Torchance nicht die eigentlich fällig gewordene Rote Karte, sondern durfte auf Grund seiner Ehrlichkeit zu Ende spielen.

Eine bei Leibe nicht alltägliche Situation, welche bei SVK-Trainer Alexander Arndt höchste Anerkennung auslöste. "Das war ganz großer Sport der Emmendinger. Chapeau, Chapeau vor dieser Geste", gab Arndt nach der Partie zu Protokoll. Sein Gegenüber Michael Heinelt erklärte sein Verhalten wiefolgt: "Es war ein unglaubliches Spiel mit einer tollen Atmosphäre, welches eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt hätte. Aber auf diese Art wollten wir hier keinen Punkt mitnehmen". Da Heinelt das Handspiel seines Verteidigers gar nicht selber gesehen hatte, muss man die Reaktion des Coaches wohl noch höher bewerten. Und auch der Unparteiische Kaspar "hat das Verhalten der Emmendinger in so einer Art und Weise in seiner ganzen Karriere noch nicht erlebt".

Doch bei all der Anerkennung gab Heinelt auch offen zu: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich mich, wenn es für uns tabellarisch noch so richtig um was gegangen wäre, auch zu diesem Schritt entschlossen hätte. Aber heute Abend habe ich ehrlich gesagt ein verdammt gutes Gefühl!" Ganz starke und ehrliche Worte eines Übungsleiters zum Abschluss eines denkwürdigen Tages.
Aufrufe: 019.5.2014, 15:00 Uhr
Marc Brandt (BZ)Autor