2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
„Was hab ich denn gemacht“, scheint der Günzburger Erhan Celepci dem Schiedsrichter Manfred Reuter hinterherzurufen (links oben). Der hat ihn soeben wegen Reklamierens vom Feld gestellt.     F.: Ernst Mayer
„Was hab ich denn gemacht“, scheint der Günzburger Erhan Celepci dem Schiedsrichter Manfred Reuter hinterherzurufen (links oben). Der hat ihn soeben wegen Reklamierens vom Feld gestellt. F.: Ernst Mayer

Große Töne, wenig dahinter

Günzburg zerlegt sich selbst gegen Offingen +++ Burgau vergeigt beinahe eine 4:0-Führung gegen den direkten Verfolger SC Altenmünster +++ Gundelfingens U23 zeigt Comeback-Qualitäten beim ersten Saisonsieg

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Ein wahres Spitzenspiel durften 250 Zuschauer in Burgau betrachten. Der Tabellenführer der Kreisliga West setzte sich mit 4:3 gegen Altenmünster durch. Klingt nach einem offenen Schlagabtausch - war es aber nicht. Denn die Burgauer führten bereits mit 4:0, ehe der SCA noch einmal ranschnupperte. Ein geglücktes Comeback feierte die Bayernliga-Reserve des FC Gundelfingen. Innerhalb von fünf MInuten drehten sie eine bereits sicher geglaubte Heimniederlage in den ersten Dreier dieser Spielzeit. Drei Punkte fuhr auch der TSV Offingen ein. Sie profitierten vor allem von den ständig meckernden Günzburgern, die das Spiel letztlich mit sieben Feldspielern beendeten.

FC Günzburg - TSV Offingen 0:3
In einem ganz schwachen Lokalderby gewann der TSV Offingen deutlich. Am Ende der Begegnung standen nur noch 19 Akteure auf dem Platz. Schiedsrichter Manfred Reuter hatte drei Günzburger mit der Ampelkarte vorzeitig in die Kabine geschickt. Allen drei Platzverweisen waren Reklamationen über Schiedsrichterentscheidungen vorausgegangen.
Der Unparteiische ließ sich von Beginn an auf keine Diskussionen mit den Akteuren ein. Trotz der frühen Gelben Karte gegen Ronald Mieß – auch die gab’s wegen Reklamierens – kritisierten die Günzburger immer wieder Entscheidungen des Referees. Die Quittung waren dann eben die drei Platzverweise. Zahlreiche Günzburger Fans waren mit der Spielleitung des Unparteiischen nicht einverstanden und artikulierten sich auch entsprechend.
Die Kreisstädter mussten auf die verletzten Kicker Fabian Ortlieb, Nico Hepp und Maximilian Sauter verzichten. Nicht zur Verfügung stand auch Lukas Hab. Der Stürmer ist im Urlaub. Doch trotz der personellen Probleme hatte Günzburg die ersten Gelegenheiten. Nach einem Querpass der Offinger Defensive erlief Andreas Buchta den Ball, doch dem Angreifer sprang das Spielgerät zu weit vom Fuß und Keeper Patrick Wild konnte klären. Auch die zweite dicke Chance der Partie hatten die Günzburger. Der kurz zuvor eingewechselte Max Lamatsch umkurvte Keeper Wild und schoss aus spitzem Winkel, doch ein Offinger Verteidiger rutschte in den Ball und konnte klären (28.).
In der 30. Minute ging der TSV Offingen dann in Front. Nach einem Freistoß von der rechten Seite flog der Ball über Freund und Feind hinweg durch den Strafraum. Am langen Pfosten stand Andreas Bayr und schloss eiskalt ab.
Nach der Pause kamen die Offinger dann besser ins Spiel. Allerdings profitierten sie beim 2:0 durch Spielertrainer Andreas Bronnhuber von einem Fehler in der FCG-Hintermannschaft. Der FCG brachte den Ball einfach nicht aus der Gefahrenzone und Bronnhuber schoss aus 16 Metern ein. Kurz nach diesem Treffer sah Erhan Celepci die erste Ampelkarte. In der 78. Minute machte Stefan Wohnlich dann den Deckel drauf. Nach einem schönen Spielzug ließ er dem Günzburger Schlussmann Granit Bujupi aus sechs Metern keine Chance. Nach diesem Tor reklamierte Andreas Müller zu intensiv und Schiri Reuter schickte ihn vom Feld. Nach einem Foul flog schließlich Dominik Grau vom Platz. Die Gelbe Karte hatte sich der Mittelfeldmann ebenfalls wegen Reklamierens geholt.
Schiedsrichter: Manfred Reuter (Zusamaltheim) - Zuschauer: 80

Tore: 0:1 Andreas Bayr (30.), 0:2 Christoph Bronnhuber (65.), 0:3 Stefan Wohnlich (78.)

Gelb-Rot: Erhan Celepci (71./FC Günzburg), Andreas Müller (81./FC Günzburg), Dominik Grau (84./FC Günzburg)


FC Gundelfingen II - FC Grün-Weiß Ichenhausen 3:2
In einem dramatischen Spiel sicherten sich die Mannen von Trainer Hans Sperandio den ersten Dreier der noch jungen Saison. Beide Mannschaften begannen offensiv. Die ersten Chancen für die junge FCG-Elf hatten Benedikt Decker, der dabei elfmeterreif gefoult wurde, und Christoph Wirth, der nach einem Abspielfehler den Pfosten anvisierte.
Für die Grün-Weißen aus Ichenhausen nutzte Dennis Mehic die erste Gelegenheit um 0:1 (33.). Auf der Gegenseite vergaben Rembold (34.) und Wirth (39.). Aber auch die Ichenhauser hatten noch eine dicke Gelegenheit. Kurz vor der Pause scheiterte Mehic frei vor FCG-Schlussmann Tobias Braunmiller. Das 0:2 fiel dennoch: Dennis Mehic überlief auf der rechten Seite die gesamte Abwehr und schob nach 57 Minuten eiskalt am Keeper vorbei ins Tor. Die Vorentscheidung schien gefallen, zumal die Gundelfinger trotz guter Chancen durch Neher (60.) und Levet (61.) keinen Treffer erzielen konnten. Dann überschlugen sich die aber Ereignisse im Schwabenstadion: Binnen fünf Minuten erzielten die Gundelfinger drei sehenswerte Treffer. Christoph Wirth (78.), Julian Brandt (80.) und wiederum Wirth (82.) schossen den FCG unter großem Jubel zum Heimsieg.
Schiedsrichter: Cornel Nicolae (Türk Aichach) - Zuschauer: 60

Tore: 0:1 Denis Mehic (33.), 0:2 Denis Mehic (57.), 1:2 Christoph Wirth (78.), 2:2 Julian Brandt (80.), 3:2 Christoph Wirth (82.)


TSV Burgau - SC Altenmünster 4:3
Als Patrik Merkle zwei Minuten nach Wiederanpfiff den Ball zum 4:0-Zwischenstand für seinen TSV Burgau einköpfte, war das Spitzenspiel in der Fußball-Kreisliga West gegen den SC Altenmünster eigentlich schon entschieden. Ärgerlich für die Gäste war, dass der junge Linienrichter an der Tribünenseite eine klare Abseitsstellung von Vorlagengeber John Okl übersehen hatte. Der Anhang des SCA musste zu diesem Zeitpunkt ein Debakel befürchten, zumal auf der Bank die Alternativen fehlten und in der Anfangsformation zahlreiche Namen des Stammpersonals verletzungs- oder urlaubsbedingt nicht auftauchten. Zu allem Überfluss musste kurz vor Spielbeginn auch noch Dominik Osterhoff wegen Kopfschmerzen passen und Florian Seizmeier angeschlagen beginnen.
Nach 42 Minuten beendete Seizmeier seinen Auftritt. Zu einem Zeitpunkt, als Burgaus Torjäger Marc Sirch gerade einen lupenreinen Hattrick erzielt hatte. In Klassemanier erzielte der Top-Goalgetter der Liga seine drei Treffer zur 3:0-Pausenführung (14./23./41.). Der Tabellenführer war gegen eine auch etwas mental angeschlagene Gästetruppe überlegen und ließ keine Chancen des Gegners zu. Als dann Mitte der zweiten Halbzeit SCA-Spielertrainer Fabian Herdin im Strafraum von den Beinen geholt wurde und Patrick Pecher den Foulelfmeter zum 4:1 verwandelte (67.) fing das Spiel plötzlich zu kippen an. Burgaus Torwart Manuel Kuhnke hatte großes Glück, als er einen Schuss von Gästespieler Mohammend Salah Mustafa durch die Beine rutschen ließ, der Ball aber um wenige Zentimeter am Pfosten vorbeikullerte.
Für Altenmünster war dies das Zeichen, dass der Gegner doch nicht so übermächtig ist, wie es eine Stunde lang den Anschein hatte. Thomas Lauter (83.) und Patrick Pecher (87.) verkürzten durch zwei Kopfballtore auf 4:3, und plötzlich wurde das Gipfeltreffen noch zu einem Krimi. Die Gäste riskierten alles und hatten auch einige gefährliche Strafraumszenen, aber mit Glück rettete Burgau den Vorsprung über die Zeit.
Schiedsrichter: Julian Bunk (Höchstädt) - Zuschauer: 250

Tore: 1:0 Marc Sirch (12.), 2:0 Marc Sirch (20.), 3:0 Marc Sirch (41.), 4:0 Patrik Merkle (46.), 4:1 Patrick Pecher (66./Foulelfmeter), 4:2 Thomas Lauter (82.), 4:3 Patrick Pecher (84.)


SpVgg Wiesenbach - SV Holzheim/DLG 2:3
Im Kellerduell machten die Holzheimer bei tropischen Temperaturen ihren ersten Auswärtssieg dieser Saison klar. Das 0:1 erzielte nach einer guten Viertelstunde Stefan Allmis – nach toller Kombination über Johannes Scheider und Manuel Stredak. Kurz vor der Pause schaffte Wiesenbach den Ausgleich durch Robert Konrad. Timo Czernoch schoss seine Farben kurz nach dem Wechsel mit einem Traumtor aus 35 Metern genau in den Winkel erneut in Front (50.). Thomas Schön erhöhte die Führunng in der 59. Minute durch einen Kopfball nach einem Eckball. Danach spielte Holzheim viel zu passiv und kassierte erneut durch Konrad den Anschlusstreffer zum 2:3. Wiesenbach drückte auf das Ausgleichtor, doch Holzheim verteidigte mit Glück und Geschick den nicht unverdienten Erfolg.
Schiedsrichter: Philipp Sofsky (Neuburg an der Donau) - Zuschauer: 70

Tore: 0:1 Stefan Allmis (16.), 1:1 Robert Konrad (44.), 1:2 Timo Czernoch (50.), 1:3 Thomas Schön (59.), 2:3 Robert Konrad (65.)


SpVgg Ellzee - SG Reisensburg-Leinheim 2:1
In den ersten 25 Minuten sahen die 150 Zuschauer einen echten Sommerkick. In den Strafräumen passierte herzlich wenig. Aus dem Nichts kam dann die SpVgg Ellzee zum 1:0. Max Lauer nahm den Ball aus der Drehung ab und schoss ihn aus 20 Metern ins Tor (28.). Fünf Minuten vor der Pause verloren die Ellzeer den Ball in der Vorwärtsbewegung. Das Spielgerät kam zu Tobias Lindenmayer und der markierte den Ausgleich. Im direkten Gegenzug brachte Dominik Seitz die Platzherren wieder in Front. In der zweiten Halbzeit hatten die Gastgeber ein Übergewicht. Doch SG-Keeper Dominik Tausch war nicht mehr zu überwinden. Auch SpVgg-Schlussmann Max Scherber zeichnete sich aus: In der 90. Minute fischte er die Kugel aus dem Winkel und sicherte damit seinem Team den Dreier.
Schiedsrichter: Clauspeter Heger (TSV Harburg) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Maximilian Lauer (28.), 1:1 Tobias Lindenmayer (40.), 2:1 Dominik Seitz (41.)

Gelb-Rot: Simon Christ (71./SpVgg Ellzee)


TSV Ichenhausen - TSG Thannhausen 1:3
In der ersten Halbzeit spielte der TSV Ichenhausen auf ein Tor. Allerdings fehlte der letzte Ball in die Spitze. Nach einem Konter wurde ein TSG-Akteur im Strafraum zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Flamur Tafaj sicher. Durch einen weiteren Konter kassierte der TSV Ichenhausen dann sein zweites Gegentor. Torschütze war wiederum Flamur Tafaj.
„Nach der Halbzeit haben wir dann viel Druck gemacht, aber nur bis zum gegnerischen Strafraum“, sagte TSV-Chef Yasin Ata. Muhammed Alinca gelang zwar noch der Anschlusstreffer, doch die TSG war an diesem Tag die effektivere Mannschaft. Kurz vor dem Schlusspfiff gelang dem eingewechselten Maximilian Berger der dritte Treffer. Der ehemalige Bayernligist zieht dank des Sieges auf drei Punkte vom Abstiegsplatz, den aktuell die Heimmannschaft belegt, davon.
Schiedsrichter: Ralf Sedlatschek (Deiningen) - Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Flamur Tafaj (24./Foulelfmeter), 0:2 Leutrim Tafaj (45.), 1:2 Muhammed Alinca (54.), 1:3 Maximilian Berger (78.)

Gelb-Rot: Davor Grmaca (TSG Thannhausen), Gelb-Rot gegen Labinot Lushaj (TSG Thannhausen)
Rote Karte: Tugrul Sevindik (24./TSV Ichenhausen)


VfR Jettingen - SV Aislingen 0:2
Nach dem kleinen Durchhänger vor Wochenfrist beim Derby in Holzheim knüpften die Aislinger diesmal wieder an die Leistungen des ersten Saisondrittels an – und legten sogar noch eine Schippe drauf. Die jungen Gastgeber starteten sehr quirlig und verlangten von der SVA-Hintermannschaft volle Konzentration. Vor allem Jonas Krötzinger und Bernd Forster hielten die Kapellenbergler auf Trapp. Nach einer kurzen Trinkpause waren es jedoch die Gäste, die den Führungstreffer verzeichneten: Thomas Bronnhuber wuchtete das Leder platzierte flach ins lange Eck. Nach der Pause kamen die Aislinger dann besser zum Zug. Sie ließen den Gastgebern deutlich weniger Raum und starteten selbst mehrere Anläufe, um die Führung auszubauen. Sechs Minuten vor Schluss war es dann so weit: Andreas Eisenbart sah seinen Teamkollegen Marcel Bronnhuber und legte im richtigen Moment ab. Bronnhuber musste dem Leder dann „nur“ noch einen kleinen Schubser verpassen – und es zappelte in den Maschen.
Schiedsrichter: Andreas Voigt (Schwabmünchen) - Zuschauer: 120

Tore: 0:1 Thomas Bronnhuber (30.), 0:2 Marcel Bronnhuber (84.)

Aufrufe: 011.9.2016, 22:28 Uhr
Augsburger Allgemeine / tfAutor