2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Vor großer Kulisse gewannen die Spatzen kürzlich gegen Reutlingen. Auch in Karlsruhe dürften viele Zuschauer die Partie verfolgen. Davon fühlen sich die Ulmer (rechts Alper Bagceci) beflügelt und wollen etwas mitbringen.  Foto: Alexander Kaya
Vor großer Kulisse gewannen die Spatzen kürzlich gegen Reutlingen. Auch in Karlsruhe dürften viele Zuschauer die Partie verfolgen. Davon fühlen sich die Ulmer (rechts Alper Bagceci) beflügelt und wollen etwas mitbringen. Foto: Alexander Kaya

Große Kulissen beflügeln die Spatzen

Ulmer fahren mit breiter Brust zur heißen Partie nach Karlsruhe +++ Zwei Spieler bangen um ihren Einsatz

Die große Kulisse beim Derby zwischen dem SSV Ulm 1846 und dem SSV Reutlingen vor neun Tagen im Donaustadion hat die Spatzen – zumindest in der zweiten Halbzeit – mächtig beflügelt, sodass sie am Ende zu einem 4:1-Sieg kamen. Eine große Kulisse dürfte es auch im Karlsruher Wildparkstadion geben, wenn die Ulmer dort auf das Oberligateam des KSC treffen. Dies aber weniger, weil die Auseinandersetzung das Spitzenspiel des Wochenendes ist, in dem der Tabellenvierte (KSC II/55 Punkte) den Spitzenreiter (Ulm/66) zu Gast hat, sondern weil die Karlsruher Fans angeblich ganz oder teilweise die Zweitligapartie ihrer „Ersten“ in Leipzig boykottieren und stattdessen das Oberligateam gegen die Spatzen unterstützen wollen. Das wiederum wäre für die Ulmer nichts so günstig. Andererseits wird ihr Anhang auch recht zahlreich vertreten sein.

Karlsruher SC II - SSV Ulm 1846 Fußball (So 15:00)
„Die Karlsruher Fans wollen, soviel ich weiß, die ganz kommerziellen Vereine wie eben Red Bulls Leipzig boykottieren“, sagt Spatzen-Trainer Stephan Baierl vor der Partie. „Deshalb wurde das Oberligaspiel auch von einem Nebenplatz ins Wildparkstadion verlegt.“ Diese Arena hat immerhin knapp 30 000 Plätze. Wie viele von diesen belegt sein werden, bleibt abzuwarten, aber es könnten schon über 2000 sein, während die KSC-Amateure sonst meist vor 100 bis 200 Zuschauern spielen.
Die Stimmung dürfte jedenfalls gut sein, und die Ulmer sind heiß. „Die Jungs wissen um ihre Chance“, ist sich Stephan Baierl absolut sicher. „Nach dem Sieg gegen Reutlingen ist in der Mannschaft eine gewisse Lockerheit eingekehrt. Der Erfolg hat den Spielern noch mehr Selbstvertrauen gegeben. Aber es ist auch eine gewisse Anspannung zu spüren.“ Was nicht wundern muss, denn es sind bis zum Saisonende nur noch vier Spiele zu absolvieren, und die haben es in sich. „Wir stehen vor einer englischen Woche, und das ist die heißeste der gesamten Saison“, so der Ulmer Trainer.
Der Karlsruher SC II hat morgen nur mit einem Sieg gegen die Spatzen die Chance, noch Rang zwei zu erreichen, der zu den Relegationsspielen zur Regionalliga berechtigt. Auf der anderen Seite haben die Ulmer gute Titelchancen, aber nach der Partie auch noch die schweren Spiele gegen Bissingen, in Pforzheim und gegen Ravensburg vor sich. Auch im Falle einer Niederlage bleiben die SSV-Kicker aber erst einmal auf Rang eins, denn Verfolger FC Nöttingn kam in Kehl nur zu einem 1:1 und liegt jetzt einen Punkt hinter Ulm. Das Hinspiel gegen den KSC II gewann das Team von Stephan Baierl 3:2. Zuletzt taten sich die Karlsruher schwer, beim Tabellenvorletzten Friedrichstal in letzter Minute mit 3:2 zu gewinnen. Das bedeutet aber wenig, immerhin haben sie am 10. April daheim Ulms Widersacher Nummer eins im Titelkampf, den FC Nöttingen, mit 4:1 bezwungen.
„Wir fahren mit breiter Brust nach Karlsruhe“, versichert Stephan Baierl. „Geschenkt wird uns nichts, aber wenn wir unsere Leistung bringen, können wir etwas mitnehmen. Jetzt ist die ganze Mannschaft, ja der komplette Kader gefordert.“ Der Kader ist groß, und Ausfälle können kompensiert werden. Trotzdem wäre es dem SSV-Trainer wohl, wenn alle Spieler fit wären. Aber Antonio Pangallo fällt wegen seiner Rückenprobleme weiterhin aus, und der Einsatz der angeschlagenen Alper Bagceci und Olcay Kücük ist noch nicht sicher.

Schiedsrichter: Jakob Paßlick (Gengenbach)
Aufrufe: 07.5.2016, 12:31 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Stefan KümmritzAutor