2024-04-22T13:47:39.148Z

Der Spieltag
Vor einer tollen Kulisse beharkten der TSV Zusmarshausen (rechts Mathias Hajduk) und der TSV Dinkelscherben (rechts Benedikt Kitzinger). Tore sahen die 500 Zuschauer allerdings keine.	  F.: Oliver Reiser
Vor einer tollen Kulisse beharkten der TSV Zusmarshausen (rechts Mathias Hajduk) und der TSV Dinkelscherben (rechts Benedikt Kitzinger). Tore sahen die 500 Zuschauer allerdings keine. F.: Oliver Reiser

Große Kulisse, keine Tore

Derby in Zusmarshausen endet 0:0 +++ Cosmos Aystetten schließt auf

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In den beiden Nachholspielen der Bezirksliga Nord gab es nur einen Sieger. Und den gleich im doppelten Sinn, denn durch das 2:1 beim TSV Ziemetshausen hat der SV Cosmos Aystetten nun mit dem Tabellenzweiten TSV Neusäß gleich gezogen und darf vom Durchmarsch in die Landesliga träumen. Eine weitere Bezirksliga-Saison haben der TSV Zusmarshausen und der TSV Dinkelscherben auf dem Wunschzettel - und näherten sich mit dem 0:0 im Derby diesem Ziel um einen weiteren Punkt.

TSV Zusmarshausen - TSV Dinkelscherben 0:0
Gut 500 zahlende Gäste – so viel wie noch nie in dieser Saison – fanden bei schönstem Fußballwetter den Weg auf die Sportanlage nach Zusmarshausen – sie wurden etwas enttäuscht, denn in dem sehr fairen Nachbarschaftsderby fielen keine Tore. Dinkelscherben hatte über 90 Minuten gesehen ein leichtes spielerisches Übergewicht, konnten aber kein Kapital daraus schlagen.
Trotz großer Kulisse blieb es verhältnismäßig ruhig – auf und neben dem Platz. Genauso reserviert und mit Respekt voreinander begann auch die Partie, die Dinkelscherben mit zwei Freistößen eröffnete. Die ersten Chancen der Heimelf waren etwas besser, doch Michael Wenni hatte bei Daniel Laubmeiers Schuss keine Probleme (9.) und vier Minuten später verpasste Sebastian Müller eine Hereingabe von Andreas Belak nur knapp. Da hätte man mehr draus machen können.
Großchancen waren weiterhin Mangelware. Dinkelscherben war bei Standardsituationen stets gefährlich, egal ob es weite Einwürfe von Cosmin Uilacan oder der Freistoßknaller von Christian Wink, der nur knapp am Lattenkreuz vorbei zischte (30.). Nach einer weiteren Ecke kam Daniel Walther zum Kopfball, aber er fand seinen Meister in Lukas Hohenberger. Der Zusser Keeper war auch wenig später zur Stelle, als sich ein gefährlich abgefälschter Kopfball um ein Haar ihm ins Tor gesenkt hätte (37.).
Dinkelscherben erhöhte nun den Druck und nur Sekunden später verpasste Uilacan eine Flanke von Dominik Mayrock äußerst knapp. Als Sebastian Beck verletzt behandelt werden musste, drückte Dinkelscherben nochmals kurz aufs Tempo. Dem Zusser Anhang stockte der Atem, denn Magnus Schneiders verunglückten Rettungsversuch konnte Lukas Hohenberger mit allerletztem Einsatz gerade noch aufs Tornetz bugsieren.
Reinhard Brachert musste zur Halbzeit seinen Kapitän Beck durch Matthias Hajduk ersetzen und mit Manuel Rosam als neue Sturmspitze versprach sich der Zusser Übungsleiter mehr Durchschlagskraft. Die erste richtige Chance hatten jedoch erneut die Gäste. Bei Uilacan tückischem Freistoß auf den kurzen Pfosten war Hohenberger erneut auf dem Posten. Dinkelscherben investierte weiterhin mehr und kam im Zusser Strafraum immer wieder gefährlich an den Ball. Die Hausherren steigerten sich nochmals. Es war exakt eine Stunde gespielt, da verfehlte Daniel Neff per Freistoß knapp. Die hohe Verteidigung der Gäste ermöglichte dann neun Minuten später Manuel Rosam, der sich im Laufduell gut durchsetzte, eine gute Chance. Michael Wenni blieb lange stehen und konnte dadurch parieren.
Die Partie wurde anschließend kurzzeitig etwas hektisch – Schiedsrichter Maximilian Riedel aus dem benachbarten Horgau, hatte alles jederzeit sicher im Griff. Die Hausherren wurden nun immer stärker und versuchten sich auch im Kombinationsspiel nach vorne. Die Abschlüsse von Daniel Neff und Sebastian Müller gingen klar vorbei. Je länger die Begegnung dauerte, desto näher waren die Hausherren dem ersten Treffer. Michael Wenni hatte jedoch etwas dagegen und machte kurz vor Schluss mit einer sicheren Parade gegen Manuel Rosams Kopfball den Punkt fest.
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (Horgau) - Zuschauer: 500

TSV Ziemetshausen - SV Cosmos Aystetten 1:2
Ein Offensivproblem hat der TSV Ziemetshausen normalerweise nicht. Im Nachholspiel ließen die Jungs von Trainer Rainer Amann jedoch eine Spur Qualität und Abgezocktheit vermissen. Deshalb reichte es nicht zum erhofften Punktgewinn. Die Folge: Der Klassenerhalt ist zwar zum Greifen nah, aber noch nicht hundertprozentig sicher. Nach Niederlage urteilte der TSV-Coach: „Uns fehlt die Leichtigkeit vor dem Tor. Wir vergeben zu viele Chancen.“
Festmachen konnten das die 170 Augenzeugen der Begegnung an zwei Knackpunkt-Szenen in der zweiten Halbzeit. Beim Stand von 1:1 sprintete der Sekunden zuvor eingewechselte Ziemetshauser Daniel Bobitiu mit dem Ball am Fuß Richtung Gäste-Tor, doch im entscheidenden Moment verließen ihn vor Torwart Philipp Pistauer die Nerven und er schoss das Spielgerät am Ziel vorbei (56.). Statt in Führung zu gehen, blieb es also beim Unentschieden und als die Gastgeber nach einer Ecke den Ball nicht wegbrachten, war sogar das futsch. Thomas Hanselka stocherte den Ball irgendwie über die Torlinie (68.).
Der Sieg des besten Aufsteigers in der Liga ging nach 90 Minuten aber schon in Ordnung. Die Ziemetshauser müssen sich jedenfalls fragen lassen, warum sie die ersten 20 Minuten der Partie schlicht verpennten. Nemanja Ranitovic nutzte den Tiefschlaf schon in der zweiten Minute zum Führungstreffer. Eine weitere dicke Chance für die Gäste hatte Maximilian Reiser (6.). Doch Ziemetshausen fand zurück ins Spiel. Norbert Maier gelang die erste ernsthafte Torannäherung (22.). Dann war das 1:1 fällig. Mesut Yildiz knallte einen Freistoß aus 20 Metern an den Querbalken und Florian Klimm staubte geistesgegenwärtig ab (32.).
Die erste Viertelstunde nach dem Seitenwechsel war dann die beste Phase der Ziemetshauser. Hier gestalteten sie das Duell ausgeglichen. Schon Andreas Endres hätte nach einem schönen Diagonalpass von Stefan Endres treffen können (54.), Bobitiu hätte anschließend – wie geschildert – treffen müssen. Amann lobte immerhin die Einstellung der Seinen: „Der Wunsch, einen Punkt zu machen, war da. Und das wäre auch möglich gewesen. Aber uns fehlt im Moment der Schuss Cleverness und Spielglück.“
In der Schlussphase öffnete Ziemetshausen die eigene Abwehr, Aystetten kam zu guten Kontermöglichkeiten. Dem dritten Treffer am nächsten kam Maximilian Drechsler, der einen Kopfball an die Latte platzierte (90.).
Schiedsrichter: Florian Ertl (Reisensburg) - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Nemanja Ranitovic (2.), 1:1 Florian Klimm (31.), 1:2 Thomas Hanselka (67.)

Aufrufe: 015.4.2015, 21:54 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor