2024-04-25T14:35:39.956Z

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Stefan Wiegard glaubt weiter an die Chance die Liga zu halten
Stefan Wiegard glaubt weiter an die Chance die Liga zu halten

Große Ernüchterung nach Auftaktniederlage beim TuS Erkeln

Bezirksligist von der Nethe rutscht nach der gestrigen Niederlage beim TSV Horn auf den letzten Rang in der Bezirksliga Staffel 3

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Es sollte mit neuem Trainerteam zur Aufholjagd geblasen werden. Nach dem misslungenen Auftakt – der TuS Erkeln verlor gestern deutlich beim TSV Horn – haben wir beim neuen Cheftrainer des TuS Erkeln, Stefan Wiegard einmal die aktuellen Befindlichkeiten abgeklopft und nachgefragt. Die große Frage die im Raum steht ist, ob der Bezirksligist angesichts des deutlichen Rückstandes auf einen rettenden Tabellenplatz, noch die Liga halten kann.

FuPa: Stefan, den Auftakt habt ihr euch sicher anders ausgemalt. Wie erklärst du dir, trotz Vorbereitungstrainingslager in der Türkei, diesen Auftakt. Es sollte ja ein Signal kommen, die Aufholjagd eingeleitete werden. Und dann diese deutliche Niederlage beim Aufsteiger TSV Horn.

Stefan Wiegard: Wir hatten uns viel vorgenommen in Horn. Nach kurzer Zeit war unser Matchplan durch das Eigentor dahin. Dann bekommen wir eine Chance, wo der Keeper schon ausgespielt ist, wir der Ball aber noch vor der Linie geklärt wurde. Das war schon eine Art Schlüsselszene. Die drei Tore, die dann folgten, waren so individuell, nur wer dabei war, weiß was da nicht passte. Man verliert und gewinnt zusammen, nur kannst du bei solch klaren Fehlern kein Spiel mehr drehen. Der Charakter der Truppe passte trotzdem, da wir einfach weiter spielten und folgerichtig unsere Tore machten. Selbst beim 2:4 war noch Hoffnung, da wir, da bin ich ganz der Meinung meines Co- Trainers Philipp, viel mehr für das Spiel investierten und viel mehr taten und kurz vor dem 3:4 standen. Thomas Wille köpfte zum Beispiel an die Latte. Mit der gelb-roten Karte war dann aber die Kraft und der Wille gebrochen. Die letzten beiden Tore hätte dann jeder gegen uns gemacht. Eine Mannschaft, die nach solch kapitalen Fehlern so weiter macht und fast doch noch den Anschluss schafft, ist nicht tot, im Gegenteil, sie lebt.

Wir sind konditionell nicht eingebrochen, sondern haben noch zugesetzt, diese Umstände geben mir Mut. Man muss aber auch ganz klar sagen, dass bei sechs Toren gegen uns erstmal nicht viel schön geredet werden darf. Sechs sind viel zu viel, auch wenn ich die ersten vier irgendwie gar nicht ernst nehmen kann. Leider muss ich das aber. Das Spiel, was übrigens unser gegenüber vom TSV schildert, habe ich bei allem Respekt wirklich nicht gesehen. In 2 Tagen fragt da aber keiner mehr nach. Das Signal heute war die Leistung der Truppe. Stellen wir die Fehler ab, werden wir uns schnell dafür belohnen. Da bin ich mir sicher.

FuPa: Nach diesem Spieltag seid ihr ans Tabellenende gerutscht. Ist die Hoffnung noch gegeben, den Umschwung auf einen Nichtabstiegsplatz noch zu ermöglichen, oder war es das schon für euch?

Wiegard: Es sind noch 16 Spiele und nochmal wird es nicht so wie gestern laufen. Da war echt viel Pech dabei. Ich will aus Mist kein Gold reden, aber nochmal so viel Pech wie heute werden wir nicht nochmal haben. Ganz klar habe ich noch Hoffnung.

Hand auf´s Herz. Es ist zwar erst das erste Spiel nach der Winterpause gewesen, aber zehn Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang sind doch schon eine große Hypothek. Ist der Abstieg noch abzuwenden?

Wiegard: Wir sind nicht blauäugig an die Sache heran gegangen. Das es bei dem Rückstand nicht einfach wird, war klar. Du musst dich da zwangsläufig mit der A-Liga auseinandersetzen, aber wie gesagt, noch ist alles drin. Wir sind, trotz des Tabellenplatzes und den harten Bedingungen der Wintervorbereitung immer so gut wie vollzählig beim Training gewesen. Die Mannschaft hat absolut die richtige Einstellung. Wenn es eine Truppe noch schafft, dann unsere.

Wie willst du die Mannschaft jetzt auf Kurs bringen bis zum kommenden Wochenende. Da wird es gegen den ungeschlagenen Leader aus Westenholz sicherlich noch schwerer.

Wiegard: Die Truppe bringt sich gerade selber auf Kurs. Auch gestern haben wir für unsere Spielweise Lob vom Gegner bekommen. Ob der Gegner Westenholz heißt oder nicht, als letzter bist du sowieso nicht unbedingt der Favorit. Auch das Spiel muss erstmal gespielt werden. Auch Dortmund verliert in Darmstadt und das viel zu niedrig. Ich will damit sagen, dass ich schon viel erlebt habe im Fußball und nur weil der Gegner Westenholz heißt, bin ich trotzdem der Meinung, dass wir diese Mannschaft zu Hause bezwingen können.

Reicht die Qualität der Mannschaft um den Turn Around noch irgendwie hinzubekommen und hätte man im Winter vielleicht namhafter nachlegen müssen auf dem Transfermarkt?

Wiegard: Die Qualität hinsichtlich Talent und Potenzial ist in dieser Truppe vorhanden, um die Klasse zu halten. Etwas verwundernd fand ich eher die körperlichen, zum Teil auch taktischen Defizite in der Breite. Auch gestern konnte man an Kleinigkeiten erkennen, dass wir noch viel an Cleverness und Robustheit zulegen müssen. Eine längere Winterpause hätte uns hier echt geholfen. Trainieren konnte man auf dem Platz kaum. Die Jungs, die wir geholt haben, haben das Potenzial, brauchen aber auch Zeit. Es ist aber auch nicht so, dass dir Kicker, die in der Bezirksliga oder ähnlich spielen, dir die Tür als Kellerkind einrennen. Die Qualität ist wie gesagt da, nur müssen wir hart arbeiten, um sie abzurufen. Quantitativ sind wir, da bin ich ehrlich, zu dünn aufgestellt. Sofern sich keiner verletzt, passt das noch. Es bleibt uns aber leider nicht die Wahl, die Jungs in "Watte zu packen". Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenze gehen. Der Amateursportler kann bei der Belastung da schon mal an seine Grenzen kommen. Gerade bei so einem dünnen Kader. Wie gesagt, die kurze Winterpause macht es da auf keinen Fall einfacher.

Aufrufe: 020.2.2017, 11:03 Uhr
FuPa HxAutor