„So lange rechnerisch noch alles möglich ist . . .“ Es ist völlig klar, worauf Rüdiger Rehm hinaus will, auch wenn er den Satz nicht vollendet. Mit aller Macht will Aspach (54 Punkte) aus den verbleibenden zwei Partien sechs Zähler holen, um sich nichts vorwerfen zu müssen, falls der Tabellendritte aus Würzburg (60) völlig leer ausgeht und auch Osnabrück (56) patzt. Zudem lohnen sich die Mühen im Rennen um den vierten Platz, der nicht nur eine Prestigeangelegenheit ist, sondern eine sichere sechsstellige Einnahme aus der ersten DFB-Pokalrunde bedeuten würde.
Das Hauptaugenmerk des SG-Trainers richtet sich deshalb auf das heutige Heimspiel gegen Wiesbaden sowie das Saisonfinale in Dresden am kommenden Samstag. Darüber hinaus äußerte sich der 37-Jährige in einer Presserunde aber auch zu anderen Themen. Rüdiger Rehm über . . .
... das 0:4-Debakel in Magdeburg: Mit dem 0:1 habe die Misere am vergangenen Samstag begonnen, „das war ein absoluter Nackenschlag“. Aus Rehms Sicht vor allem deshalb, weil mit Kai Gehring und Julian Leist in der Situation gleich zwei Spieler alt aussahen, die eigentlich zu den Garanten für eine stabile Defensive zählen. Das Duo hatte eine Weile daran zu knabbern, diese Unsicherheit steckte die Kollegen an, es klappte fast nichts mehr. „Es gibt solche Tage im Fußball“, weiß Rehm aus eigener Erfahrung und lässt Milde walten.
... das anstehende Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden: „Wir wollen heute wieder unsere gute Seite zeigen, nachdem wir in Magdeburg unsere schlechteste gezeigt haben. Es geht nicht in erster Linie um die Tabellensituation oder die Heimschwäche, sondern darum, wieder aufzustehen.“ Gleichwohl, das weiß auch Rehm, würde es seiner Mannschaft sehr gut tun, im letzten Versuch doch noch den ersten und einzigen Heimsieg nach der Winterpause zu landen, denn „der letzte Eindruck bleibt hängen“. Das leidige Thema der Heimmisere könnte noch vor der Sommerpause zu den Akten gelegt werden.
... die mögliche Startformation: Tobias Schröck, Robin Binder und Josip Landeka fehlen definitiv, „mehr als fraglich“ ist der Einsatz von Daniel Hägele. Für die Anpassung der Manschette, die der Kapitän wegen seines Daumenbruches aus dem Magdeburg-Spiel braucht, „hat uns der Feiertag am vergangenen Donnerstag nicht gerade in die Karten gespielt“, sagt Rehm, der mit Blick auf die schwache Leistung in Magdeburg einige Veränderungen ankündigt: „Wir können ja nicht nur immer von einem starken und breiten Kader reden.“
... ein erstes Saisonfazit: „Die positiven Seiten überwiegen absolut. Die Vorrunde war überdurchschnittlich gut, wir haben viele tolle Spiele gemacht, die Zuschauer wurden gut unterhalten. Wenn wir noch eine Begegnung gewinnen, wäre es mit 25 Punkten auch eine normale bis gute Rückrunde“, betont Rehm. Zudem hätten sich viele Spieler gut entwickelt, „wir haben auch in der Defensive einen Schritt nach vorne gemacht“. Beinahe durch die Bank seien die Zugänge „Glücksgriffe“ gewesen, nur die Hoffnungen im Fall von Spyros Fourlanos erfüllten sich überhaupt nicht.
... mögliche Zugänge: „Wir sind in sehr guten Gesprächen und ich denke, dass es in der kommenden Woche vielleicht die ersten ein oder zwei Vollzugsmeldungen geben kann.“ Die Spieler, die Großaspach angeboten würden, hätten eine noch höhere Qualität als in der Vergangenheit, was wohl an den großen Erfolgen dieser Runde liegt. „Mein E-Mail-Postfach ist voll, es sind viele Spieler auf dem Markt“, verrät Rehm, „wir suchen aber vor allem nach jüngeren, entwicklungsfähigen Spielern“.
... den Sommerfahrplan: In dem wahrscheinlichen Fall einer weiteren Drittligasaison ist der Trainingsauftakt bereits für Montag, 20. Juni, um 15 Uhr terminiert, die verdiente Sommerpause dauert für die SG-Kicker also rund fünf Wochen Am Tag darauf geht es zum Laktattest, das erste Testspiel steigt am Donnerstag, 23. Juni, beim Bezirksligisten TSV Sulzbach-Laufen. Weitere Duelle sind mit dem Zweitligisten Spvgg Greuther Fürth, dem Oberligisten FSV 08 Bissingen, dem benachbarten Verbandsligisten TSG Backnang und der U 21 des FC Liverpool geplant. Für die offizielle Saisoneröffnung im Fautenhau kommen der 2. und der 9. Juli infrage, ins Trainingslager nach Walchsee in Tirol geht es vom 18. bis 24. Juli. Am letzten Juli-Wochenende ist bereits der erste Spieltag in der neuen Drittliga-Saison angesetzt.