„Es ist das größte Spiel der Vereinsgeschichte, was die Jugend angeht", freut sich der Trainer, „und es ist eine tolle Anerkennung für unsere Arbeit in den letzten Jahren." Eine Anerkennung, die sich die Mannschaft mit dem Südwestpokalsieg im vergangenen Jahr, unter anderem durch Siege gegen die hoch favorisierten Teams von FCK und FSV, selbst erarbeitet hat. Auch wenn die halbe Mannschaft aus der Vorsaison nicht mehr dabei ist, sei es, weil die Spieler in den eigenen Aktivenbereich (Klapper, Letz, Harden, Nawrot) gerückt sind oder den Klub verlassen haben (Popp und Quint Vila zum SVW Mainz, Kern zum FCK, Nagase nach Japan). Dafür kann Keyhanfar auf einen kompletten Kader zählen, mit einer eingespielten Viererkette und einer mit Matthias Bernert und Elias Matzon sehr stabilen Zentrale. Sechser Nico Schweig ist zudem nach mehrmonatiger Verletzungspause ebenso wieder an Bord wie Flügel-Allrounder Mauzinho Albino.
Im Angriff kämpfen drei Mann um den freien Platz im kompakten 4-1-4-1-System: Stoßstürmer Dorian Miric, neu vom FSV Frankfurt, der wuselige Spurter Baris Uzun, der aus Hauenstein kam, und Eigengewächs Nico Tasch. „Er ist unser verrückter Professor", sagt Keyhanfar, „er macht unheimlich wenig von dem, was er vorgegeben bekommt, und zahlt das Vertrauen dennoch immer wieder zurück." Verrücktes Spiel, verrückter Professor – das könnte doch passen. Mit Videostudium hat sich Keyhanfar auf die „Wölfe" vorbereitet. Sein Fazit: „Sie haben unheimlich viele technisch versierte Leute, die zugleich körperlich sehr robust sind. Und sie spielen sehr facettenreich, es gibt nicht nur ein spezielles Prinzip." Seit mehreren Wochen hat der Coach eine vierte Trainingseinheit in den Wochenplan integriert, um in Sachen Fitness auf Augenhöhe zu agieren. „Wir müssen bereit sein, über den Schmerzpunkt hinaus zu gehen", fordert er.
Ziemlich verrückt ist auch die Geschichte, wie es zum Austragungsort des Spiels kam. Ursprünglich waren sich, so ist zu vernehmen, beide Vereine einig, auf Kunstrasen zu spielen, doch der DFB schreibt eben ein Naturgeläuf vor – und die Benennung eines Ausweichplatzes. Also machte der Wildpark-Klub sich auf die Suche, wurde beim SVW Mainz fündig. Noch Ende der vergangenen Woche trafen sich die Vorstände zur genauen Planung des Events, die Gonsenheimer setzten bereits Training auf dem Weisenauer Geläuf an. Dann kam die Absage: zu viel Regen, Platz gesperrt, gespielt wird auf dem Gonsenheimer Kunstrasen. Das hätte man auch einfacher haben können.