Große Namen in der Landesliga

Von einer der Favoritenrollen sicher nicht freisprechen kann sich der FC Remscheid unter dem im Kreis sehr bekannten Trainer Ingmar Putz. Zwar verließen mit Jose-Miguel Lopez Torres und Lee-David Korkmaz zwei wichtige Offensivspieler den Verein, doch scheint der Kader insgesamt sogar noch stärker zu sein als im Vorjahr, wo die Chance auf den Aufstieg eher zu Beginn der Saison verspielt wurde. Mit Dustin Gottlebe und Lukasz Koziatek wechselten zwei Spieler vom SV Uedesheim zu ihrem ehemaligen Trainer. Beide haben ihre Qualitäten schon gezeigt. Hinzu kommt mit Özkan Teke ein ebenfalls aus Uedesheim bekannter Abwehrrecke, mit Vincenzo Graziano ein wendiger und sehr torgefährlicher Mittelfeldakteur und mit Sekan Hacisalihoglu ein Torjäger, der sicherlich zur Güteklasse in der Landesliga gehört.

Aus der ehemaligen Gruppe 1 der Landesliga werden ebenfalls der vergangene Saison überraschende SC Velbert sowie Dauerbrenner Cronenberger SC hoch gehandelt. Velbert hat seine Truppe größtenteils zusammengehalten und kann damit auf eine eingespielte Mannschaft setzen, was sicherlich zum Saisonstart ein nicht zu verachtender Vorteil sein wird. Vor allem der junge Torjäger Robin Hilger sowie Mittelfeldmann Pier Schulz bringen die Mannschaft auf ein gutes Niveau. Cronenberg hingegen muss den Abgang von Torjäger Nino Paland verkraften. Rückkehrer Lee-David Korkmaz soll diese Lücke füllen. Zwar funktionierte es schon einmal mit ihm in Cronenberg, doch es bleibt abzuwarten, ob er in die zweifelsohne großen Fußstapfen Palands treten kann.

Oben mitmischen wollen auch die Spielvereinigung Sterkrade-Nord, Oberliga-Absteiger SF Baumberg sowie Arminia Klosterhardt mit Ex-Bundesligaprofi Hans-Günter Bruns an der Seitenlinie. Neben Baumberg, bei dem unter anderem Kosi Saka (früher KFC Uerdingen und Hamburger SV II) und Ivan Pusic (früher Fortuna Düsseldorf II) auflaufen, bietet Aufsteiger Rather SV die schillerndsten Namen der Liga. So stehen mit den Brüdern Alon und Ben Abelski sowie Marcel Podszus und Benjamin Baltes einige Spieler im Kader, die schon Erfahrungen in den höchsten drei Spielklassen sammelten. Dennoch ist der Verein wohl nicht als Aufstiegskandidat zu sehen, dafür war der Umbruch vor der Saison zu groß (elf Spieler verließen den Klub).

Auch im Abstiegskampf wird es wohl bis zum Schluss spannend bleiben. Hier sehen sich auch die Vereine aus dem Rhein-Kreis. Positiv ist, dass im Vergleich zum Vorjahr weniger Vereine aus der Liga absteigen. Die Chancen für den VfL Jüchen-Garzweiler und den VdS Nievenheim stehen also nicht so schlecht. Zumindest die Nievenheimer sollten mit dem Abstieg nichts zu tun haben, wenn sie ihre Qualität und Oberliga-Erfahrung auf den Platz bringen. Die Neuzugänge machen Sinn und verstärken die Truppe auf den entsprechenden Positionen. Lediglich im Mittelfeld ist das Personal eng besetzt. Bei den Jüchenern muss erst abgewartet werden, ob die Mannschaft mehr ist als eine sehr gute Bezirksliga-Truppe oder ob sie das gleiche Schicksal ereilt wie den TSV Bayer Dormagen in der vergangenen Saison.

Sicherlich ebenfalls um den Klassenerhalt kämpfen werden die übrigen Aufsteiger aus den verschiedenen Bezirksligen. Die besten Chancen davon dürfte die Spielvereinigung Heiligenhaus haben, die mit Christos Karakitsos und Gzim Rexhaj ein sehr starkes Sturmduo zu bieten haben und mit Hidayet Aydogan und Henning Kawohl auch Torgefahr aus der zweiten Reihe ausstrahlen. Schwieriger wird es für BW Oberhausen-Lirich. Zwar spielte die Mannschaft um Kapitän und Toptorjäger Ümit Ertural eine überragende Saison, doch ist der Kader nicht mehr der jüngste und könnte somit Probleme mit dem Tempo in der Landesliga bekommen.