2024-04-24T13:20:38.835Z

Vereinsnachrichten
F: Patten
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Große Bühne für Fußball-Amateure

Große Freude bei den Amateurfußballern, Verwunderung bei den Handballern: So dürfen sich am 28. Mai Deutschlands beste Amateurfußball-Teams auf der ganz großen Fernsehbühne präsentieren.
Erstmals werden dann alle Pokalfinal-Begegnungen der 21 Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an einem Tag ausgetragen, so dass die ARD an dem besagten Sonnabend Ende Mai in einer deutschlandweiten Konferenz live im Ersten die maximal 21 Partien übertragen kann.

Sämtliche Spiele werden zudem einzeln in voller Länge per Live-Stream auf sportschau.de zu sehen sein. Geplant ist, dass die Landespokalendspiele in zwei bis drei zeitlich versetzten Konferenzen übertragen werden.

Berechtigte Hoffnung auf den Einzug in das Pokalfinale des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV) und damit auf einen lukrativen TV-Auftritt darf sich auch der VfB Oldenburg machen. Der Regionalliga-Tabellenführer ist noch einen Sieg davon entfernt, misst sich am Sonnabend, 26. März, im Halbfinale des NFV-Pokals mit der SpVgg Drochtersen/Assel.

Philipp Herrnberger ist begeistert von den geplanten aufwendigen ARD-Übertragungen: "Dieser Testballon ist ein richtiges, wichtiges und super Zeichen für den Amateurfußball, werbetechnisch zudem ein Riesenpfund für den Verein, unsere Sponsoren und die Stadt. Daher würden wir als VfB natürlich gerne dabei sein", sagt der VfB-Geschäftsführer unabhängig davon, dass es am 28. Mai für die Blau-Weißen zu einer Terminkollision kommen könnte, wenn sie als möglicher Regionalliga-Meister in der Aufstiegsrelegation gefordert wären.

Die Entscheidung der ARD pro Amateurfußball fällt indes mitten hinein in die Diskussion über eine bessere TV-Präsenz des deutschen Spitzen-Handballs nach dem Gewinn des EM-Titels. Bislang überträgt lediglich der Spartensender Sport1 regelmäßig ausgewählte Partien der Ersten Bundesliga. Live-Spiele aus dem Handball-Oberhaus geschweige denn aus der Zweiten Bundesliga bei ARD, den dritten Programmen oder im ZDF Fehlanzeige.

"Man kann nur die Kappe vor den Fußballern ziehen, dass sie es schaffen, dass sogar viertklassige Spiele im öffentlich-rechtlichen TV gezeigt werden", sagt Dieter Koopmann, Manager des Handball-Zweitligisten Wilhelmshavener HV: "Dagegen waren die Handballer bislang leider nicht in der Lage, ihr hochinteressantes Produkt wie 13 Millionen TV-Zuschauer in der ARD beim EM-Finale zeigen entsprechend zu vermarkten." Fußball stehe in Deutschland nun einmal über allem: "Auch für andere attraktive Sportarten heißt es dennoch, kämpfen, kämpfen und nicht aufgeben, um vielleicht doch an die TV-Fleischtöpfe heranzukommen."

Aufrufe: 012.2.2016, 08:41 Uhr
Henning BuschAutor