2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Ausgelassen jubeln die Griesinger nach dem Schlusspfiff in Unlingen und stürmen geschlossen auf ihre Anhänger zu.
Ausgelassen jubeln die Griesinger nach dem Schlusspfiff in Unlingen und stürmen geschlossen auf ihre Anhänger zu.
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Griesingen belohnt sich selbst

Spiel gedreht

Das Entscheidungsspiel zur Bezirksligarelegation stand aus Sicht der SG Griesingen früh kopf. Doch das Team zeigte aber Kampfeswille und drehte nach intensiver Aufholjagd die Partie zu 3:2 (1:2)-Sieg.

"Griesingen kann kämpfen und gibt sich nicht so schnell auf. Meine Spieler zeigten heute das, was sie können. Für die Leistung meinen höchsten Respekt und ein Riesenlob", jubelte SG Griesingens Trainer Roland Dwornik am Ende einer intensiven Aufholjagd am Samstagnachmittag. Unterstützt durch zahlreiche Fans und einem gut gefüllten Sportplatz in Unlingen gewann Griesingen gegen die SF Hundersingen im Entscheidungsspiel zur Bezirksligarelegation nach einen 0:2-Rückstand noch mit 3:2. "Das war eine tolle Werbung für den Fußballsport", sagte der Bezirksvorsitzende Jürgen Amendinger. In Unlingen sei alles sehr gut organisiert gewesen, sprach Herbert Burger von der SG Griesingen dem Gastgeber ein großes Kompliment aus.

Bis das Spiel erste Höhepunkte zeigte, vergingen nur wenige Sekunden, denn kaum nach Anpfiff durch Schiedsrichter Alexander Nipp, stürmte das von Benjamin Illich und dem verhinderten Sebastian Wahl trainierte Team auf den Griesinger Kasten zu. Ein über die rechte Flanke vorgetragener Angriff fand den Kopf von Timo Bischofberger (1.), der den Ball über die Unterkante der Latte ins Tor köpfte. Griesingen war zu diesem frühen Zustand bereits konsterniert.

Doch für die traditionell in grün spielenden Griesinger kam es noch schlimmer. In der 14. Minute erhöhte Christian Müller per berechtigtem Foulelfmeter auf 2:0. Dem Pfiff ging ein Schubser der verunsicherten Griesinger im Strafraum voraus. Müller platzierte das Spielgerät unhaltbar für Aleander Enderle flach ins linke Eck.

Die Schockstarre der bis dahin ideenlosen Griesinger hielt weiter an: Lange Bälle erreichten in den wenigsten Fällen die Mitspieler, Kombinationen entstanden nach dem Zufallsprinzip. Hundersingens Mittel blieben weiterhin scharfe Diagonalbälle und clevere Kopfballverlängerungen über die Griesinger Abwehrreihe hinweg. Dass Hundersingen nicht mehr aus seinen Chancen machte, war das Glück der SG Griesingen.

"Vor dem Anschlusstreffer durch Stefan waren die Spieler zu beeindruckt von der Kulisse und haben wie gelähmt gespielt. Nach dem 2:0 waren wir in allen Mannschaftsteilen zu statisch", analysierte Dwornik treffend. Zum Ende des ersten Durchgangs bekamen die Griesinger Aufwind: Das Team schaffte sich mehr und mehr Freiräume, ehe Stefan Traub (38.) - von außen mit einem Flachpass bedient - zum Anschlusstreffer einschieben konnte.

"Ich hab den Jungs in der Halbzeitansprache gesagt, dass sie an sich glauben sollen. Die Signalzündung in der ersten Halbzeit war der Anschlusstreffer, den Schwung galt es mitzunehmen", erinnerte der Trainer. Prompt spielte Griesingen zu Beginn des zweiten Durchgangs, wie Hundersingen das Spiel startete. Die Belohnung war ein direkter Freistoßtreffer aus halbrechter Position, über 20 Meter vom gegnerischen Tor entfernt, durch Bernd Weimann (48.) zum 2:2-Ausgleich. Goalgetter Peter Gobs gelang im Anschluss nur acht Minuten später der Führungstreffer zum 3:2, als durch einen abgefangenen Ball ein Überzahlspiel eingeleitet wurde, an dessen Ende Gobs das Spielgerät souverän an Torwart Uwe Buzengeiger vorbei ins Tor schoss.

"Die beiden schönen Tore kamen vielleicht doch zu schnell. Nachdem wir in Führung gegangen waren, gingen Luft und Motivation aus. Für uns nach der verpassten Relegation im letzten Jahr natürlich besonders ärgerlich in Hinblick auf den Spielverlauf heute. Wer so einen schnellen Rückstand dreht, der verdient es dann auch weiterzukommen. Glückwunsch an Griesingen", resümierte ein niedergeschlagener Benjamin Illich. "Nächstes Jahr steigen wir einfach direkt auf und ersparen uns den Krimi", fügte der Interimscoach hinzu.

Griesingen dagegen kann den Schritt des Aufstiegs weitergehen, denn als Gegner wartet jetzt Bezirksligist TSG Rottenacker im Relegationsspiel. "Alles ab jetzt ist Zugabe. Dass wir mit der Meisterschaft was zu tun haben, dachten wir zu Beginn der Saison auch nicht. Am Dienstag wird noch einmal trainiert und dann geht es gegen Rottenacker in ein richtiges Endspiel", fiebert Dwornik zusammen mit seinem Team dem wahren Entscheidungsspiel entgegen.

Info Das Relegationsspiel zur Bezirksliga findet am kommenden Samstag, 20. Juni, um 17 Uhr statt. Der Austragungsort steht noch nicht fest, wie Bezirkschef Jürgen Amendinger sagt. Im Gespräch sei jedoch das städtische Stadion in Ehingen. In der Partie trifft Griesingen (Kreisliga A) auf Rottenacker (Bezirksliga).

Aufrufe: 015.6.2015, 08:13 Uhr
SVEN KOUKAL | SWPAutor