2024-05-08T14:46:11.570Z

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F: Robert Schmeida
F: Robert Schmeida

Grgic-Brüder und der SVM - das passt

Seitdem die Rheinberger die erste Menzelener Mannschaft als Spielertrainer betreuen, geht es bergauf

Irgendwann an den späten Samstagen, in der Küche einer Wohnung in Rheinberg, wird die Marschroute festgelegt, mit der der SV Menzelen einen Tag später Punkte sammeln soll. Dann stecken Dzanan und Nisfad Grgic ihre Köpfe zusammen, machen sich Gedanken über die richtige Taktik und legen die Aufstellung fest. "Wir wohnen auf einer Straße, nur wenige Häuser voneinander entfernt, da bietet sich das doch an", sagen die Brüder.

Als richtige Vorbereitung haben sich die Sitzungen der beiden Trainer am Küchentisch in dieser Spielzeit allemal erwiesen. Erstmals seit vielen Jahren mischt das Team der Grgic-Brüder wieder in der oberen Tabellenhälfte der Gruppe 1 der Fußball-Kreisliga B mit.

Mit dem Aufschwung sieht sich auch der Obmann des Clubs bestätigt. Ralf Kosmell, selbst vor fünf Jahren als Trainer mit dem SVM aus der C-Liga aufgestiegen, schwört auf seine Nachfolger. "Aus der Abstiegstruppe der vergangenen Jahre ist ein richtig gutes Team geworden", erklärt er. "Mit Dzanan und Nisfad hat sich die Mannschaft kontinuierlich verbessert. Die beiden leisten tolle Arbeit, haben die richtige Mischung zwischen Kameradschaft und nötigem Ernst gefunden und sind in der Mannschaft respektiert." Kosmell und das Trainerduo kennen auch die anderen, die nicht ganz so guten Zeiten. Seit dem Sommer 2011 führen die Grgics die Mannschaft als Spielertrainer. Die Brüder, in der Jugend des SV Budberg groß geworden, sind als Senioren mitunter auch getrennte Wege gegangen. Dzanan, mit 32 der zwei Jahre und drei Tage Ältere der beiden, kickte in Millingen, Rheinberg und auch in Menzelen, ehe er zur DJK Lintfort wechselte, wo sein Bruder bereits aktiv war. Eine Saison spielte das Duo am Südtor, ehe der SVM wieder ein Thema war.

Dzanan machte den Anfang, spielte noch eine Saison unter dem damaligen Trainer Wolfgang Werk und freute sich, als ein Jahr später auch Nisfad den Weg zum damals noch ungeliebten Menzelener Aschenplatz fand. Der ist im September 2013 einem eleganten Kunstrasenplatz gewichen, der dem Club einen weiteren kräftigen Schub vermittelt hat.

"Hätten wir noch länger auf der Asche spielen müssen, dann würde es in vier oder fünf Jahren keinen Fußball mehr in Menzelen geben", ist Kosmell überzeugt. Die neue Anlage vermittelt dagegen neue Perspektiven. "Auch unsere zweite Mannschaft steht inzwischen so gut wie noch nie da", berichtet der Obmann. Beide Menzelener Senioren-Mannschaften und auch die Nachwuchsabteilung haben von einem Spielerzuwachs profitiert. "Wir haben zwar keinen Aufnahmestopp", weiß Kosmell, "aber wir können es uns inzwischen erlauben, zu überlegen, für welchen Spieler wir eine Ablösesumme zahlen wollen." Dass die Akteure, die jetzt dabei sind, sich im Club wohlfühlen bestätigt ihn und den Weg des SVM. "Als wir hier angefangen haben, mussten oft Spieler aus der "Zweiten" zweimal am Sonntag spielen, damit die erste Mannschaft elf Spieler zusammen bekommen hat", erinnert sich Nisfad Grgic. Inzwischen haben alle Akteure schon für die kommende Saison ihre Zusage gegeben, zudem werden vier A-Junioren aufrücken.

Auch die Trainerfrage ist bereits geklärt. "Wir machen weiter", verrät Dzanan Grgic und gibt damit anderen Vereinen, die sich bereits um ihn oder seinen Bruder bemüht haben, einen Korb. "Uns gibt es auch nur im Doppelpack", fügt er schmunzelnd hinzu. Womit denn auch geklärt wäre, dass die Küche der beiden weiterhin als taktische Kommandozentrale des SV Menzelen dienen wird.

Aufrufe: 012.2.2015, 15:07 Uhr
RP / Detlef KanthakAutor