2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Während Balingen 2 furios zum Landesliga-Titel marschierte, steigt Rangendingen als Schlusslicht ab. Foto: Moschkon
Während Balingen 2 furios zum Landesliga-Titel marschierte, steigt Rangendingen als Schlusslicht ab. Foto: Moschkon
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Grandiose Runde für Balingens U 23

Landesliga: Stetten/Haigerloch verpasst Saisonziel - Rangendingen steht vor Umbruch

Des Einen Freud’, des Andern Leid. Während Balingens U 23 die abgelaufene Landesligaspielzeit kaum mehr vergessen wird, hatten Stetten/Haigerloch und Rangendingen wenig Grund zur Freude.

Welche ein Jahr für Balingens U 23! Das Perspektivteam dominierte die Landesligarunde nach Belieben, stand vom ersten Spieltag weg auf Platz eins, gab über 30 Spieltage nur elf Punkte ab und setzte so wohl Maßstäbe für die Ewigkeit. Kein Wunder, dass Chefcoach Ralf Volkwein rückblickend von „einer grandiosen Runde“ spricht und Spielleiter Nicco Walter völlig zurecht bekräftigt: „Wir sind verdient Meister geworden.“

Was Walter in Worte fasst, belegen die nackten Fakten: Die U 23 gewann beispielsweise zu Hause alle 15 Saisonspiele, kassierte pro Partie im Schnitt gerade einmal 0,7 Gegentore, stellte mit 84 Treffern den besten Angriff sowie sowohl in Vor- und Rückrunde als auch zu Hause und Auswärts die beste Mannschaft. „Die Jungs haben über weite Strecken der Saison eine großartige Vorstellung gezeigt“, lobt auch Assistenztrainer Lothar Engelhardt. Genauso hart nahmen sich Volkwein, Engelhardt und Walter den Balinger Nachwuchs aber auch zur Brust, wenn die Leistung nicht stimmte. So geschehen im Saisonfinale, als nach auch rechnerisch fixer Meisterschaft kurzzeitig der Schlendrian einkehrte und die TSG zum Beispiel beim SV Weingarten mit nur einem Ersatzfeldspieler mit 2:3 unterlag. „Das war unser schlechtestes Saisonspiel“, schimpfte Walter. Viel mehr Freude bereitete da die Integration der A-Junioren David Hönes, Carlos Antonio Konz und Kenyan Price, die zum Abschluss der Runde noch kräftig Spielpraxis sammeln konnten. „Die haben sich richtig gut präsentiert“, strahlt Spielleiter Walter.


Weit weniger Anlass zum Jubel hatte da der SV Stetten/Haigerloch. Aus dem Saisonziel Klassenerhalt wurde nichts, mit nur sechs Siegen und insgesamt 22 Punkten traten die Grün-Weißen ihre Rückkehr in die Bezirksliga an. „Schon die Vorrunde hat gezeigt, dass das Niveau in der Landesliga deutlich höher ist, als noch letzte Saison auf Bezirksebene“, erklärte SVS-Vorstand Mihael Nemecek. „Ich habe schon im Winter gesagt: ‚Alles kann. Nichts muss.’ Dass es am Ende nicht gereicht hat, in der Landesliga die Klasse zu halten, ist zwar schade, dennoch haben wir für die ein oder andere Überraschung sorgen können.“

Bis ins letzte Saisondrittel bestand zumindest theoretisch die Chance, in der Liga zu bleiben. In den entscheidenden Momenten stand Stetten/Haigerloch aber im Regen. „Leider fehlte uns über die gesamte Saison gesehen die Konstanz. Auch aufgrund zahlreicher Verletzungen, vor allem im Defensivbereich.“ Was Nemecek erfreut: „Der eine oder andere junge Spieler hat sicherlich wertvolle Erfahrungen sammeln können, die in der kommenden Saison von Nutzen sein werden und uns als Mannschaft noch stärker machen.“ Den direkten Wiederaufstieg hat der grün-weiße Vorstand dabei nicht im Sinn. „Ein genaues Saisonziel wird es an dieser Stelle jedoch nicht geben, weil ich nicht unnötig Druck aufbauen will. Dennoch ist uns allen klar, dass wir als Absteiger die Gejagten sein werden.“


Ob auch der SV Rangendingen zu den Gejagten zählen wird, bleibt abzuwarten. Immerhin haben die Mühlwasenkicker über das vergangene Jahr verlernt zu gewinnen. „Wir sind einfach froh, dass die Runde jetzt rum ist“, zieht Trainer Alexander Eberhart einen fetten Schlussstrich unter die Seuchen-Saison, in der dem SVR lediglich ein Sieg und drei Unentschieden gelangen. „Über die Monate kam vieles zusammen. Dass es dann am Ende so lief, wie es lief, kam für uns irgendwann nicht mehr überraschend. Vielmehr muss ich den Jungs ein Lob aussprechen, dass sie trotz der schier ausweglosen Situation fast immer gut mitgezogen hat.“ Die Mannschaft, wie sie diese Saison für Rangendingen an den Start ging, wird es dabei nächste Runde nicht mehr geben. „Wir stehen vor einem kleinen Umbruch“, erklärt Eberhart.

SMI

Aufrufe: 013.6.2015, 10:00 Uhr
Michael Schneider - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor