2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle

Golm siegt sensationell beim Potsdamer Hallenmasters

MIT VIDEOS + GALERIE: Kreisoberligist setzt sich im Penaltyschießen durch / Veranstalter Fortuna Babelsberg verpasst den Turniersieg knapp

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Überraschungssieger beim 21. Potsdamer Hallenmasters: Grün-Weiß Golm konnte sich im spannenden Penaltyschießen vor 1300 Zuschauern den Turniersieg sichern. Im Halbfinale schaltete der Kreisoberligist sogar den klaren Favoriten SV Babelsberg 03 aus.

Golm war damit am Ende nicht nur sportlich der durchaus verdiente Sieger. Auch von der Unterstützung von den Zuschauerrängen her waren die Grün-Weißen titelwürdig. Angeführt vom Maskottchen "Golmy" brachten die Fans die Halle im Halbfinale gegen den Regionalligisten SV Babelsberg 03 und Endspiel gegen Fortuna Babelsberg zum Kochen.

Dabei wäre nach drei Partien das Turnier fast schon vorbei gewesen für das Team von Trainer Marc Widdrat. Im vierten und letzten Vorrundenspiel gegen Lokomotive Potsdam musste unbedingt mindestens ein Sieg her, um zumindest nach Punkten gleich zu ziehen mit dem Landesklasse-Vertreter. Grün-Weiß Trainer Widdrat: "Wir hatten eigentlich gedacht, das wars. Mit ein bisschen Glück sind wir aber doch noch weiter gekommen." Brian Gaus erlöst den Kreisoberligisten mit seinem Siegtreffer gegen die Potsdamer. Der war im Nachhinein doppelt wertvoll, denn die Golmer und Lok waren nicht nur punkt-, sondern auch absolut torgleich. So eine enge Konstellation gab es das erste Mal in der Geschichte des Hallenmasters. Es entschied also der direkte Vergleich über das Weiterkommen - und der sprach nach dem knappen Erfolg für die Grün-Weißen. Als Staffelsieger setzte sich davor Lok Stendal mit 10 Punkten ungefährdet durch. Die Gäste aus der Altmark präsentierten sich in der Vorrunde als spielerisch stärkstes und cleverstes Team im Teilnehmerfeld.

In der anderen Vorrundenstaffel war die Entscheidung über die beiden Halbfinalisten ähnlich knapp. Der Turnierfavorit SV Babelsberg 03 konnte sich erst im letzten Gruppenspiel Platz eins sichern. Die Filmstädter fielen in der Vorrunde eher durch ihre zuweilen ruppige und überhebliche Spielweise auf. Dazu gab es zwischenzeitlich auch unschöne Szenen im Nulldreier Fanbblock nach einem Gerangel zwischen den Anhängern und Ordnern. Nach kurzer Unterbrechung konnte das Turnier aber danach störungsfrei fortgesetzt werden.

Auf Rang zwei folgte den Nulldreiern der Veranstalter Fortuna Babelsberg in die Vorschlussrunde. Ebenfalls punktgleich mit dem Dritten SG Saarmund, half der Fortuna das bessere Torverhältnis. Damit war für den Titelverteidiger FSV Babelsberg und den Verbandsligisten Werderaner FC schon nach der Vorrunde Endstation.

Im Halbfinale traf Golm auf den Regionalligisten und klaren Favoriten SV Babelsberg 03. Doch die Filmstädter schienen die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen. André Schröder sorgte mit seinem Blitztor für die schnelle Entscheidung für die Grün-Weißen, die die folgenden neun Minuten aufopferungsvoll verteidigten und selbst noch beste Einschussmöglichkeiten ausließen. Es reichte aber nach quälend langen zehn Minuten zum umjubelten Finaleinzug.

Mit einem Last-Minute-Ausgleich machte Dennis Weber das zweite Halbfinale zwischen Lok Stendal und Fortuna Babelsberg richtig spannend. Die starken Gäste waren wie erwartet früh in Führung gegangen. Die Stendaler verpassten es aber, den Vorsprung in der Folge weiter auszubauen. So musste nach dem späten 1:1 der Fortuna das Penaltyschießen entscheiden. Und da hatten die Gastgeber die besseren Nerven.

Mit den Finalteilnehmern Grün-Weiß Golm und Fortuna Babelsberg hatten schließlich sicher nur die kühnsten Optimisten in der Potsdamer MSB Arena gerechnet. Nach zwei schnellen Toren auf beiden Seiten musste auch das Endspiel im direkten Duell zwischen Schütze und Torwart entschieden werden. Dabei hatte Widdrat das goldene Händchen und stellte Torsten Schmidt zwischen die Pfosten. Gegen Tony Zimmermann verkürzte der Schlussmann gut den Winkel und fischte dem Fortuna-Angreifer den Ball vom Fuß. Anschließend machte Sven Wäschke alles klar - die grün-weiße Jubelparty konnte ihren Anfang nehmen. Darüber freute sich auch Coach Widdrat: "Wir haben uns irgendwann an das Turnier gewöhnt und eingespielt. Natürlich war auch die Kulisse etwas besonderes, vor so vielen Zuschauern spielen wir sonst nicht. In der K.o.-Runde hat man gemerkt, dass es um die Wurst geht. Da hatte sich das Level der Teams fast angeglichen. Und nach dem Sieg gegen Babelsberg hatten wir eigentlich schon für uns gewonnen, danach hatten wir nichts mehr zu verlieren."

Für den Trainer ist der Erfolg der perfekte Start in die Rückrundenvorbereitung: "So ein Titelgewinn kann ein Schwungrad sein für das Team. Vielleicht sind alle jetzt positiver drauf und haben mehr Lust auf das Training. Aber auf die Punktspiele wird der Titel sicher keinen großen Einfluss haben", so Widdrat.

Bester Spieler: Maximilian Schmidt (Werderaner FC)
Bester Torschütze:
Lukas Breda (Lok Stendal, 4 Tore)
Bester Torhüter:
Vallery Witang (Welcome United 03)

Hier gibt es nochmal den kompletten Turnierverlauf des 21. Potsdamer Hallenmasters in der Übersicht:

Aufrufe: 017.1.2016, 00:51 Uhr
Sven BockAutor