2024-05-10T08:19:16.237Z

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Bleidenstadts Dynamik soll im Derby zur Geltung kommen. Archivfoto: Evi Meuer
Bleidenstadts Dynamik soll im Derby zur Geltung kommen. Archivfoto: Evi Meuer

Golles Hufeisen - Burkhardts Weckruf

Zwei fußballverrückte Trainer führen Derby-Kontrahenten TSV Bleidenstadt und SG Orlen mit unterschiedlichen Maßnahmen in die Erfolgsspur +++ Anpfiff am Röderweg: Sonntag, 15 Uhr

Taunusstein. Ingo Golle, Coach des TSV Bleidenstadt, hat mit seinen 47 Jahren schon so einiges im Fußball erlebt. Und noch immer ist er Feuer und Flamme für seinen Sport. Stets bemüht, neue Anreize und Reizpunkte zu setzen. Maurice Burkhardt, Spielertrainer der SG Orlen, feiert im November erst seinen 25. Geburtstag, verkörpert aber in Sachen Begeisterung haargenau den gleichen Typus

Verletzungspausen nicht in Burkhardts DNA verankert

Zwei im besten Sinne Fußballverrückte, stets mental am Limit agierend. Und was Burkhardt betrifft, auch in körperlicher Hinsicht. Verletzungen auskurieren, das ist in seiner DNA offenbar nicht verankert. Burkhardt powert auf dem Platz quasi bis der Arzt kommt. Derzeit trotz anhaltender Probleme im Bereich der Patellasehne. Doch das dürfte ihn nicht daran hindern, am Sonntag (15 Uhr) im stets prickelnden Derby beim TSV auf dem Kunstrasen am Röderweg aufzulaufen. Dort, wo die Orlener am 28. Mai durch die beiden Tore von Haybert Baghramian einen ihrer seltenen Dreier feierten. Am Ende siegten sie 2:1.

TSV-Glücksbringer mit Langzeitwirkung?

Klar, dass die Bleidenstädter diese Schmach ausmerzen wollen. Ingo Golle hatte zuletzt nach zwei Niederlagen und zwei Remis in die Trickkiste gegriffen. Vor der Partie in Hattenheim ließ er ein mit „TSV Bleidenstadt“ beschriftetes Hufeisen von jedem Spieler berühren. Prompt kehrte das Glück in Form eines 5:3-Erfolgs zurück. Klar, dass das Hufeisen auch vor dem Derby die Runde machen wird und generell Langzeitwirkung entfalten soll. Davon abgesehen erwartet Golle, dass alle Spieler des breit aufgestellten Kaders heiß sind, den Sieg zu holen, der den Anschluss zur Spitze wahrt. Wobei der frühere Landesliga-Crack der TSG Idstein bemüht ist, durch Rotation eventueller Unzufriedenheit in Sachen Spielanteile vorzubeugen.

Orlener Leichtgewichte im Kämpferischen schwer gefordert

In Orlen musste Maurice Burkhardt in der ersten Saisonphase auf etliche Kräfte verzichten. Inzwischen hat sich die personelle Situation verbessert. Auch Lars Hanson (28) steht wieder zur Verfügung. Mit Harmen Baghramian und Haybert Baghramian führt er die ansonsten sehr junge SGO-Garde altersmäßig an. Ein überwiegend mit relativ kleinen Leichtgewichten besetztes Team mit spieltechnischem Potenzial. „Aber wir müssen schon versuchen, nicht nur über das Fußballerische zu kommen, sondern auch körperlich dagegenzuhalten“, weiß Burkhardt besonders mit Blick auf den Auftritt in Bleidenstadt.

Nach Krisensitzung 4:1 in Hallgarten gewonnen

Der Spielertrainer stellt beim Zugmantel-Club nach dem Ausscheiden von Spielausschuss-Chef Torsten Hahn, dessen Abschied laut Burkhardt eine große Lücke hinterlassen hat, auch auf dem organisatorischen Sektor viele Weichen. Unlängst wurde ihm das zu viel. Burkhardt lud vor dem Match in Hallgarten zur Krisensitzung. Es ging um sportliche Kritikpunkte. Einhergehend mahnte der Coach Unterstützung in Sachen Rahmenbedingungen an. „Mir wird der Aufwand zu groß, wenn sich nichts ändert“, redete Burkhardt den Spielern ins Gewissen und drang mit seinem Weckruf offenbar in die Gehörgänge vor. Die Reaktion erfolgte in Hallgarten, wo ein 4:1-Erfolg gelang. Ein 2:2 gegen Presberg und das 2:0 beim FSV Bad Schwalbach schlossen sich an. Entsprechend fühlen sich die Orlener für das Derby gewappnet.

Aufrufe: 021.10.2016, 08:00 Uhr
Stephan NeumannAutor