2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Ziel erreicht: Die U-17-Mannschaft von Bayer Leverkusen ist Deutscher Meister. Fotos: Getty Images
Ziel erreicht: Die U-17-Mannschaft von Bayer Leverkusen ist Deutscher Meister. Fotos: Getty Images

Goldene Momente für Bayer 04

Leverkusen sichert sich mit einem 2:0 bei Borussia Dortmund den Meistertitel

Leverkusen. Für die letzte Pose ging es auf allen vieren über Gold. Die Leverkusener B-Junioren-Fußballer hatten sich schon zu einem weiteren Siegerfoto aufgestellt und hingekniet, als die Fotografen sie noch einmal ein Stückchen auf dem von glitzernden Lamettastreifen übersäten Rasen rücken ließen. Dann endlich standen sie perfekt: Exakt unter dem Bogen mit der Aufschrift „Meister B-Junioren 2016”.

Diesen Platz, diesen Moment und dieses Foto hatten sie sich redlich verdient. Die Leverkusener Youngster hatten vor 6150 Zuschauern im Dortmunder Stadion Rote Erde, im Schatten der größten Bundesliga-Arena, Signal-Iduna-Park, den gastgebenden BVB mit 2:0 (0:0) geschlagen und den Titel gewonnen. Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte. Nach 24 Jahren ohne diese Trophäe.

„Leverkusen kann also doch Deutscher Meister werden”, konnte sich Jürgen Gelsdorf einen selbstironischen Seitenhieb auf die von Vizemeisterschaften gepflasterte Klubgeschichte nicht verkneifen. Während der langjähriger Leiter des Bayer-04-Nachwuchsleistungszentrums diese Worte auf der Tribüne des traditionsreichen Stadions sprach, feierten die Spieler, Trainer und sein Nachfolger Helmut Jungheim auf dem Rasen ausgelassen den Triumph.

„Dieser Erfolg freut mich vor allem für die Jungs”, sagte Jungheim, „sie waren heute im richtigen Moment voll da.” Damit meinte er wohl vor allem eine Szene: In der 49. Minute spielten Kai Havertz und Bayer-Kapitän Attakan Akkaynak einen feinen Doppelpass. Den Leverkusener Toptorschützen Havertz brachte dieser in eine perfekte Abschlussposition. Und der Nachwuchsnationalspieler, der nach einer guten ersten Halbzeit einige Minuten abgetaucht war, schob aus zwölf Metern cool zur 1:0-Führung ein (59.).„Unser Trainer Markus Anfang hat kurz zuvor reingerufen, ich solle mich endlich mal durchsetzen. Das habe ich dann einfach gemacht”, sagte Havertz später mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen.

Das Tor war die perfekte Antwort auf eine Phase Dortmunder Überlegenheit und zugleich die Vorentscheidung. „Nach dem 1:0 wurde es leichter, wir hatten mehr Räume, weil Dortmund aufmachen musste”, meinte Akkaynak. In der Tat ergaben sich nun einige Chancen für Bayer Leverkusen. Doch Chinedu Ekene, Havertz und Ricardo Grym verpassten das 2:0. Besser machte es Jakub Bednarczyk nach einem Konter in der Nachspielzeit.

Mit dem 2:0 war die Entscheidung gefallen und Bayer Leverkusen Deutscher Meister. Niemand interessierte sich noch dafür, dass der BVB in der ersten Halbzeit die besseren Chancen gehabt hatte, aber wiederholt am erst wackeligen, dann starken Bayer-Keeper Marian Prinz oder dem eigenen Unvermögen gescheitert war. Mit dem Schlusspfiff Sekunden nach dem 2:0 waren die Verhältnisse geklärt. Die Dortmunder sanken frustriert auf den Rasen, während sich die Leverkusener jubelnd in die Arme fielen.

Nach Übergabe der Meisterschale, diversen Siegerfotos und Feiern mit den mitgereisten Anhängern hatten die Leverkusener nur noch ein Ziel: die Feier im Jugendfußball-Zentrum am heimischen Kurtekotten. „Dort werden wir richtig Gas geben”, versprach Akkaynak und keiner seiner Teamgefährten wollte dem Kapitän widersprechen.

Aufrufe: 019.6.2016, 20:35 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Wolfram KämpfAutor