2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sarah Däbritz klatscht den Nachwuchs ab. Fotos: awe
Sarah Däbritz klatscht den Nachwuchs ab. Fotos: awe

Gold-Sara feiert in Ebermannsdorf

Freunde, Nachbarn und Sportbegeisterte bereiteten der Olympionikin ein großes Willkommensfest in ihrer Oberpfälzer Heimat.

Sie ist im Landkreis Amberg-Sulzbach die erste Gewinnerin einer Gold-Medaille bei Olympischen Spielen. Sara Däbritz aus Ebermannsdorf feierte ihren Erfolg noch einmal bei einem Empfang in der Heimat gebührend im Domcom. Schon lange vor ihrer Ankunft strömten die Menschen in Richtung Schule. Sara wurde von der Vorsitzenden der Spielvereinigung, Ellen Kraus, im offenen Cabrio zu Hause abgeholt, eskortiert von der Feuerwehr und mit Salutschüssen von einer großen Menschenmenge beim Domcom in Empfang genommen.

Gedränge vor dem Domcom

Bürgermeister Josef Gilch gratulierte der strahlenden „Gold-Sara“ als erster zu ihrem Erfolg. Auch zahlreiche Politiker des Landkreises, Vertreter aus Land- und Bundestag drückten ihren Stolz auf die Leistung aus. Die sympathische 21-Jährige zog freudestrahlend durch das dicht gedrängte Spalier ihrer Fans, klatschte links und rechts die kleinen und großen Fußballer ab und nahm ihre Freundinnen glücklich lachend fest in den Arm. Zum Einzug in die Aula spielte die Jugendblaskapelle zünftig auf, bevor der eigentliche Festakt begann. „Welcher Bürgermeister träumt nicht davon, einer Olympiasiegerin aus der eigenen Gemeinde einmal die Hand zu schütteln?“, fragte Gilch. Er selbst habe das Endspiel in Italien am Fernseher verfolgt, und er musste lachen bei der Erinnerung an den italienischen Moderator, der immer wieder aufgeregt „Daberitze!“ rief, sobald Däbritz den Ball am Fuß hatte.

Im lockeren Interview berichtete Sara schließlich über den schwierigen Weg zum Finale, der sich erst in der K.o.-Runde deutlich heraus kristallisierte. Sie selbst könne es immer noch nicht glauben, dass sie mit ihrer Mannschaft im selben Stadion, in dem 2014 die deutsche Nationalelf die Fußball-Weltmeisterschaft gewonnen hatte, vor 65 000 Menschen durch ihren 2:1-Sieg gegen die Schwedinnen an der Spitze des Frauenfußballs stünde. Sie sei die jüngste der teilnehmenden Spielerinnen gewesen. „Und die hübscheste!“, ergänzte ein begeisterter Fan aus dem Publikum.


Eintrag ins Golden Buch der Gemeinde.

Zeichen der Wertschätzung

Sara erzählte vom unbeschreiblichen olympischen Feeling während der vergangenen vier Tage vor dem Finale, nach dem Einzug des Teams ins olympische Dorf. Auch die gigantische Abschlussfeier im Maracanã-Stadion werde sie trotz Regens wohl niemals vergessen. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland seien die Frauen in der Allianz-Arena in München von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sowie allen Spielern des FC Bayern München herzlich begrüßt worden. Dies sei ein großartiges Zeichen der Wertschätzung und des Respekts für den Frauenfußball.

Über die Grüße und Glückwünsche des fußballbegeisterten früheren Pfarrers von Ebermannsdorf, Alfons Laumer, unter dessen Amtszeit die Goldmedaillen-Gewinnerin Sara auch Ministrantin war, freute sie sich ganz besonders. Für den Landkreis Amberg-Sulzbach überbrachte Landrat Richard Reisinger die Glückwünsche. Auch er war stolz auf dieses außergewöhnliche Ereignis, das im Landkreis seit 45 Jahren einmalig sei. Er verlieh Däbritz bereits im Vorfeld der Sportlerehrung, die im März 2017 stattfinde, zu einem Zeitpunkt, an dem die junge Sportlerin wieder voll „im fußballerischen Geschirr“ stehe, die goldene Medaille des Landkreises für herausragende, sportliche Leistungen.

Ehrenmitglied bei der SpVgg

Auch die Vorsitzende der SpVgg, Ellen Kraus, schloss sich den Glückwünschen an. Sara habe mit fünf Jahren in der Bambini-Mannschaft der SpVgg angefangen und sich im Laufe der Zeit bis in die Nationalmannschaft gesteigert. Sie sei heute noch Mitglied ihres Heimatvereins und ab sofort auch dessen Ehrenmitglied, so die Vorsitzende. „Für mich warst du der absolute Star der Olympischen Spiele“, sagte Kraus, „und mit deinem dritten Tor hast du bewiesen, dass du es auch mit Rechts kannst!“ Auch Jürgen Rieger, Leiter der Sparte Fußball, freute sich über ihren Erfolg. „Darüber werden sie in 100 Jahren noch sprechen!“, sagte er und wurde von einem donnernden Applaus der Anwesenden bestärkt. Er überreichte Däbritz gab es eine Collage mit Bildern aus ihrem fußballerischen Leben in Ebermannsdorf.

Eintrag ins Goldene Buch

Zum Schluss bedankte sich die hübsche junge Frau mit der Goldmedaille um den Hals herzlich für die vielen kleinen und großen Geschenke, die ihr von allen Seiten überreicht wurden. Sie sei stolz und überglücklich, in ihrer Heimatgemeinde, in der sie nach wie vor „dahoam“ sei, wo ihre Eltern und die Familie, die Freundinnen und Bekannten seien und wo sie auch immer noch einfach nur Sara sein könne, so gefeiert zu werden.

Mit ihrem zweiten Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde Ebermannsdorf und in das des Landkreises wurden die Leistung der erfolgreichen Sportlerin und ihre verdiente Goldmedaille auch offiziell gewürdigt und für alle Zeit festgehalten. Danach war auch die Zeit für die Fans gekommen, für die vielen Selfies mit der Olympiasiegerin, für Autogramme auf Karten, auf Bällen, auf T-Shirts und auf Lederhosen. Sara Däbritz ist aktuell mit ihrem Tor gegen Australien auch für das Tor des Monats nominiert.

Aufrufe: 013.9.2016, 20:00 Uhr
Christine WendlAutor