2024-05-10T08:19:16.237Z

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Royal-Dominique Fennell spielt mit den Würzburger Kickers in der Relegation gegen Duisburg um den Aufstieg in die Zweite Liga.
Royal-Dominique Fennell spielt mit den Würzburger Kickers in der Relegation gegen Duisburg um den Aufstieg in die Zweite Liga.

Göppinger-Profi Fennell: "Ich habe alles richtig gemacht"

Fußball-Profi Royal-Dominique Fennell wechselte zu Saisonbeginn nach acht Jahren bei den Stuttgarter Kickers zum ambitionierten Drittliga-Aufsteiger Würzburger Kickers

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Royal-Dominique Fennell betritt die Fußball-TV-Bühne. Der gebürtige Göppinger bestreitet mit Würzburg die Zweitliga-Relegation gegen Duisburg.

Fußball-Profi Royal-Dominique Fennell wechselte zu Saisonbeginn nach acht Jahren bei den Stuttgarter Kickers zum ambitionierten Drittliga-Aufsteiger Würzburger Kickers, wo Trainer Bernd Hollerbach für einen sportlichen Aufschwung sorgte und in den nächsten zwei bis drei Jahren die Zweite Bundesliga ins Visier nehmen wollte. "Ich habe von Anfang an gesagt, dass es für mich persönlich die richtige Entscheidung war", bekannte der gebürtige Göppinger Fennell nach kurzer Zeit, dass er sich in der neuen Stadt und im neuen Team pudelwohl fühlt. Vor Wochenfrist zeigte sich nun, dass der Deutsch-Amerikaner auch sportlich auf das richtige Pferd gesetzt hat. Während die Blauen den bitteren Gang in die Regionalliga antreten müssen ("Ich bin sehr traurig, mir tut es leid für die Kickers"), beendete Würzburg das Spieljahr nach einer furiosen Rückrunde auf Rang drei und darf vom Durchmarsch ins Unterhaus träumen. "Im Endeffekt habe ich alles richtig gemacht", kann der 26-Jährige zufrieden konstatieren.

Nun können die Würzburger Kickers, die als kampfstarkes und taktisch diszipliniertes Kollektiv auftraten, in zwei Partien gegen den MSV Duisburg den großen Wurf landen. "Die Relegation ist ein Zubrot", beschreibt Fennell die Ausgangslage, "wir sind Aufsteiger und können ohne Druck aufspielen. Der Vorteil ist bei uns."

Neben der Spielanlage gibt es zwischen den Kontrahenten weitere Parallelen, denn auch die Zebras starteten im zweiten Halbjahr eine Aufholjagd, machten unter Neu-Trainer Ilija Gruew einen großen Punkte-Rückstand wett und sicherten sich mit einem 1:0-Erfolg im Saisonfinale gegen RB Leipzig die Möglichkeit, den Klassenerhalt über den Umweg Relegation perfekt zu machen. "Es werden sehr interessante Partien", ist Fennell sicher, "wir können selbstbewusst an diese Aufgaben herangehen. Wir wissen, was wir können." Bernd Hollerbach war am Sonntag Augenzeuge des Duisburger Erfolgs. "Er ist in der Analyse bisher noch nicht ins Detail gegangen", erklärt Fennell zur Vorbereitung, "er hat aber bereits gesagt, dass wir uns nicht verstecken müssen, sondern Gas geben und spielen sollen wie immer."

Auch wenn Zuschauerzahlen jenseits der 20 000 in der 3. Liga nichts Außergewöhnliches sind, so ist es die bundesweite Live-Übertragung in der ARD doch. "Es ist natürlich eine Ehre und man freut sich darauf. Aber sobald der Schiri anpfeift, wird alles ausgeblendet", lässt sich der Rechtsfuß vom Millionen-Publikum an den TV-Geräten nicht aus der Ruhe bringen. Fennell absolvierte 37 von 38 Begegnungen, erzielte dabei vier Treffer und war im defensiven Mittelfeld einer der Leistungsträger des Überraschungs-Dritten, der in Würzburg das Fußball-Fieber entfachte. "Man freut sich über die öffentliche Wahrnehmung. Die Euphorie im Umfeld ist wirklich sehr groß", weiß Fennell, der seine fußballerischen Wurzeln bei Frisch Auf Göppingen hat, zu berichten. Diese Euphorie löste einen Run auf die Eintrittskarten aus, am Dienstag bildeten sich um 8 Uhr mehrere hundert Meter lange Schlangen wartender FV-Fans, die hofften, ein Ticket für die Arena (10 500 Plätze) ergattern zu können, wo am Freitag Runde eins im Relegations-Krimi stattfindet. Die Entscheidung fällt am kommenden Dienstag, wenn der Duisburger Traditionsklub vor 31 500 Zuschauer in der heimischen Arena den sofortigen Wiederabstieg vermeiden will.

Aufrufe: 019.5.2016, 15:30 Uhr
ANDREAS BÖHRINGER | SWPAutor