2024-05-02T16:12:49.858Z

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Gobitaka kann ein Star in Ratingen werden

Zugang aus Bayern hinterließ einen bärenstarken Eindruck, ohne schon topfit zu sein

Spätestens, als Marwane Gobitaka zum ersten Mal auf dem Platz des Keramag-Sportparks stand, wussten Michael Kulm und Peter Radojewski genug. Dieser Junge aus Bayern, da waren sich der Sportliche Leiter und Trainer von Ratingen 04/19 sicher, wird der Mannschaft in der Oberliga weiterhelfen.

Das tat der 22-Jährige tatsächlich. Schon im ersten Saisonspiel gegen Hilden erzielte der 22-Jährige einen Treffer - und war ein ständiger Motor des Ratinger Spiels.

Dabei ist es ein ziemlicher Zufall, dass Gobitaka überhaupt in Ratingen spielt. Ursprünglich ist er nämlich ein Ur-Bayer, spricht mit deutlich vernehmbaren Akzent. "Ich bin in München aufgewachsen", sagt der Mittelfeldspieler. "Da spricht man halt so." Weil er jedoch in Köln Sport studieren möchte, zog er ins Rheinland. Und weil Düsseldorf für ihn die schönere Stadt ist, ging es nach Düsseldorf. In Bayern spielte Gobitaka unter anderem beim FC Augsburg II in der Vierten Liga - und so waren auch in NRW die Regionalligisten seine ersten Ansprechpartner. Es gab auch Angebote - die Gobitaka ablehnte. "Ich will erst einmal hier ankommen", sagt er. Das Pensum in der vierten Liga war ihm für den Anfang zu viel. "So kam ich auf Ratingen. Ich habe dann Michael Kulm angerufen und durfte vorspielen." Der Rest ist bekannt.

Zuvor kam der 193-Zentimeter-Mann ein wenig in der Welt herum. Seine Jugend verbrachte er bei den Münchener Stadtklubs 1860 und Unterhaching, danach wechselte er in die ungarische Zweite Liga. Dort war er Stammspieler, musste jedoch nach einer Saison wieder nach Deutschland - wegen familiärer Probleme. Dann ging es über Augsburg II und den Oberligisten Wolfrathshausen nach Ratingen. Nun will er zum nächsten Semester sein Studium beginnen. "Mir war aber wichtiger, erst den richtigen Verein zu finden", sagt er. "Danach schreibe ich mich fürs Studium ein."

Obwohl Gobitaka noch lange nicht bei 100 Prozent seiner Schaffenskraft ist, nahm er direkt im ersten Saisonspiel eine Führungsrolle ein. Nicht auszudenken, was passiert, wenn der Bayer erst wieder fit ist. Strebt er dann nach Höherem? "Nicht unbedingt", sagt Gobitaka. "Ratingen ist ein sehr professioneller Verein, der Trainer macht ein hartes, gutes Training. Ich würde niemals bei einer Mannschaft spielen, bei der am Sonntag nach dem Sieg gesoffen wird. Wir müssen auslaufen. Und das ist gut so. Und ich kenne zwar die Liga noch nicht gut, aber ich weiß, was in unserer Mannschaft steckt. Das sind alles gute, perfekt ausgebildete Jungs. Wenn wir zusammenwachsen, können wir mit 04/19 ganz oben mitspielen", mutmaßt Gobitaka. Er selbst möchte in Ratingen erst einmal etwas leisten. "Der Trainer hat auf mich gesetzt, obwohl ich noch nicht ganz fit bin", sagt er. "Das werde ich ihm auf dem Platz zurückzahlen.

Aufrufe: 017.8.2014, 12:00 Uhr
Rheinische Post / André SchahidiAutor