Glücklicher Punkt in der Nachspielzeit für Weiche Flensburg

Der Rasen war tief, schmierig und schwer zu bespielen. ,,Auf diesem Platz kann eigentlich in den nächsten Wochen nichts mehr stattfinden", sagte Kapitän Marc Böhnke angesichts der Bedingungen kopfschüttelnd. In der Anfangsphase waren beide Teams um sicheren Stand bemüht, Torszenen gab es wenig. Das änderte sich in der 13. Minute: Dominic Hartmann schlug einen langen Pass auf Garrit Golombek, der Angreifer Marvin Ibekwe auf die Reise schickte. Der Angreifer lief allein aufs Tor von Florian Kirschke zu und traf aus 15 Metern mit dem linken Fuß in die rechte Ecke.

Garrit Golombek (15.) brachte das Kunststück fertig, den Ball aus zwei Metern Entfernung am leeren Tor vorbei zu schießen - er musste das Leder direkt nehmen und traf nicht richtig. Doch das 2:0 für die nun wie aufgedreht spielenden Hildesheimer fiel dennoch. In der 21. Minute schlug Golombek eine Ecke in den Weicher Strafraum, Ibekwe verlängerte mit dem Kopf auf den am langen Pfosten lauernden Dominik Franke, der den Ball nur noch über die Linie drücken musste.

Den ersten offensiven Akzent setzte Florian Meyer, der in der 25. Minute den Pfosten traf. Wenige Sekunden später bediente Fiete Sykora Meyer, der von der Grundlinie aus flankte und Glück hatte - Hildesheims Innenverteidiger Sotirios Panagiotidis fälschte die Eingabe unhaltbar für seinen Torhüter zum Anschlusstreffer in die Maschen ab.

Die erste Chance nach Wiederbeginn hatten wieder die Gastgeber: Ibekwe erlief ein zu schwaches Rückspiel von Patrick Thomsen zu Kirschke, Weiches Keeper konnte gegen den frei vor ihm stehenden Angreifer aber parieren. Die abstiegsgefährdeten Niedersachsen hofften schon auf den Sieg, als Schiedsrichter Kirchland drei Minuten Nachspielzeit anzeigte. Weiche gab nicht auf - und wurde tatsächlich noch mit einem Punkt belohnt.

Zumbeel scheiterte beim Versuch, eine missglückte Flanke von Shirdel abzufangen - Marc Böhnke stand richtig und nickte aus kurzer Distanz ein (90.). ,,Am Ende nehmen wir einen glücklichen Punkt mit", analysierte Jurgeleit. Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war er nicht zufrieden: ,,Wir haben viel zu viele Fehler gemacht. Bei solchen Bodenverhältnissen muss man auch mal Karo einfach und nicht schön spielen.". Für Irritationen bei Jurgeleit sorgte Hildesheims Coach Jürgen Stoffregen mit der Aussage, dass Flensburg aufsteigen wolle. ,,Das ist nicht das Ziel. Wir wollen aber so lange wie möglich da oben dranbleiben. Für den Aufstieg kommt aber wohl eher Oldenburg in Frage", berichtigte Weiches Coach seinen Kollegen.

VfV Hildesheim: Zumbeel - Lange, Tayar, Panagiotidis, Teichgräber - Franke, Schulze - Golombek (78. Zlatkov), Hartmann, Plaschke (90. Magiera) - Ibekwe (73. Fahmy).
ETSV Weiche Flensburg: Kirschke - Paetow, Thomsen, H. Ostermann - Carstensen (58. Shirdel), Hasanbegovic, Walter (58. Schulz), Böhnke - F. Meyer - Wulff (84. Drews), Sykora.
Schiedsrichter: Kirchland (Osnabrück).
Zuschauer: 820.
Tore: 1:0 Ibekwe (13.), 2:0 Franke (21.), 2:1 Panagiotidis (25., Eigentor), 2:2 Böhnke (90.).
Beste Spieler: Franke, Hartmann, Plaschke/Böhnke, F. Meyer.