2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Patten
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Glasaffäre: Punktabzug für Großenhausen

KLA GELNHAUSEN: +++ Ausschreitungen nach Derby gegen Geislitz geahnet: FSV verliert drei Punkte +++ Geislitzer Torhüter Tauber sechs Spiele gesperrt +++ Staatsanwaltschaft ermittelt +++

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Wächtersbach . Der FSV Großenhausen wurde für die Ausschreitungen nach dem Spiel der Fußball-Kreisliga A gegen den FSV Geislitz zum Abzug von drei Punkten sowie einer Geldstrafe in Höhe von 200 Euro verurteilt. Zudem wurde Matthias Tauber, Torhüter des FSV Geislitz, für sechs Spiele gesperrt. Die Kosten des Verfahrens teilen sich die beiden Klubs. Dieses Urteil verhängte das Sportgericht nach der Verhandlung am Montag im Landgasthof „Zur Quelle“ in Aufenau. Den Vorsitz hatte Günter Kauck (Sotzbach), als Beisitzer fungierten Dieter Dzewas (Gelnhausen) und Hans Götz (Birstein). Die Ausschreitungen haben zudem noch ein zivilrechtliches Nachspiel, da die Polizei mehrere Zeugen zur einer Vernehmung Ende des Monats vorgeladen hat.

Was war passiert? Bereits während des Derbys, das Großenhausen mit 3:2 gewann, kam es zu einigen Nickligkeiten, die aber alle noch im Rahmen blieben. In der Schlussphase wurde es aber immer hektischer. Bei einem Freistoß für Geislitz, das zu diesem Zeitpunkt 2:3 zurücklag, ging Gästekeeper Matthias Tauber mit nach vorne in den Angriff und geriet hierbei mit Großenhausen-Verteidiger Jonathan Rieth aneinander. „Rieth hat mich festgehalten, ich habe nur versucht mich loszureißen“, erklärte Tauber in der Verhandlung. Rieth trug bei dieser Aktion eine „dicke Lippe“ davon. Beim Zurücklaufen in sein Tor geriet Tauber noch mit Großenhausen-Kapitän Kevin Rack aneinander. Tauber wollte, nach eigener Aussage, Rack ins Gesicht greifen und somit wegschieben, traf Rack aber nicht, der sich dennoch fallen ließ. Beide Aktionen geschahen hinter dem Rücken des Schiedsrichters, sorgten aber bei den Zuschauern für zusätzliche Aufregung. Turbulent wurde es dann nach dem Spiel. Tauber ging nicht gleich in die Kabine, sondern geriet verbal noch mit Großenhausens Torhüter aneinander. Es folgte eine Rudelbildung direkt vor dem Eingang des Sportheims, es wurde geschoben, eine Bank fiel um, mehrere Gläser gingen zu Bruch und dann hatte Tauber eine stark blutende Platzwunde an der Stirn – wohl von einem Hugo-Glas. Während die meisten Zeugen die Szene nicht genau gesehen haben wollten, sagte Tauber aus: „Das war eine gezielte Aktion. Ich hatte noch Glück, denn neben der Platzwunde hatte ich noch vier kleinere Schnittverletzungen, die alle in der Nähe des Auges waren“, so der Keeper. Er musste ins Krankenhaus, die Polizei kam und nahm den Vorfall auf. Die Ermittlungen wegen Köperverletzung laufen. Tauber wurde wegen anhaltender Kopfschmerzen krankgeschrieben. Die Person, die für Taubers Verletzung verantwortlich sein soll, ist bekannt, gab bei einer ersten Aussage bei der Polizei aber an, nicht absichtlich gehandelt zu haben, vielmehr gestoßen worden zu sein. Das Sportgericht machte auf jeden Fall den FSV Großenhausen – da der betreffende Zuschauer/In Mitglied des FSVs ist – für die Ausschreitungen verantwortlich und belegte den Klub mit dem Abzug von drei Punkten. Tauber wurde wegen zweimaligem unsportlichen Verhaltens sowie verbaler Entgleisungen gesperrt. Eine Tätlichkeit erkannte das Sportgericht nicht. Beide Klubs, vertreten durch Martin Bangert und Stefan Müller auf der einen, sowie Frank Gerhold und Christian Stock auf der anderen Seite, deuteten an, das Urteil annehmen zu wollen



Aufrufe: 020.9.2016, 11:09 Uhr
Volker Lehr (Gelnhäuser Tageblatt)Autor