2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass
Eike Doht
Eike Doht

Glanzparaden im Sekundentakt

Zwei Brandenburger Schlussmänner kämpfen um Europas Torhüterkrone

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Normalerweise müssen Torhüter immer nur dem Angreifer direkt in die Augen schauen. Doch beim Keeperbattle stehen die Schlussmänner voll im Fokus. Im Eins-gegen-eins-Duell schossen und parierten jetzt 32 Torhüter in Berlin erstmals um die Europakrone - darunter auch zwei Brandenburger.

Das Keeperbattle ist denkbar einfach: Zwei Torhüter stehen sich gegenüber und schießen oder werfen sich die Bälle um die Ohren. Gehalten wird so lange, bis einer der beiden Schlussmänner fünf Tore erzielt hat oder die Spielzeit von 6:30 Minuten abgelaufen ist. Seit mehreren Jahren schon richtet das in Österreich gegründete Online-Portal Keepersport diesen Wettkampf aus. In diesem Jahr haben sie den Rahmen erstmals erweitert: In acht Qualifikationsturnieren in Deutschland, Österreich, Italien und Kroatien wurden die besten 32 Torhüter gesucht, die jetzt beim Europa-Finale in Berlin um den Titel und Preisgelder kämpften. Das Niveau reichte von der 1. Kreisklasse bis zur Bayernliga und sogar 2. österreichischen Liga.


Unter den besten Schlussmännern waren auch zwei Brandenburger: Eike Doht vom Oberliga-Aufsteiger Grün-Weiß Brieselang ging als Gewinner der Vorrunde in Berlin ins Rennen. Als Dritter hatte sich bei dem Turnier im Januar auch Niklaas Seifarth vom Brandenburgliga-Aufsteiger TSG Einheit Bernau für das Finale qualifiziert. Beide starteten mit zwei Siegen in den ersten Partien gut in den Wettkampf. Doht gelang in der ersten Runde sogar als einzigem Keeper das Kunststück, seinen Kasten sauber zu halten. "Das Turnier ist ganz anders als die normalen Spiele auf dem Großfeld. Hier hat man viel mehr Aktionen, die Distanz ist geringer. Und man braucht gute Reflexe und muss selbst gut schießen können. Im Spiel ist das Mitspielen und die Strafraumbeherrschung wichtiger", erklärt Doht. Auch für Seifarth war der Wettkampf eine gelungene Abwechslung zum üblichen Training: "Wir schießen sonst nicht oft als Torhüter. Hier muss man schon clever mit Auge spielen. Die vielen Schüsse aus Nahdistanz nerven einen zwar im Training als Torhüter. Aber sie sind gut für die Reflexe, gerade die Schüsse eng am Körper."



Niklaas Seifarth

Für den Bernauer Schlussmann war allerdings nach der dritten Partie das Europa-Finale zu Ende. Trotz der beiden vorhergehenden Erfolge reichte es für Seifarth nach einer knappen 4:5-Niederlage nicht für das Weiterkommen. Damit blieb auch ein weiteres Ziel für ihn unerfüllt: "Eike Doht ist ein guter Torhüter und hat einen guten Schuss. Wir haben außerdem noch ein Rechnung offen: Das letzte Testspiel gegen Brieselang haben wir 0:3 verloren, da gibt es noch etwas wiedergutzumachen", so Seifarth. Zu diesem Duell der beiden Brandenburger kam es aber nicht.

Doht schaffte dafür den Sprung ins Viertelfinale. Dort war für den Lokalmatadoren, den sogar einige Freunde und Fans live in der Halle unterstützten, aber ebenfalls Endstation. Der spätere Sieger Felix Thiel, der sonst beim TSV Schwabmünchen in der Bayernliga Süd das Tor hütet, erwies sich als zu starker Gegner. Doht: "Es gibt eine ganz breite Spitze bei den Teilnehmern. Wer sich am Ende durchsetzen will, braucht auch eine gehörige Portion Glück."


Eike Doht


Eike Doht

Vielleicht haben beide Keeper im nächsten Jahr mehr davon, denn nach Angaben von Keepersport soll die Turnierserie 2017 fortgesetzt werden.

Aufrufe: 023.8.2016, 11:11 Uhr
Sven BockAutor