2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Vorzeitiger Abschied: Giuseppe Stabile ist nicht mehr Coach beim FSV Rheinfelden. | Archivfoto: Meinrad Schön
Vorzeitiger Abschied: Giuseppe Stabile ist nicht mehr Coach beim FSV Rheinfelden. | Archivfoto: Meinrad Schön

Giuseppe Stabile nicht mehr Trainer beim FSV Rheinfelden

Erfolgscoach übernimmt Riehen vorzeitig +++ Kommt für die letzten Spiele ein neuer Mann?

Überraschung beim FSV Rheinfelden: Giuseppe Stabile ist seit Samstag nicht mehr Trainer des Landesligisten. Statt im Sommer gehen beide Seiten per sofort getrennte Wege. Während Stabile in die Schweiz geht, ist die vorübergehende Nachfolge beim FSV noch nicht abschließend geklärt.
Keine drei Wochen ist die Meldung alt, dass Stabile nach zwei Jahren in Rheinfelden eine neue Herausforderung annehmen und im Sommer zum Schweizer Sechstligisten FC Amicitia Riehen wechseln wird. Nun ist der Abschied noch vor dem Saisonende Realität geworden. Bei der jüngsten 1:3-Heimniederlage gegen den FV Herbolzheim war Stabile bereits nicht mehr für die Rot-Schwarzen verantwortlich.

Von Vereinsseite zeigt man sich enttäuscht, wie auch FSV-Abteilungsleiter Joachim Sperker bestätigt. Am Samstag habe Stabile das Gespräch gesucht und zu verstehen gegeben, dass er sofort zum FC Amicitia, der inzwischen im Abstiegskampf steckt, wechseln wolle. Unter diesen Umständen habe es keinen Sinn mehr gemacht, das Engagement fortzuführen. Den Vorschlag Stabiles, den FSV gegen Herbolzheim noch zu betreuen, nahmen die Verantwortlichen nicht an. "Das bringt dann auch nichts mehr", meinte Sperker. "Eigentlich wollten wir es sauber zu Ende bringen."

Schwieriger Spagat für Stabile

Für Giuseppe Stabile stellte sich die Situation derweil nicht einfach dar. In Riehen habe sich die Lage verschlechtert. "Es sind nur noch drei Punkte bis zum Abstiegsplatz", so der ehemalige FSV-Coach. Von Trainer Konni Mendelin, der erst im Winter gekommen war, hat sich der FC Amicitia nun getrennt. So kam die Personalie Stabile vorzeitig ins Gespräch. Der 35-Jährige befand sich in einer Zwickmühle: Einerseits seine jetzige Mannschaft zu betreuen, andererseits beim neuen Klub die Planungen für Vorbereitung und Kader voranzutreiben. "Das ist eine blöde Situation", meint Stabile, diese Schwierigkeit habe er wohl unterschätzt.

Schließlich stellte er dem FSV die Anfrage, vorzeitig nach Riehen wechseln zu dürfen. "Bei einem Nein wäre ich geblieben", stellt er klar. Der Verein habe ihn gefragt - "ich habe gesagt, dass ich wechseln möchte." Auch weil es für Rheinfelden "kaum noch nach oben oder unten" gehe. Zudem hatte Stabile den Trend der vergangenen Wochen im Kopf: Auch ohne die Spielwertung des Bahlinger-Spiels hatte Rheinfelden vor dem Wochenende vier teils hohe Niederlagen kassiert. Vor allem das einstige Prunkstück, die Defensive, schwächelte ungewohnt. "So wie das Spiel gegen Herbolzheim offenbar verlaufen ist, hätten wir heute auch mit mir verloren", sieht Stabile im überraschenden Trainerwechsel keinen Grund für die jüngste Pleite. Klar war für ihn: Zum sechsten Mal ohne Punkt - dann hätte er wohl selbst die Reißleine gezogen.

Kommt nochmal ein neuer Coach?

In seinem vorzeitigen Abschied nach Riehen sieht er auch die Möglichkeit, Verein und Mannschaft nochmal einen neuen Impuls zu geben. Ob das indes beim FSV Rheinfelden für Trost sorgt? "Der Verein ist immer hinter ihm gestanden", gibt Sperker zu bedenken. Das weiß auch Stabile und betont, dass der Vorstand immer zu ihm gehalten habe. "Die letzten zwei Jahre werde ich nicht vergessen", richtete er seinen Dank an die Rot-Schwarzen.

Und wie geht es beim FSV nun weiter? Am Sonntag hat Joachim Sperker die Mannschaft interimistisch betreut. Ob der Abteilungsleiter das Traineramt auch bis zum Saisonende ausübt, ist hingegen noch nicht geklärt. Denkbar sei auch, dass für die letzten fünf Partien nochmal ein neuer Coach an der Seitenlinie steht. "Das entscheidet sich am Montag", so Sperker. Fest stehe aber, dass Tobias Bächle, der als Nachfolger für Stabile verpflichtet worden war, den Posten beim FSV erst zur neuen Saison übernehmen wird.
Aufrufe: 03.5.2015, 21:25 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor