2024-04-19T07:32:36.736Z

Transfers

Giengens Fußball-Talentschmiede

Savas Tunceli wechselt in den Trainerstab des 1. FC Heidenheim, Ersin Erkal übernimmt seinen Job beim VfR Aalen.

Großes Stühlerücken: Savas Tunceli wechselt von Aalen in die Nachwuchsarbeit des 1. FC Heidenheim, den Job beim VfR übernimmt sein Nachfolger beim TKSV, Ersin Erkal.

Manchmal ist die Fußballwelt ganz klein: Vor einem knappen Jahr, zum Ende der Saison 2014/15, standen Savas Tunceli und Ersin Erkal noch gemeinsam an der Seitenlinie, als Trainer und Co-Trainer des Kreisligisten TKSV Giengen. Unterklassiger Fußball eben, mit talentierten Spielern, von denen aber jeder realistisch genug ist zu wissen, dass es mit der ganz großen Karriere im Fußballsport nichts mehr wird.

Nun, ein Jahr später, sieht für die einstigen TKSV-Coaches einiges anders aus: Tunceli, bis zu seinem Wechsel im September 2015 zur U 19 des VfR Aalen (scheiterte in der abgelaufenen Oberligasaison als Zweiter nur knapp am Aufstieg in die Bundesliga), Cheftrainer des TKSV und sein einstiger Co-Trainer und Nachfolger Erkal starten nämlich in die neue Runde in völlig anderer Funktion.

Der 35-jährige Tunceli, einst neben dem TKSV auch schon für den Stadtrivalen TSG Giengen und die Spielgemeinschaft Herbrechtingen/Giengen tätig, wechselt ins Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Heidenheim und betreut ab dem 1. Juli die Torhüter der U 16 und U 17. Erkal wiederum übernimmt Tuncelis Co-Trainer-Job beim VfR. „Savas und ich standen nach seinem Wechsel nach Aalen immer in Verbindung, die freie Stelle hat sich nun kurzfristig ergeben. Ich musste nicht zweimal darüber nachdenken“, freut sich der 28-jährige Erkal auf seine neue Aufgabe.

Erkal und der TKSV Giengen waren erst kurz vor Saisonschluss in der Kreisliga A 3 getrennte Wege gegangen, damals hieß es von offizieller Seite, die Trennung sei vor allem aus privaten Gründen erfolgt. „Wir haben uns im Guten getrennt“, sagt Erkal heute, er hätte aber gerne die Saison bis zum Ende durchgezogen.

Jetzt aber sieht der 28-Jährige sowieso erst mal der neuen Aufgabe entgegen, will die „herrliche Herausforderung“ annehmen und zur erfolgreichen Jugendarbeit des VfR beitragen. Nebenbei will er die B-Lizenz für Trainer erwerben und langfristig weitere Trainerlizenzen, um irgendwann höhere Aufgaben anzustreben.

Schon ein gutes Stück weiter ist hierbei sein einstiger Vorgänger in Giengen und Aalen. Die B-Lizenz hat Savas Tunceli noch zu TKSV-Zeiten erworben, derzeit befindet er sich auf einem Lehrgang in Oberhaching, um die Lizenz als Torwarttrainer zu bekommen. Denn genau in diesem Bereich liegt künftig Tuncelis Hauptverantwortung beim FCH. Im Nachwuchs-Leistungszentrum ist der der 35-Jährige Torwarttrainer der die U 16 und U 17 und dient als Bindeglied zur U 19, die nach dem Abstieg aus der Bundesliga wieder in der Oberliga antreten wird. Pikantes Detail am Rande: damit wird die U 19 des FCH in der neuen Saison wieder zu zwei Ostalbderbys gegen den VfR Aalen antreten – unter anderem mit Ersin Erkal an der Seitenlinie der Aalener.

Dass Savas Tunceli nach nur einer Saison in Aalen in seine Heimatstadt Heidenheim zurückkehrt, hat viel mit Bernd Weng zu tun. Zum Torwarttrainer der FCH-Profis hielt Tunceli regelmäßig Kontakt, die beiden kennen sich noch aus Landesliga-Zeiten, als Tunceli hin und wieder bei der ersten Mannschaft mittrainieren durfte.

Da der FCH zur neuen Saison das Nachwuchs-Leistungszentrum auf völlig neue Beine stellt und dazu gleich mehrere neue Trainer verpflichtet hat (unter anderem bekommt die U 19 mit Benjamin Götz einen neuen Coach), stimmt sich Tunceli künftig mit den Trainern der U 17, Achim Imrich, und der U 16, Achim Ziegler, in der Trainingsarbeit ab. „Ich liebe den Fußball und nehme die Herausforderung gerne an“, sagt er. Vielleicht klappt es ja dann auch irgendwann mit Tuncelis Traum, hauptberuflich als Trainer oder Torwarttrainer zu arbeiten. Dem ersten Schritt hat er ja bereits einen zweiten folgen lassen.

Aufrufe: 07.7.2016, 10:00 Uhr
MATHIAS OSTERTAG / HZAutor