2024-04-19T07:32:36.736Z

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Gewinnbringender Austausch

Ex-Balinger Nico Willig erhält in Frankfurt die Fußball-Lehrer-Lizenz

Mehr geht nicht: Der frühere Balinger Nico Willig hat auf einer Gala des DFB in Frankfurt die Urkunde zur bestandenen Fußball-Lehrer-Lizenz erhalten. Das ist die höchste Trainer-Lizenz im deutschen Fußball.
Der langjährige Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld wurde für sein Lebenswerk geehrt, Markus Kauczinski vom Karlsruher SC bekam die Auszeichnung für den „Trainer des Jahres“ verliehen, DFB-Sportdirektor Hansi Flick weilte ebenfalls unter den Gästen und zwischen all der Prominenz, mittendrin also auf dieser feierlichen Gala des Deutschen Fußball-Bundes (kurz: DFB) in Frankfurt war Nico Willig aus Heselwangen. Und das verdientermaßen: Der frühere Jugendkoordinator, Spieler und Trainer der TSG Balingen bekam am Mittwochabend als einer von 23 vormaligen A-Lizenz-Inhabern bundesweit die Fußball-Lehrer-Lizenz verliehen, die höchste Trainer-Lizenz im deutschen Fußball. Formal betrachtet darf der Coach der U16 des VfB Stuttgart nun jedes Traineramt ausführen, auch Bundestrainer könnte Willig theoretisch werden.

Zehn Monate dauerte die Ausbildung, in der die Teilnehmer vom Ausbilderteam um dessen Leiter Frank Wormuth in Praxis wie Theorie bis ins Detail geschult und anschließend in mehreren Klausuren sowie mündlichen und praktischen Prüfungen getestet wurden. 22 Wochen Präsenzausbildung in Hennef, zwölf Wochen Praktikum und sechs Wochen Selbststudium zählten dazu. Der 62. Lehrgang, an dem auch Julian Nagelsmann, aktuell Trainer der TSG 1899 Hoffenheim, sowie frühere Bundesliga-Spieler wie Jeff Strasser und Patrick Weiser teilgenommen haben, war der fünfte an der Sportschule Hennef. Hinter dem Lehrgangsbesten Domenico Tedesco (U16-Trainer in Hoffenheim) landete Willig im ersten Drittel der nach einem strengen Bewerbungsverfahren ausgewählten Absolventen.

„Die Zeit hat mich als Trainer und auch in meiner persönlichen Entwicklung ungemein weitergebracht“, sagte Willig. Nicht nur der Unterricht und die Arbeit auf dem Platz zähle er dazu, so der 35-Jährige. „Auch der Austausch mit meinen Kollegen war unglaublich gewinnbringend.“

Von Sonntag- bis Mittwochabend weilte Willig in den vergangenen zehn Monaten jeweils an der Sportschule in Nordrhein-Westfalen, mal auf dem Rasen, meistens aber bis abends in Seminar- und Gruppenarbeiten. Die Themen waren vielfältig, auch der Umgang mit den Medien, Ernährung im Leistungssport sowie Psychologie standen neben vielen weiteren Bereichen auf der Tagesordnung. „Es ist einfach hochinteressant, in seiner Ausbildung auch Bereiche zu erleben, die der Laie wohl erst auf den zweiten Blick mit einer Trainer-Lizenz in Verbindung bringen würde“, so der frühere Defensivspieler. Gerade auch die Schulung zum Umgang mit Vertretern der Presse habe spannende Einblicke vermittelt. So wurden die Absolventen etwa mit Hilfe eines professionellen Journalisten-Teams des privaten TV-Senders „Sky“ auf den „Ernstfall“ vorbereitet.

„Die Ausbildung hat mich umfassend weitergebracht“, bilanzierte Willig. Und sie hörte nach Feierabend nicht auf. „Meine Fahrgemeinschaft bestand aus Domenico Tedesco, Julian Nagelsmann und Martin Schweizer (Trainer des SC Freiburg 2, d. Red.) und wenn wir da gemeinsam im Auto gesessen sind, ha- ben wir natürlich viel Fachliches diskutiert, was uns alle sehr weiterbrachte“, berichtete Willig. „Wir haben Fußball und unsere Ideen davon aus jedem Blickwinkel betrachtet.“
Aufrufe: 015.3.2016, 12:05 Uhr
Marcel Schlegel - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor