2024-04-16T09:15:35.043Z

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Gewaltausbruch: Fichte zieht sein A-Jugend-Team zurück

Dritter Vorfall war Lintforter Verantwortlichen nun zu viel

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Gewalt bei Jugendspielen war in der laufenden Saison im Fußballkreis Moers schon häufiger ein Thema. Am vergangenen Wochenende eskalierte die Lage trotz aller Appelle auf Funktionärs- und Vereinsebene mal wieder.

Nach dem Spiel in der Leistungsklasse der A-Junioren zwischen dem SV Sonsbeck und Fichte Lintfort, das die Klosterstädter mit 2:8 verloren hatten, flogen die Fäuste. So heftig, dass die Gastgeber sogar die Polizei riefen (wir berichteten).

Auffällig ist, dass die Lintforter in der laufenden Saison schon zum dritten Mal an Spielen mit Gewaltausbrüchen beteiligt waren. Anfang Dezember 2013 kam es bei der Partie in Repelen zu unschönen Szenen, bei denen die Polizei eingreifen musste. Mitte des Monats musste die Begegnung beim Rumelner TV abgebrochen werden, und jetzt die erneute Eskalation am Samstag in Sonsbeck. Dabei hatte es während des Spiels überhaupt keine Probleme gegeben. Wie Wolfgang Schoofs, Vorstandsmitglied der Sonsbecker Junioren-Abteilung, berichtete, griffen Fichte-Spieler nach dem Schlusspfiff Zuschauer an. Sogar der Co-Trainer soll eine Backpfeife verteilt haben. Detlef Ottersbach, Jugendkoordinator bei Fichte, war bei der Partie nicht dabei, musste sich mit den Vorfällen aber herumschlagen: "Aus der Sicht unserer Mannschaft hört sich das natürlich alles ganz anders an. Doch wenn man verbal provoziert wird, ist das noch lange kein Grund, zuzuschlagen." Für ihn ist klar, dass er nicht länger die Verantwortung für solche Auswüchse übernehmen will. Er denkt darüber nach, seinen Posten niederzulegen. Auf jeden Fall wird er die A-Jugend vom Spielbetrieb abmelden – trotz aller negativen Konsequenzen.

Das bedeutet nämlich, dass die Lintforter in dieser für den Spielernachschub wichtigen Altersklasse wieder in der untersten Liga neu anfangen müssen. Außerdem können in der laufenden Saison keine A-Junioren mehr in den Seniorenteams antreten. "Wir müssen die Notbremse ziehen. Sport muss Sport bleiben. Und diese Taten bleiben letztlich am Verein hängen und sorgen für einen schlechten Ruf", betonte Ottersbach.

Aufrufe: 031.3.2014, 20:29 Uhr
Rheinische Post / ben-Autor