2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Ausgezeichnet: Dirk Obert (Zweiter von links) und Edmund Wegner (Zweiter v. re.) wurden für 15 Jahre als Bezirkseinteiler von Schiedsrichter-Obmann Anton Dixa (links), dem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Manfred Pirk (Mitte) und Gruppenobmann Matthias Fesenmaier geehrt.  | Foto: Benjamin Resetz
Ausgezeichnet: Dirk Obert (Zweiter von links) und Edmund Wegner (Zweiter v. re.) wurden für 15 Jahre als Bezirkseinteiler von Schiedsrichter-Obmann Anton Dixa (links), dem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Manfred Pirk (Mitte) und Gruppenobmann Matthias Fesenmaier geehrt. | Foto: Benjamin Resetz

Gewalt gegen Schiedsrichter als abendfüllendes Thema

Bei der Jahreshauptversammlung der Referees gab es Redebedarf

Diskussionswürdige Vorfälle im Amateurfußball, Auf- und Absteiger in den eigenen Reihen und zahlreiche Ehrungen: Es gab vieles zu bereden bei der jährlichen Schiedsrichterhauptversammlung des Fußballbezirks Freiburg. Heuer tagten die Unparteiischen aus der Region in Wyhl am Kaiserstuhl.
Unisono wurde dabei der zunehmend raue Wind angeprangert, der auf den Plätzen weht.
„Unter aller Sau. So deutlich muss man das einfach sagen.“ Mit dieser Beschreibung machte Schiedsrichtergruppenobmann Matthias Fesenmeier seinem Ärger über die Behandlung der Unparteiischen auf vielen Amateurfußballplätzen Luft. „Ich würde gerne einmal sehen, was passiert, wenn die Schiedsrichter vier Wochen nicht auf den Platz gingen“, ergänzte sein Kollege Philipp Porep. „Uns fehlt jegliche Unterstützung – von Presse, Vereinen und sogar Sportgerichten. Das ist nicht mehr hinnehmbar.“ Es brodelt unter den Schiedsrichtern, denn immer wieder, und gerade in jüngerer Vergangenheit, sorgen zum Teil schwere Tätlichkeiten gegen Referees für Aufsehen. Inzwischen seien die Anfeindungen derart schwerwiegend, dass der Nachwuchs kaum noch bereit sei, sich diesen Strapazen auszusetzen. Sehr viele Neulinge springen schnell wieder ab.

Dass verbale Beleidigungen weit unterhalb der Gürtellinie inzwischen Normalzustand seien, sei schlimm genug, waren sich die 234 anwesenden Spielleiter einig. Doch auch physische Angriffe würden häufiger. So wurde bereits im Oktober beim Kreisliga-A-Spiel zwischen Weilertal und Türkgücü Freiburg ein Schiedsrichter angespuckt. Das Spiel wurde abgebrochen. Das zuständige Sportgericht entschied damals, beiden Mannschaften drei Punkte gutzuschreiben. „Wo sind wir denn? Das kann es nicht sein, und wir werden das so nicht stehen lassen“, ärgerte sich Schiedsrichter-Chef Anton Dixa.

Das Fass zum Überlaufen brachte ein Vorfall am letzten Bezirksligaspieltag, als ein Spieler des SV Ballrechten-Dottingen, der kurz vor Spielende des Feldes verweisen wurde, den Schiedsrichter in seiner Kabine aufsuchte und mit einem Faustschlag ins Gesicht traktierte. „Dieser Spieler wird sehr lange keinen Fußball mehr spielen“, prognostizierte Dixa.

Wenngleich das heikle Thema den gesamten Abend prägte, so gab es auch Erfreuliches: Gleich mehrere Schiedsrichter aus der Region durften sich über den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse freuen – unter ihnen Tobias Bartschat (Müllheim), der künftig Partien in der Oberliga leitet. Andreas Nübling (Freiburg) steigt aus der Landes- in die Verbandsliga auf. Der Müllheimer Matthias Jöllenbeck pfeift auch künftig Spiele in der zweiten Bundesliga und assistiert im Oberhaus. Verloren geht dem Bezirk Schiedsrichterin Miriam Grothe (Freiburg), die nach Bayern wechselt.

Ehrungen10 Jahre Schiedsrichtertätigkeit: Aslan Akan, Tobias Bartschat, Stephan Fritsche, Michael Rönicke, Benjamin Schlatterer, Christian Schweizer, Florian Torn, Lars Wagner.

15 Jahre Schiedsrichtertätigkeit: Ramazan Atasoy, Yannick Basler, Jakob Oswald.

20 Jahre Schiedsrichtertätigkeit: Ralf Bossert, Moustafa El Kady.

25 Jahre Schiedsrichtertätigkeit: Dirk Obert, Harald Rosenfelder, Peter Knape.

30 Jahre Schiedsrichtertätigkeit: Gerd Basler, Roland Brinkis, Anton Dixa, Harald Walden.

50 Jahre Schiedsrichtertätigkeit: Walter Meyer.

60 Jahre Schiedsrichtertätigkeit: Helmut Hunn, Eberhard Schmook.

Silberne Verbandsehrennadel: Dirk Obert, Edmund Wegner.

Ehrungen für besondere Verdienste: Matthias Jöllenbeck, Gerhard Schmidl, Pius Schlegel, Klaus Schlotter, Wolfgang Schmid, Miriam Grothe, Max Rauwolf, Werner Ziebold, Yannick Fuhry.
Aufrufe: 025.6.2017, 22:00 Uhr
Benjamin Resetz (BZ)Autor